Beschluss:
Der JHA der Stadt Haan beschließt den vorliegenden Kinder- und Jugendförderplan 2021 – 2025.
Zur Fortschreibung des Kinder-
und Jugendförderplans beschließt der Jugendhilfeausschuss:
1. Perspektiven, Interessen und
Bedürfnisse von Haaner Kindern und Jugendlichen berücksichtigen und umfassend
erheben:
Weitere Workshops mit jungen
Menschen in Haaner Stadtteilen und in Vereinen und Verbänden werden ab Dezember
2022 durchgeführt.
2. Kinder- und Jugendarbeit in
Vereinen und Jugendverbänden stärker beteiligen und berücksichtigen:
Die Fortschreibung des Kinder-
und Jugendförderplans legt einen besonderen den Schwerpunkt auf die Kinder- und
Jugendarbeit der freien Träger.
3. Förderrichtlinien und
finanzielle Ausgestaltung für die freien Träger entwickeln:
Die Fortschreibung des Kinder- und
Jugendförderplans umfasst Förderrichtlinien und eine finanzielle Planung mit
einem erkennbaren Zusammenhang zwischen Bedarfen, Zielen, Maßnahmen und
Mitteln.
4. Zukünftigen Planungsprozess
neu ausrichten:
Für die Fortschreibung des
Kinder- und Jugendförderplans wird ein begleitendes Gremium, möglichst unter
Federführung der Vorsitzenden/stellv. Vorsitzenden des JHAs, eingerichtet.
Protokoll:
Die Bgo. Annette Herz erläutert die Aufgabe des kommunalen Kinder- und
Jugendförderplans, für die vier Pflichtaufgaben der Jugendhilfe (Jugendarbeit,
Förderung der Jugendverbandsarbeit, Jugendsozialarbeit und Erzieherischer
Kinder- und Jugendschutz) Bestand und Bedarfe zu ermitteln und einen
konzeptionellen Rahmen für den Zeitraum einer Legislaturperiode zu schaffen.
Der vorliegende Kinder- und Jugendförderplan sei verfasst worden in enger
Abstimmung mit dem Vors. Jochen Sack, AM
Hanno Krüger habe die Möglichkeit genutzt, Anregungen in die jetzige Fassung mit
einzubringen. Gerade der im Kinder- und Jugendförderplan enthaltene Ausblick
biete viele Chancen für die Weiterentwicklung der Jugendförderung. Die
Fortschreibung des Kinder- und Jugendförderplanes beginne sofort nach dessen Verabschiedung
– u.a. durch die regelmäßigen Qualitätsdialoge.
AM Hanno Krüger begrüßt, dass
Haan nun nicht mehr zu den vier Kommunen in NRW gehöre, die bisher keinen
Kinder- und Jugendförderplan haben. Dieser sei ein wichtiges Instrument der
Jugendarbeit. Mit seinem Antrag gehe es ihm insbesondere darum, engagierte
Menschen in den Vereinen und Verbänden abzuholen und aus dem Kinder- und
Jugendförderplan ein lebendiges Instrument der Jugendarbeit zu machen.
Die Verwaltung erläutert ihre Bedenken zu den ersten drei Teilen seines Antrages
ausführlich. Insbesondere der dritte Punkt sei gar nicht Aufgabe eines Kinder-
und Jugendförderplans und ignoriere, dass finanzielle Entscheidungen in den
Haushaltsplanberatungen zu treffen seien. Eine Festlegung auf finanzielle
Förderungen für den Zeitraum der gesamten Wahlperiode stehe eindeutig im
Widerspruch zur Budgethoheit des Rates.
Abteilungsleiter Dietmar Pantel führt aus, dass
Kinder- und Jugendförderung häufig missverstanden werde als Förderung der
Jugendarbeit, vielmehr jedoch ein Überbegriff für vier konkrete Pflichtaufgaben
der Jugendhilfe sei, von denen die Jugendarbeit nur eine sei. Somit greife der
dem Antrag zugrunde liegende Begriff einerseits zu kurz, da er die anderen
Aufgaben der Jugendförderung vernachlässige, andererseits fasse er die
Jugendarbeit zu weit, da in einem Kinder- und Jugendförderplan nur die
Jugendarbeit zu erfassen sei, die im Rahmen der Aufgabenerfüllung gem. § 11 SGB
VIII erfolge.
Gerade was den Punkt 2 des Antrages anbelange, habe die Verwaltung
erhebliche Anstrengungen unternommen, Vereine und Verbände für den Kinder- und
Jugendförderplan zu gewinnen. Schließlich habe man die Entscheidung der Vereine
und Verbände respektieren müssen, ihre Jugendarbeit nicht im Kinder- und
Jugendförderplan erscheinen zu lassen.
Einen besonderen Schwerpunkt auf die Kinder- und Jugendarbeit der freien
Träger zu legen, werde dem Sinn und Auftrag des Kinder- und Jugendförderplans,
einen Gesamtplan für alle Angebote gem. §§ 11 – 14 SGB VIII zu erstellen, nicht
gerecht.
Insgesamt sei Abteilungsleiter Dietmar Pantel aber glücklich
darüber, dass die Erstellung des Kinder- und Jugendförderplans zu so viel
Interesse und Engagement geführt habe.
AM Thomas Kirchhoff signalisiert
seine Zustimmung zu dem Antrag von AM Hanno Krüger. Er könne die Gedanken gut
nachvollziehen und sehe in dem Antrag die Chance, dass der Kinder- und
Jugendförderplan nicht in einer Schublade verschwinde, sondern dass laufend an
ihm gearbeitet werde.
Stv. Tobias Kaimer kann sich den
kritischen Ausführungen der Verwaltung anschließen. Was die Vereine und
Verbände angehe, so seien diese ja von der Verwaltung eingebunden worden. Die
finanzielle Ausstattung der Jugendförderung werde vom Rat mit dem Haushalt
beschlossen. Ansonsten sei er sich
sicher, dass die Jugendförderung ein dynamischer Prozess sei und die Verwaltung
den Plan nicht in der Schublade verschwinden lasse.
Stv. Martin Haesen begrüßt den Antrag, insbesondere die inhaltliche Ausgestaltung der Förderrichtlinien. Zur Vorbereitung habe er sich den Kinder- und Jugendförderplan der Stadt Düsseldorf angeschaut, dem man viele interessante Anregungen, etwa zur Nachhaltigkeit oder zur demokratischen Bildung entnehmen könne.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig
zu 1.) einstimmig
zu 2.) 10 Ja- und 3 Nein-Stimmen
zu 3.) 10 Ja- und 3 Nein-Stimmen
zu 4.) einstimmig