Sitzung: 01.12.2020 Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bau
Beschluss: mehrheitlich angenommen
Vorlage: 61/001/2020
Beschlussvorschläge:
1. Beschlussvorschlag:
Die Emil-Nolde-Straße wird umbenannt.
2. Beschlussvorschlag:
In der Moltkestraße werden Hinweise auf Moltkes Urgroßneffen, Helmuth James Graf von Moltke, dem Begründer des Kreisauer Kreises angebracht.
3. Beschlussvorschlag:
Die Richard-Wagner-Straße wird umbenannt.
4. Beschlussvorschlag:
Die Blücherstraße wird umbenannt.
5. Beschlussvorschlag:
Die Jahnstraße wird umbenannt.
6. Beschlussvorschlag:
Die Körnerstraße wird umbenannt.
7. Beschlussvorschlag:
Die „Schlachtstraßen“ werden mit Hinweis- bzw. Legendenschildern versehen.
Der Opfer der
Schlacht soll auf den Schildern gedacht werden.
8. Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung prüft die Möglichkeit der Verwendung von QR-Codes bei diskussionswürdigen Straßennamen.
9. Beschlussvorschlag:
In vier Jahren wird sich der Ausschuss mit Martin-Luther-Straße, Herrmann-Löns-Weg und Robert-Koch-Straße erneut befassen.
10. Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung erarbeitet einen Kriterienkatalog für zukünftige Entscheidungen über Straßenbenennungen.
11. Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung tritt mit den von Umbenennungen betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern in Kontakt, insbesondere um etwaige Vorschläge für Neubenennungen in Erfahrung zu bringen.
Protokoll:
VA Birgit Markley führt in das Thema ein und erläutert Vorgehen
und Systematik bei der Erstellung der Liste.
Stv. Jörg Dürr führt für
die SPD-Fraktion aus, dass Straßennamen mit NS-Zusammenhang umbenannt werden
müssen. Straßen mit Bezug zu historischen Schlachten („Schlachtenstraßen“)
seien mit Legenden bzw. Hinweisschildern zu versehen. Die Moltkestraße könne
auch zu Ehren eines Nachfahrens Moltkes, der im NS-Widerstand war,
interpretiert werden.
Stv. Andreas Rehm erläutert
für die GAL, dass bei Straßennamen mit Verbindung zur NS-Zeit keine Ausnahmen gemacht
werden sollten. Bei den „Schlachtenstraßen“ sollen auch nach Ansicht der GAL
Hinweise an die Schilder angebracht werden.
Stv. Thomas Höhne gibt im
Namen der WLH zu bedenken, dass mit einer Straßenumbenennung ein beachtlicher
bürokratischer Aufwand, insbesondere für die betroffenen Anwohner, einhergeht.
Dementsprechend begrüßt auch die WLH die Idee, bestimmte Schilder mit Hinweisen
zu versehen anstelle einer Umbenennung.
Stv. Jens Lemke stellt
stellvertretend für die CDU-Fraktion fest, dass bei den NS-behafteten
Straßenschildern bei allen Parteien Einigkeit bestehe in Bezug auf eine
Änderung der Straßennamen. Allerdings sei der Aufwand bei Straßenumbenennungen
zu berücksichtigen. Wenn möglich solle die Lösung mit Legenden bzw.
Hinweisschildern Anwendung finden, wie z.B. bei den „Schlachtenstraßen“.
AM Reinhard Zipper äußert
für die FDP, dass ein gemeinsamer Maßstab fehle, z.B. in Bezug auf die
tatsächliche Verbindung zum Nationalsozialismus. Weiterhin müsse immer auch die
Intention der Straßenbenennung berücksichtigt werden und die von einer
Umbenennung betroffenen Anwohner beteiligt werden.
Der Vorsitzende Stv. Jörg Dürr schlägt eine Sitzungsunterbrechung vor, um den
anwesenden Schülerinnen und Schülern des Haaner Gymnasiums Gelegenheit
zu geben, sich im Rahmen der Ausschusssitzung zu der Thematik zu äußern.
Hierzu
besteht Einvernehmen im Ausschuss.
Der
Vorsitzende Stv. Jörg Dürr unterbricht daraufhin die Sitzung.
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Sitzungsunterbrechung
Die Schülerinnen und Schüler erläutern, dass sie insgesamt zu ähnlichen Ergebnissen kamen wie der Ausschuss. Sie haben aber noch drei weitere Straßennamen identifiziert, die sie als diskussionswürdig erachten: Martin-Luther-Straße, Herrmann-Löns-Weg und Robert-Koch-Straße. Außerdem schlagen die Schülerinnen und Schüler vor, anstelle oder als Ergänzung von Hinweisschildern QR-Codes anzubringen, die auf die Internetseite der Stadt Haan mit ausführlichen Erklärungen zum jeweiligen Straßennahmen verweisen.
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die öffentliche Sitzung wird fortgesetzt
Stv. Andreas
Rehm beantragt für die GAL-Fraktion
·
die Umbennenung der Emil-Nolde-Straße
·
einen Hinweis auf den Widerstandskämpfer Helmuth James Graf
von Moltke in der Moltkestraße
·
Hinweis- bzw. Legendenschilder bei allen „Schlachtenstraßen“
·
eine Thematisierung und Überprüfung der drei von den
Schülerinnen und Schülern genannten Straßen in vier Jahren, wenn die Forschung
noch weiter vorangeschritten ist
Herr Dr. Ralf
Brockmeyer regt die Erarbeitung
eines Kriterienkatalogs für zukünftige Entscheidungen über Straßenbenennungen
an.
Stv. Jens
Lemke schlägt vor, dass die
Verwaltung mit den von den Umbenennungen betroffenen Anwohnerinnen und
Anwohnern in Kontakt tritt, insbesondere um etwaige Vorschläge für Neubenennungen
in Erfahrung zu bringen.
Der Vorsitzende Stv.
Jörg Dürr empfiehlt, erst über die konkret zur Debatte stehenden Straßen
abzustimmen und im Anschluss daran über die Punkte, welche sich im Rahmen der
Diskussion ergeben haben.
Abstimmungsergebnis:
Abstimmungsergebnis zu 1:
mehrheitlich angenommen
13 Ja / 1 Nein / 3 Enthaltung
Abstimmungsergebnis zu 2:
mehrheitlich angenommen
11 Ja / 0 Nein / 6 Enthaltung
Abstimmungsergebnis zu 3:
einstimmig abgelehnt
Abstimmungsergebnis zu 4:
mehrheitlich abgelehnt
0 Ja / 14 Nein / 3 Enthaltung
Abstimmungsergebnis zu 5:
einstimmig abgelehnt
Abstimmungsergebnis zu 6:
einstimmig abgelehnt
Abstimmungsergebnis zu 7:
einstimmig angenommen
Abstimmungsergebnis zu 8:
einstimmig angenommen
Abstimmungsergebnis zu 9:
einstimmig angenommen
Abstimmungsergebnis zu 10:
mehrheitlich angenommen
6 Ja / 3 Nein / 8 Enthaltung
Abstimmungsergebnis zu 11:
einstimmig angenommen