Protokoll:

 

Der Vorsitzende Stv. Kaimer begrüßt den anwesenden Kreisbrandmeister Torsten Schams.

 

Stv. Lukat verweist auf die Anfrage der WLH-Fraktion vom 19.12.2021 (siehe Ratsinformationssystem – TOP 1) und möchte wissen, ob es bisher nicht möglich gewesen sei einen entsprechenden Alarmplan auf den Weg zu bringen.

 

KBM Schams erläutert, dass bezüglich der vollständigen Aufarbeitung der Ereignisse eng mit dem Bergisch Rheinischen Wasserverband (BRW) zusammengearbeitet werde. Man habe beispielsweise festgestellt, dass auch von den Rückhaltebecken eine gewisse Gefahr bei einem solch extremen Hochwasser ausgehe.

Es benötige leider eine gewisse Zeit und entsprechende Ressourcen, um einen komplett ausgearbeiteten Gefahrenabwehrplan aufzustellen. Er versichere aber, dass dieser mit hoher Priorität auf Kreisebene erarbeitet werde.

 

Stv. Lukat möchte wissen, ob es bezüglich der Gefahr durch die Rückhaltebecken Anhörungen von Bewohnern gegeben habe und inwiefern dort eine Baugenehmigung erteilt werden konnte, wenn doch eine Gefahr von diesen ausginge.

 

KBM Schams erläutert, dass die Rückhaltebecken teilweise 40 bis 50-Jahre alt seien und eine solche Extremsituation wie im Juli zur damaligen Zeit schlichtweg nicht einkalkuliert wurde. Zudem gebe es, bezogen auf ein solches Extremereignis, bisher keine Vorgaben seitens des Gesetzgebers.

 

Stv. Holberg möchte wissen, ob derzeit eruiert werde, wie die entsprechende Gefahr verhindert werden könne und ob der Gefahrenabwehrplan vorgestellt werde.

 

KBM Schams führt aus, dass der Gefahrenabwehrplan nach Fertigstellung in jedem Fall auch auf politischer Ebene bekannt gemacht werde. Welche baulichen Maßnahmen der BRW nun ergreifen müsse, um die Gefahren der Rückhaltebecken zu minimieren könne er leider nicht sagen, da dies nicht Teil des Planes sei.

 

Stv. Lukat verweist auf die aufgetretene Problematik der Funklöcher während des Einsatzes in Gruiten. Diese seien schon sehr lange vorhanden und daher bekannt. Sie fragt daher an, ob seitens der Feuerwehr über ein Satellitentelefon nachgedacht werde um diese Problematik im Falle eines weiteren Einsatzes in einem Funkloch zu umgehen.

 

KBM Schams erklärt, dass der Starkregen auch Auswirkungen auf die Funkmasten des Digitalfunks und seiner Basisstationen gehabt habe. Dies habe dazu geführt, dass der üblicherweise genutzte Digitalfunk zum Zeitpunkt des Einsatzes nicht zur Verfügung stand, weshalb die Kolleg_innen versucht hatten das normale Mobilfunknetz zu nutzen. Leider hatte dies natürlich auch mit Ausfällen zu kämpfen, weshalb es zu der problematischen Funksituation gekommen sei.

Bisher sei dies noch nie vorgekommen, daher hatte die Feuerwehr auch nicht mit einem solchen Szenario gerechnet. Auch ein Satellitentelefon sei bei solchen Einsätzen eher ein exotisches Mittel, welches in der Anschaffung aber auch in der Unterhaltung sehr teuer sei.

 

StBR Schlipköter ergänzt, dass auf Landesebene entsprechende weiße Flächen des Funknetzes in NRW ausgemacht und verbessert werden sollen. In der Regel setze die Feuerwehr, wie bereits erwähnt, auf den Digitalfunk und das Mobilfunknetz, was im Normalfall vollkommen ausreiche. In diesem Extremfall seien jedoch beide ausgefallen.

 

AM Dr. Brockmeyer möchte wissen, was passiere, wenn es jetzt aktuell nochmal zu einem solchen Ereignis kommen sollte.

 

StBR Schlipköter führt aus, dass die Kommunikation zwischen der Kreisleitstelle und dem BRW offensichtlich verbessert wurde, dadurch könne vermutlich schneller reagiert werden. Bezüglich der technischen Gegebenheiten habe sich jedoch aktuell noch nichts geändert, hier werde aber auch daran gearbeitet, die Situation zu verbessern.