Sitzung: 18.05.2022 Ausschuss für Bildung und Sport
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 40/027/2022
Beschluss:
Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
Protokoll:
Die Vorsitzende Annegret Wahlers unterbricht die Sitzung und
begrüßt die Vertreter des HTV, Herrn
Holger Weiss, sowie vom TSV Gruiten, Herrn Kai Kipper, und gibt das Wort an die
Herren weiter.
Herr Weiss vom HTV begrüßt die
Erhöhung der Jugendförderung für die Sportvereine. Gegen das Antragsverfahren
wolle man sich auch nicht sperren, hätte jedoch trotz der Hilfestellung durch
die Verwaltung bei der Bearbeitung der Formulare vor einigen Wochen noch
Fragen. Die Vereine bemängeln, dass nach ihrer Interpretation der neuen
Antragsformulare die Vereine nicht mehr wie bisher pauschal abrechnen können,
sondern jetzt die Fördermittel nur in Anspruch nehmen können, wenn im Kinder-
und Jugendbereich eine Unterdeckung nachgewiesen werde. Für die Vereine würde
es schwierig, die Mittel in die Planung einzubeziehen. Zumal die Mittel
zurückgezahlt werden müssen, wenn die Unterdeckung nicht eintritt. Darüber
hinaus gestalte es sich schwierig, in der Buchhaltung zwischen dem Erwachsenen-
und Jugendbereich zu differenzieren oder die Übungsleiter- sowie die
Schiedsrichterkosten zu splitten.
Nach Ansicht von Herrn Weiss sei
bei kleineren Vereinen die Antragstellung noch schwieriger und deshalb bittet
man um die Möglichkeit der Beantragung ohne großen Aufwand.
Herr Kipper vom TSV Gruiten
ergänzt, dass kein Verein in Haan über eine Kosten- und Leistungsrechnung
verfügt, um zwischen dem Jugend- und Erwachsenenbereich zu differenzieren Er
gibt zu bedenken, dass die Buchhaltung in kleineren Vereinen von Ehrenamtlern
geleistet wird, die womöglich ihr Amt aufgeben, wenn die Bearbeitung so
kompliziert wird.
Herr Weiss schlägt eine einfachere
Vorgehensweise vor. Die Vereine könnten ihren Jahresabschluss einreichen, aus
dem das Verhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern bzw. Jugendlichen gut ablesbar
ist.
STOVR’in Doris Abel stellt klar, dass nach den Ausführungen der
Vereine ein offensichtliches Missverständnis vorliegt. Der Stadt sei bewusst, dass den Vereinen keine aufwändige Trennungsrechnung zwischen
dem Kinder- und Erwachsenenbereich auferlegt werden könne. Aus diesem Grund
habe man sich gegen eine institutionelle, und für eine Projektförderung
entschieden. Gefördert werden zusätzliche Anschaffungen und/oder Projekte im
Kinder- und Jugendbereich, z.B. die Anschaffung von Trikots, Sportgeräten,
Durchführung von Trainingslagern o.ä. Die Vereine müssten hierfür lediglich die
Kosten des Projektes darstellen sowie die evtl. aus zusätzlichen Töpfen
erhaltenen Mittel.
AM Arnd Vossieg macht aus Sicht des Stadtsportverbandes
noch einmal deutlich, dass man nicht von zusätzlich auszurichtenden Projekten
der Sportvereine ausgegangen ist. Dies sei auch relativ schwierig zu
realisieren, weil die großen Vereine nicht in der Lage sind, z.B. ein weiteres
Projekt anzubieten, sondern einem bestehenden Projekt etwas hinzufügen möchten.
Der Wunsch der Vereine ist die Aufstellung in der Breite.
Darüber hinaus weist er
hinsichtlich der Verlustabdeckung der Vereine darauf hin, dass diese einen ausgeglichenen
Haushalt ohne Verluste vorweisen müssen bzw. wenn Verluste entstehen, diese im
nächsten Jahr auszugleichen sind.
Auf Nachfrage macht STOVR’in
Doris Abel noch einmal deutlich, dass die Vereine zur Beantragung der
Fördermittel bis zum 31.03. eines Jahres schriftlich formulierte Projekte mit
ungefähren Kosten vorlegen müssen. Der Nachweis der entstandenen Kosten ist erst
nach Abschluss des Projektes zu führen. Diese Projekte müssten nicht jedes Jahr
neu sein; es könne sich auch um ein jährlich wiederkehrendes Projekt handeln,
wie z.B. eine Kanufahrt auf der Wupper. Die Förderung diene jedoch nicht dazu,
den normalen Sportbetrieb zu bezuschussen
Stv. Vincent Endereß stellt noch einmal den Antrag der CDU
heraus, wonach gezielt niederschwellig mehr Geld in die Kinder- und
Jugendarbeit der Vereine gehen sollte ohne Verwendungsnachweise. Er fragt nach
Möglichkeiten der Umsetzung.
STOVR’in Doris Abel erklärt, dass eine solche Entscheidung dem
Rat vorbehalten sei, man dann aber nicht mehr von Zuwendungen sprechen
darf. Wenn Gelder ohne Nachweis an
Sportvereine gehen, handelt es sich nicht um Fördermaßnahmen, sondern um
Schenkungen ohne Nachweis, was mit den Mitteln getan werde. Es gehe um die
Verwendung von Steuergeldern und sie möchte an dieser Stelle zu bedenken geben,
dass mit einer solchen Entscheidung Sportvereine gegenüber allen anderen
Vereinen, die Zuwendungen aus dem städtischen Haushalt erhalten, so z.B. die
Wohlfahrtsverbände oder auch die musikausübenden Vereine, deutlich
bessergestellt werden und man sich die Frage stellen soll, ob das wirklich
gewollt sei.
