Beschluss:

1.    Aufhebung der Ratsbeschlüsse zur Haftmittelnutzung und Beschluss eines generellen Haftmittelverbots. (wurde mehrheitlich abgelehnt)

 

2.    Reinigung der Sporthalle durch den städtischen Dienstleister mit Kostenerstattung durch die Vereine.

 

3.    Neuversiegelung des Hallenbodens (wurde mehrheitlich abgelehnt)   

 

4.    (gem. mündlichem Antrag der WLH-Fraktion)

Austausch des Hallenbodens mit einem für den Profisport geeigneten Belag. Hierfür werden 225.000,00 Euro im Haushalt 2020 eingestellt. (wurde mehrheitlich abgelehnt)

                                                                        

4.    (gem. mündlichen Antrag der CDU-Fraktion)

Austausch des Hallenbodens mit einem für den Profisport geeigneten Belag. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, wie ein solcher Austausch schnellstmöglich realisiert werden kann. Die entsprechenden Ergebnisse sowie die Kosten werden in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport (BKSA) vorgestellt.

 


Protokoll:

 

Bgm’in Dr. Warnecke erläutert die Vorlage der Verwaltung.

 

Stv. Rehm verweist darauf, dass der derzeitige Bodenbelag der Halle nicht für den Einsatz mit Haftmitteln geeignet sei. Eine weitere Frage sei auch, was mit den Nebenanlagen, also z.B. den Toiletten, Umkleiden, etc. sei. Auch hier würden sich Verunreinigungen durch die Haftmittel zeigen. Die GAL-Fraktion spreche sich daher für einen neuen Hallenboden aus, welcher sowohl für den Schul- als auch den Vereinssport geeignet sei. Er unterbreitet den Vorschlag, die Finanzierung z.B. über eine Gewinnausschüttung der Stadt-Sparkasse Haan an die Stadt sicherzustellen.

 

Stv. Ruppert weist auf die Berichterstattung der Presse hin. Hier gäbe es widersprüchliche Aussagen zu den Ursachen der Beschädigungen. Fest stünde für ihn jedoch, dass die Möglichkeit eines neuen Hallenbodens geprüft werden sollte.

 

Stv. Lemke möchte den Vereinen die Möglichkeit geben, die Saison noch zu beenden. Er spricht sich daher für die Reinigung durch den städtischen Dienstleister aus. Weiterhin spricht er sich ebenfalls für einen Prüfauftrag an die Verwaltung aus, einen neuen Hallenboden in Betracht zu ziehen.

 

Stv. Stracke verweist auf die Haltung der SPD-Fraktion zu der Nutzung der Haftmittel. Die Halle an der Adlerstraße sei eine Schulsport- und keine Vereinssporthalle. Daher sei dem Schulsport in dieser Halle höchste Priorität einzuräumen. Durch die Sperrung aufgrund der Verunreinigungen durch die Haftmittelnutzung sei dieser jedoch nicht möglich. Die handballausübenden Vereine seien nur zu „Gast“ in der Halle. Aufgrund der Reinigungsproblematik habe er jedoch manchmal das Gefühl, dass diese sich nicht wie Gäste verhalten. Er verweist zudem auf die Stellungnahme der damaligen Amtsleiterin des Gebäudemanagements, Frau Eden, dass der derzeitige Hallenboden für eine Nutzung mit Haftmitteln völlig ungeeignet sei und dadurch auf Dauer beschädigt würde. Aus Sicht der SPD-Fraktion mache es keinen Sinn, in regelmäßigen Abständen über die Beschaffenheit des Hallenbodens zu diskutieren. Er verweist daher auf einen Antrag der SPD-Fraktion für das Jahr 2020, auch die Möglichkeit einer neuen Vereinssporthalle in Betracht zu ziehen.

 

Stv. Lukat erklärt für die WLH-Fraktion, dass diese hinter dem leistungsbezogenen Handballsport stehe. Es gelte aber nicht nur diesen zu fördern, sondern auch zu fordern. Sie fordere daher eine klare Stellungnahme der Vereine, die Reinigungskosten zu übernehmen. Sie spreche sich damit für eine Reinigung der Halle durch den städtischen Dienstleister aus, da die Vergangenheit gezeigt habe, dass eine Reinigung durch die Vereine nicht in ausreichendem Maße funktioniere. Sie verweist auch darauf, dass hier dringender Handlungsbedarf bestehe und schnellstmöglich Abhilfe geleistet werden müsse. Sie beantragt daher Mittel in Höhe von 225.000,- Euro mit Sperrvermerk für einen neuen Hallenboden, welcher für den Profisport geeignet sei, in den Haushalt 2020 einzustellen.

