Sitzung: 29.09.2021 Ausschuss für Bildung und Sport
Beschluss: mehrheitlich angenommen
Abstimmung: Ja: 0, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: II/009/2021
Beschluss:
Beschlussvorschlag
der SPD, GAL und CDU:
Die Verwaltung wird
beauftragt, eine Machbarkeitsstudie inkl. Kostenberechnung zur Nachrüstung
aller Klassen- und Aufenthaltsräume (inklusive Mensen und Aulen) in Haaner
Schulen sowie aller Gruppenräume in städtischen Kindertageseinrichtungen mit
einer sog. „Raumlufttechnischen Anlage“ durch eine*n externe*n Gutachter*in
bzw. Fachplaner*in erstellen zu lassen. Die hierfür erforderlichen
Haushaltsmittel werden in den Haushaltsplan 2022 eingestellt und ein
Prüfzeitraum von zwei bis drei Jahren einkalkuliert. Die Ergebnisse der
Machbarkeitsstudie werden dem Rat der Stadt Haan zusammen mit einer konkreten
Umsetzungsplanung mit einem zeitlichen Horizont von ca. fünf Jahren
vorgestellt.
Die Gutachter*in
bzw. Fachplaner*in prüft in einem ersten Schritt, wo kurzfristig eine
Ausrüstung aller Klassen- und Aufenthaltsräume (inklusive Mensen und Aulen) in
Haaner Schulen sowie aller Gruppenräume in städtischen Kindertageseinrichtungen
mit mobilen Luftraumreinigungsgeräten sinnvoll und effektiv ist. Die
Beschaffungen und Installationsarbeiten erfolgen auf Grundlage der Empfehlungen
der Fachplaner*in zeitnah. Die erforderlichen Haushaltsmittel werden in den
Haushalt 2022 eingestellt.
Für alle ca. 278
Räume in Schulen und städtischen Kindertageseinrichtungen sind CO2-Tracker zu
beschaffen und die Einweisung des Personals zur Bedienung der Geräte
sicherzustellen. Die hierfür erforderlichen Haushaltsmittel werden im
Haushaltsjahr 2021 außerplanmäßig zur Verfügung gestellt.
Beschlussvorschlag
der Verwaltung:
Alternative I:
Auf der Basis der
durch die Schulleitungen mitgeteilten konkreten Bedarfe wird die Verwaltung
beauftragt, einen externen Gutachter einzuschalten, der eine
Ausrüstungsempfehlung für folgende Schulräume abgibt:
GGS Bollenberg:
ein Werkraum
KGS Don Bosco: 3 x
Mensa, ein Musikraum
Gesamtschule:
Raum 126a
Gymnasium: Mensa,
Bücherei, Selbstlernzentrum
Auf der Basis der gutachterlichen Empfehlung wird eine Dringlichkeitsentscheidung des Rates eingeholt, um den Beschaffungsvorgang zu initiieren. Die für die Beauftragung des Gutachters und die anschließende Beschaffung erforderlichen Haushaltsmittel i.H.v. ca. 50 T€ werden außerplanmäßig bereitgestellt. Die erforderlichen Haushaltsmittel werden zum HFA/Rat noch konkretisiert.
Protokoll:
Der Stv.
Felix Blossey weist auf die Tischvorlage von SPD, GAL und CDU zu diesem TOP
hin. Damit sind die vorherigen Anträge der SPD zu diesem Thema obsolet und
werden zurückgenommen.
Die Bgo.
Annette Herz erläutert auf Nachfrage von AM Ernst Adam, dass nach
dem vorliegenden Beschlussvorschlag keine Fördermittel generiert werden können.
Da dieses Jahr keine entsprechenden Haushaltsmittel eingestellt wurden, sind
dies
außerplanmäßige Aufwendungen.
Die Stv.
Nicola Günther findet die zu diesem Thema stattgefundenen Vorgespräche in
der Verwaltungsvorlage nicht wieder und hat sich deshalb dem gemeinsamen
Beschlussvorschlag mit SPD und CDU angeschlossen.
Der TA
Rainer Schmitz weist darauf hin, dass der zeitliche Horizont für die
Beschaffung der Leistungen verwaltungsseitig kritisch gesehen wird, da von
einer EU-weiten Ausschreibung auszugehen ist. Ggf. sollte hier über die
Trennung der Auftragsteile im ersten und zweiten Absatz des
Beschlussvorschlages nachgedacht werden, um diese zeitlich zu entkoppeln. Er
schlägt vor, den gemeinsamen Beschlussvorschlag von SPD, GAL und CDU
dahingehend zu verändern, dass statt „Kostenschätzung“ im ersten Satz das Wort
„Kostenberechnung“ aufgenommen wird.
Nach
Beauftragung der Leistungen gemäß Absatz 1 der Beschlussvorlage wird der
Zeitraum von 2-3 Jahren für die Erstellung der Studie als realistisch
angesehen. Die fachliche Einschätzung zum vorgesehenen Umsetzungszeitraum von 5
Jahren wird jedoch als unrealistisch eingeschätzt. Hier sollte über eine
Entzerrung der Maßnahmen nachgedacht werden, da es sich überwiegend um massiv
invasive Eingriffe in die Gebäude handeln wird, die mit möglichen
Kompensationsmaßnahmen und Interimslösungen einhergehen können. Ebenso sind die
Bereitstellung von Kapazitäten zur Umsetzung in Amt 65 (Gebäudemanagement) sowie
die Bereitstellung nötiger Haushaltsmittel zu bedenken.
