Protokoll:

 

Der Vorsitzende, Bernd Stracke begrüßt zum TOP 5 Herrn Beyll von der Schuldnerberatung der Caritas des Kreises Mettmann.

Herr Beyll berichtet, dass die Anzahl der Betreuten der Schuldnerberatung gleichbleibend sei. Dies bedeutet nicht, dass es aktuell eine entspannte Lage im Bereich der Schuldnerberatung gibt, sondern ist dem Personalschlüssel geschuldet, der nicht mehr Beratungen zulässt. Der Beratungsbedarf ist im Gegenteil sogar höher geworden. Dies ist anhand der Wartezeiten der Beratungssuchenden erkennbar. Aktuell beträgt die Wartezeit vier Monate, und liegt damit kreisweit im oberen Viertel. Bei anderen Beratungsstellen sind Wartezeiten von einem Jahr inzwischen nicht unüblich.

Die vorwiegenden Beratungsthemen drehen sich um Strom- und Mietrückstände und auch um den laufenden Lebensunterhalt. Eine verstärkte Problemlage stellen inzwischen Zahlungsrückstände bei den Krankenversicherungen dar. Insbesondere bei Inhaftierten können nach der Haftentlassung hohe Rückstände aufgelaufen sein. Inhaftierte erhalten zwar in der Haftzeit Krankenversorgung im Rahmen der freien Heilfürsorge, für die bestehende Krankenversicherung besteht jedoch weiterhin eine Beitragspflicht von ca. 60 €/mtl. Diese kann von dem Inhaftieren während der Haft oftmals nicht geleistet werden, so dass nach der Haftentlassung hohe Rückstände zu begleichen sind..

Weiterhin wird beobachtet, dass immer mehr junge Leute die unter Betreuung stehen die Schuldnerberatung aufsuchen. Diese Zahlen sind Leistungstechnisch noch nicht im städtischen Haushalt abzulesen. In diesem Zusammenhang ist erkennbar, dass es einen Bedarf an bezahlbaren kleinen Wohnungen in Haan gibt.

Stv. Lukat fragt an, wie viele junge Leute es in Haan gibt, die unter Betreuung stehen.

VA Schneider informiert, dass es bei der Verwaltung hierzu keine Statistiken gibt. Das Amtsgericht Mettmann kann hierzu Angaben machen. Er weist jedoch darauf hin, dass aus der Zahl allein kein Rückschluss auf den Umfang der Betreuung gezogen werden kann.

Stv. Kunkel-Grätz merkt an, dass gerade bei bestehenden Mietrückständen eine Wartezeit von vier Monaten auf einen Termin bei der Schuldnerberatung zu lang erscheint.

Herr Beyll führt aus, dass vorgelagert ein telefonischer Erstkontakt besteht. Viele Menschen in einer Schuldproblematik nehmen keinen Kontakt zur Schuldnerberatung auf. Schätzungen gehen dahin, dass lediglich 5 % überhaupt bei einer Schuldnerberatung Hilfe suchen.

Der Vorsitzende Bernd Stracke dankt Herrn Beyll von der Schuldnerberatung des Caritasverbandes des Kreises Mettmann für seinen Bericht.