 

Des Weiteren beantragt sie eine Sitzungsunterbrechung, um den anwesenden Vertretern der Handballvereine die Möglichkeit zu geben sich zum Sachverhalt zu äußern.

 

Hierüber herrscht Einigkeit zwischen den Ratsmitgliedern.

 

Bgm’in Dr. Warnecke unterbricht darauf hin um 17:28 Uhr die Sitzung des Rates, um den anwesenden Vertretern der Handballvereine die Möglichkeit zu geben sich zum Sachverhalt zu äußern.

 

Der 1. Vorsitzende der DJK Unitas Haan, Herr Wolfgang Goeken, gibt eine Stellungnahme des Vereins zum Sachverhalt ab und beantwortet die Fragen der Ratsmitglieder.

 

Im Anschluss hebt Bgm’in Dr. Warnecke um 17:39 Uhr die Sitzungsunterbrechung auf und nimmt die Sitzung des Rates wieder auf.

 

Stv. Endereß schlägt eine Kombination aus Ziffer 2 und 4 des Vorschlages innerhalb der Sitzungsvorlage als Beschluss des Rates vor.

 

Stv. Lukat bedankt sich für die Sitzungsunterbrechung, da die Vereine ihre Bereitschaft gezeigt haben, Verantwortung zu übernehmen. Allerdings hätten die Ausführungen des Vorsitzenden der DJK Unitas Haan auch aufgezeigt, dass die Vereine bezüglich der Reinigungskosten eine Schmerzgrenze hätten.

 

Stv. Stracke bedankt sich ebenfalls für die Sitzungsunterbrechung. Jedoch sei die SPD-Fraktion bei der Frage, wie es zu den Verschmutzungen gekommen sei immer davon ausgegangen, dass die Vereine und die Stadt gemeinschaftlich als Partner fungieren. Als Partner hätte er erwartet, dass bezüglich der Kündigung durch das Reinigungsunternehmen unverzüglich Kontakt mit der Stadt aufgenommen werde. Er sehe es als Vertrauensbruch gegenüber der Stadt, dass dieser ausgeblieben sei, um keinen Punktverlust zu riskieren. Die SPD-Fraktion spreche sich daher für eine Neuversiegelung des vorhandenen Hallenbodens und eine Aufhebung der Erlaubnis des Einsatzes von Haftmitteln aus.

 

Stv. Lukat beantragt daraufhin eine erneute Sitzungsunterbrechung, um dem Vorsitzenden der DJK Unitas Haan die Möglichkeit zu geben, zu den Vorwürfen der SPD-Fraktion direkt Stellung zu nehmen.

 

Bgm’in Dr. Warnecke lässt über diesen Antrag abstimmen.

 

Abstimmungsergebnis:

mehrheitlich abgelehnt

8 Ja  /  27 Nein  /  1 Enthaltung

 

Die Sitzung wird nicht erneut unterbrochen.

 

Stv. Rehm möchte wissen, ob es realistisch sei, die benötigten Mittel für einen neuen Boden jetzt schon in den Haushalt 2020 aufzunehmen, da ja derzeit noch an gleicher Stelle das neue Gymnasium gebaut werde.

 

1. Bgo. Alparslan erklärt, dass das gesamte Gelände des Gymnasiums, einschließlich der Sporthalle, derzeit eine Baustelle sei. Sollte ein neuer Hallenboden eingebaut werden, müsse zunächst geprüft werden, ob eine zweite Baustelle aufgemacht werden könnte, ohne dass beide Baustellen sich gegenseitig behindern. Dies könne er zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings noch nicht sagen.

 

Stv. Raabe weist im Sinne des Handballsports daraufhin, dass die Verbände eine Haftmittelnutzung in Ligaspielen vorgeben. Er bittet daher darum kein generelles Haftmittelverbot auszusprechen und plädiert ebenfalls für die Lösung eines neuen Hallenbodens.

 

 


Abstimmungsergebnis:

zu Ziffer 1

mehrheitlich abgelehnt

13 Ja  /  23 Nein  /  0 Enthaltungen

 

zu Ziffer 2

einstimmig angenommen

35 Ja  /  0 Nein  /  1 Enthaltung

 

zu Ziffer 3

mehrheitlich abgelehnt

10 Ja  /  26 Nein  /  0 Enthaltungen

 

zu Ziffer 4 (WLH: 225.000,- mit Sperrvermerk in HH)

mehrheitlich abgelehnt

7 Ja  /  28 Nein  /  1 Enthaltung

 

zu Ziffer 4 (CDU: Prüfauftrag)

mehrheitlich angenommen

26 Ja  /  10 Nein  /  0 Enthaltungen