Beschluss:

Die Vorlage der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.

 


Protokoll:

Stv.Felix Blossey möchte im JHA ein Meinungsbild für den Ausschuss für Bildung und Sport einholen. Es geht um den Gesundheitsschutz für Kinder und Jugendliche. Bisher habe man in der Pandemie nur reagiert; jetzt müsse endlich proaktiv gehandelt werden.

 

AM Berndhild Kurosinski berichtet, dass dieses komplexe Thema ebenfalls in der AG 78 beraten wurde. Sie fragt nach, welche technischen Möglichkeiten bisher geprüft wurden. Wurde auch in den Blick genommen, dass in KITA-Gruppen nicht dauerhaft gelüftet werden kann und kein Abstand möglich ist? Es ist nicht mit Klassenräumen vergleichbar. Zielt der 

Antrag nur auf städtische Einrichtungen ab und haben freie Träger das Nachsehen? Diese Ungleichbehandlung würde man nicht mitgehen.

Was ist mit Gemeinschaftsräumen, wie z.B. Mensen? Sind diese überprüft worden?

Was ist mit Fachräumen für z.B. Chemie und Bio, mit ihren besonderen baulichen Gegebenheiten? Warum wird die Tagespflege bei CO2-Messgeräten ausgeschlossen? 

 

Die Bgo. Annette Herz zeigt Verständnis, dass das vollständige Lüften in Kindertageseinrichtungen für Kinder im Winter nicht sehr angenehm ist. Je niedriger die Außentemperatur ist, umso schneller funktioniert jedoch der Luftaustausch bei einer Stoßlüftung von 1-2 min. Der Verwaltung sind in den Kindertageseinrichtungen keine Irritationen bekannt. Da es keine Superspreading-Events in Kitas oder Schulen in Haan gab, scheint eine regelmäßige Lüftung stattgefunden zu haben und somit besteht offenbar ein guter Infektionsschutz durch diese Maßnahme. Die Verwaltung versteht den Antrag der SPD auch bezogen auf die Kindertagesstätten und Schulen in freier Trägerschaft – der Stv. Felix Blossey bestätigt dies durch zustimmendes Kopfnicken. Die Verwaltung hat diesbezüglich auch die freien Träger abgefragt, z.B. die Waldorf-Schule.

Eine private Kindertageseinrichtung hat selbst Lüftungsgeräte angeschafft; die anderen Einrichtungen wollen abwarten. Die städtischen Kitas haben keinen Bedarf an mobilen Raumluftreinigungsgeräten angemeldet. Waldorf-Schule und Waldorf-Kita lehnen mobile Geräte ab.

Auf die Frage der Fachräume und Mensen wird nicht eingegangen, damit die Zuständigkeiten der Ausschüsse nicht vermischt werden.

 

AM Hanno Krüger hält die Aufarbeitung der Verwaltung zu diesem Thema für sehr gelungen. Eltern fühlen sich gerade sehr allein gelassen. Einen Regelbetrieb in den Einrichtungen hält er für sehr schwierig, wenn Kinder während des Lüftens den Raum verlassen sollen. Er begrüßt, dass die SPD-Fraktion das Thema angeht.

Er weist auf die hohen Kosten für Haan hin und sieht durch langwierige Prozesse den Einsatz von Luftfiltern wahrscheinlich erst im Sommer/Herbst 2022.

Herr Krüger befürwortet die Variante A der Verwaltungsvorlage und den Einbau von stationären Anlagen in Neubauten. Darüber hinaus sieht er die Zwischenlösung mit CO2-Trackern.

Herr Krüger empfiehlt eine/n Ansprechpartner/in beim Jugendamt für Eltern, z.B. im Quarantänefall.

 

Die Bgo. Annette Herz begrüßt die Gelegenheit, das Thema in diesem Ausschuss beraten zu können, ohne die Kosten im Blick haben zu müssen. Dies kommt dann erst im HFA und Rat zum Tragen.

Die Verwaltung orientiert sich in ihren Ausführungen an Empfehlungen des Bundesumweltministeriums, der Bundesregierung und des Schulministeriums. Hier vertritt man die Meinung, dass Lüften ausreichend ist.

Frau Herz kann verstehen, dass Eltern dies nicht ausreicht. Sie hat versucht, die Ziele darzustellen, die realistischerweise erreicht werden können. Selbst wenn Lüftungsanlagen installiert werden, wird es zukünftig keine Zusagen des Landes geben, dass Schulen im Pandemiefall nicht mehr geschlossen werden.

Als Ansprechpartnerin fungiert Frau Herz; sie hat auch schon mehrfach mit Eltern kommuniziert. Diese Eltern wurden auch zum BSA eingeladen.

Die Beigeordnete weist nochmals auf die Komplexität des Themas hin und auf die schwierige Aufgabe des Ausschusses, hier eine Entscheidung zu treffen.

 

Der Stv. Martin Haesen weist auf die Studie der Uni Stuttgart bezüglich der Unterschreitung der Raumluftsolltemperatur hin. Kinder reagieren hier deutlich empfindlicher als Erwachsene. Er geht davon aus, dass die Lüftungsintervalle in den Verordnungen vom Gesundheitsministerium angepasst werden, wenn Lüftungsanlagen eingebaut sind.

 


Abstimmungsergebnis:

einvernehmlich