Die Stv.
Annette Braun Kohl dankt Frau Herz für die gut strukturierte Vorlage mit 8
verschiedenen Alternativen zzgl. einer neunten Alternative laut Tischvorlage
der Verwaltung. Sie favorisiert CO2-Tracker für alle Räume und für 10 Räume
entsprechend der Tischvorlage der Verwaltung Lüftungsgeräte unter der Decke.
Ansonsten möchte sie sich hinsichtlich Beschaffung der Meinung von Herrn
Schmitz anschließen und auf Sicht fahren, auch hinsichtlich der Entwicklung der
Inzidenzen und der im Oktober zu erwartenden neuen Corona-Schutzverordnung. Das
Thema sollte zu den Haushaltsplanberatungen entschieden werden.
AM Uwe Elker wünscht eine schnelle Umsetzung. Er geht davon aus, dass nicht
alle Räume begutachtet werden müssen und kann sich Alternative B anschließen.
Der TA Rainer
Schmitz weist darauf hin, dass eine gleichzeitige Beauftragung eines
Gutachters für die Alternativen A und B der Vorlage nicht grundsätzlich möglich
ist; der Gutachter muss hinsichtlich der Luftzirkulation und Art der Anbringung
/ Aufstellung individuell prüfen.
AM Hendrik
Sawukaytis befürwortet die Kombination aus E und I; der Alternative A kann die FDP
aus Kostengründen nicht zustimmen.
Stv.Tobias
Kaimer fordert die Untersuchung durch einen Fachmann, da dies von der
Verwaltung nicht geleistet werden kann und fragt nochmals nach den
Fördermöglichkeiten.
Die Bgo.
Annette Herz erklärt, dass Fördermittel aktuell für keine der vorgestellten
Alternativen zu generieren sind. Angesichts des hohen Investitionsvolumens
insbesondere der Alternative A schlägt die Verwaltung vor, diese nur unter der
Bedingung zu realisieren, dass hierfür Fördermittel in signifikantem Umfang zur
Verfügung gestellt werden.
Die Stv. Nicola Günther sieht die Notwendigkeit eines Gutachters und
will die Entscheidung nicht von Fördermitteln abhängig machen.
Der TA
Rainer Schmitz befürwortet die Einschaltung eines Gutachters hinsichtlich
der sehr aufwändigen Überprüfung und Komplexität des Themas.
Der Stv.
Felix Blossey führt für die SPD aus, dass man bei dem gemeinsamen Antrag
bleibt. Der Anmerkung von Herrn Schmitz – Kostenberechnung statt
Kostenschätzung im ersten Satz – kann man folgen.
Nach erneuter Rückfrage von Stv. Tobias Kaimer nach den
Fördermöglichkeiten bei Alternative A führt die Bgo. Annette Herz aus,
dass die aktuell bekannten Förderprogramme zum Jahresende auslaufen und Haan
nicht mehr partizipieren kann. Das liegt zum einen daran, dass die Klassen- und
Kita-Räume entsprechend der Empfehlung des Umweltbundesamtes vollständig zu
lüften sind und ist zum anderen auf den Umstand zurückzuführen, dass von
zeitlich befristeten Förderprogrammen grundsätzlich nur Kommunen profitieren
können, die bereits abgeschlossene und somit umsetzungsreife Planungen in der
Schublade liegen haben. Wenn der Rat Mittel für die Fertigung einer
Machbarkeitsstudie zur Nachrüstung mit RLT-Anlagen freigibt, können die
Umsetzungsplanungen auf dieser Basis durchgeführt werden, so dass die Stadt
Haan schließlich bei einem Fortbestehen der pandemischen Lage bzw. bei einer
erneuten Pandemie ggfs. von dann zur Verfügung stehenden Fördermitteln
profitieren kann. Grundsätzlich gilt, dass die Beantragung von Fördermitteln
auch ohne entsprechende Beschlusslage geprüft wird. Die Verwaltung empfiehlt die
Beschlussfassung zu den Alternativen A, E und I. Die Bedingung einer Umsetzung
von Maßnahmen nur wenn Fördermittel in signifikantem Umfang zur Verfügung
gestellt werden, ist in der Tischvorlage von SPD, GAL und CDU nicht enthalten.
AM Christian Hoffmann empfindet den Einsatz von CO2-Trackern als sehr
hilfreich. Grundsätzlich sind die Räumlichkeiten in der Gesamtschule gut zu
lüften, Schiebefenster können geöffnet bleiben. Der Alternative I laut
Tischvorlage der Verwaltung kann er sich anschließen. Er wünscht sich eine
Sanierung der bestehenden Lüftungsanlage.
Der TA Rainer Schmitz weist auf seinen Impuls im SPUBA im letzten Jahr
zu den Mensen hin, RLT-Anlagen einzusetzen. Dies wird jetzt in die Planung bei
jedem Um- und Neubau mit aufgenommen, nicht nur in pandemischer Lage.
Die Vorsitzende
Annegret Wahlers bittet um Abstimmung.
AM Uwe Elker bittet um Einzelabstimmung.
Abstimmungsergebnis:
Beschlussvorschlag Tischvorlage SPD, GAL und CDU
Erster Absatz:
14
ja-Stimmen
2 nein-Stimmen
Enthaltungen: keine
Zweiter Absatz:
12 ja-Stimmen
4 nein-Stimmen
Enthaltungen: keine
Dritter Absatz:
einstimmig
angenommen
Beschlussvorschlag Tischvorlage der Verwaltung
Alternative I:
einstimmig
angenommen