Stv. Vincent Endereß schlägt vor, dass die Vereine das Geld erhalten
und im jährlichen Bericht an den BSA darlegen müssen, was in der Kinder- und
Jugendarbeit getan wurde. Die Formulierung für einen Beschluss kann gerne
angepasst werden.
Die Vorsitzende Annegret
Wahlers zitiert aus dem BSA vom 09.06.21 zum TOP: „Die von den Vereinen und
der Verwaltung einvernehmlich vorgeschlagene Bedingung „Die Vereine müssen am
Ende des Jahres bestätigen, dass sie den Zuschuss für die Kinder- und
Jugendarbeit/Förderung in ihren Vereinen verwendet haben. Ein kurzer Bericht
wäre wünschenswert“.
Auf Nachfrage von AM Uwe
Elker, warum nach der damaligen Abstimmung nicht klar war, dass hier ein Bürokratiemonster
aufgebaut wird, erläutert STOAR’in Astrid Schmidt, dass die Bgo. Frau
Herz bereits in der Junisitzung 2021 auf eine notwendige Neuausrichtung der
Verwaltung im Bereich Fördermittelmanagement und damit verbundene neue zwingend
erforderliche Verwaltungsabläufe hingewiesen hat. Die Vereine wurden hierüber
zusätzlich ausführlich informiert. Ein Einstieg wurde für das Jahr 2022
angekündigt. Für das Jahr 2021 wurden zumindest schon einmal Sachstandsberichte
über die Verwendung der Gelder eingefordert. Trotz Erinnerung sind dieser
Forderung bisher nur 3 Vereine nachgekommen.
Nach Rückfragen aus dem
Ausschuss, ob die Kämmerin mit Sachstandsberichten inkl. hinterlegten Zahlen
eine Fördermöglichkeit sieht, erläutert die STOVR’in
Doris Abel nochmals die Intention, dass Projekte außerhalb des normalen
Programmes eines Vereins nach Prüfung der eigenen finanziellen Mittel gefördert
werden können. Danach erfolge die Abrechnung unter Berücksichtigung evtl.
weiterer Einnahmen für dieses Projekt., so dass keine Belastung des Vereins
entsteht. Mit Sportvereinen sollte nicht anders umgegangen werden als mit
anderen Fördermittelempfängern. Ansonsten werden andere Maßstäbe angelegt, was
vermieden werden sollte. Eine Differenzierung zu anderen Fördermittelempfängern
müsste ansonsten offen benannt werden. Hintergrund der Neuausrichtung des
Fördermittelmanagements seien auch die Anmerkungen der GPA, die eine
Veränderung der bisherigen Vorgehensweise dringend empfiehlt.
AM Arnd Vossieg macht noch einmal deutlich, wie stark die
Kreativität in Coronazeiten in den Vereinen strapaziert war, um das normale
Geschäft auszuweiten; zusätzliche Projekte waren dort nicht umsetzbar.
Stv. Tobias Kaimer fasst noch einmal zusammen, wie schwierig
es ist, etwas Gutes zu wollen und dann umzusetzen. Wenn der Antrag für kleine
Vereine durch die ehrenamtliche Organisation in der Umsetzung nicht darstellbar
ist, muss zumindest ein Bericht als Grundvoraussetzung geliefert werden.
Da das Problem erkannt ist,
bittet Herr Kaimer um Vertagung in den HFA und um einen kreativen Vorschlag für
die Verteilung der 30 T€.
Die Vorsitzende Annegret
Wahlers möchte dem Vorschlag von Herrn Kaimer zustimmen und hofft auf eine
gute Lösung im HFA.
Die Bgm’in Dr. Warnecke
stellt noch einmal heraus, dass bereits im BSA am 09.06.2021 das
Fördermittelmanagement erläutert wurde. Frau Dr. Warnecke schlägt vor, dass die
Verwaltung erneut auf den Sportverband zugeht und macht deutlich, dass eine von
den Vereinen gewünschte Schenkung mit dem Fördermittelmanagement kollidiert. Sie wirbt um nochmalige Beratung im BSA.
STOVR’in Doris Abel macht noch einmal in Richtung der
Sportvereine deutlich, dass man nicht so weit auseinanderliegt. In
Corona-Zeiten wurde nur für zusätzliche Angebote Geld ausgezahlt. Auch jetzt erwarte
man zusätzliche Angebote, über deren zusätzliche Kosten ein Nachweis erwartet
wird.
Die Vorsitzende Annegret
Wahlers stellt fest, dass es sich scheinbar um Kommunikationsprobleme
handelt und bittet die Verwaltung um Hilfestellung für die Vereine. Darüber
hinaus schlägt sie die Erstellung einer Vorlage für den nächsten BSA vor, um
das Thema wieder aufzugreifen. Fördermittel sollten bis dahin ruhen und nicht
verfallen, was Kämmerin Doris Abel bestätigt.
AM Arnd Vossieg bittet daraufhin, die Sportvereine noch
einmal zu Wort kommen zu lassen und weist nochmals darauf hin, dass zusätzliche
Projekte für die Vereine nicht durchführbar sind und wenn doch, es sich nur um
kleine Projekte mit geringen Beträgen handelt. Hier sieht er eine Vielzahl von
Anträgen auf die Vereine und die Verwaltung zukommen.
Die Vorsitzende Annegret
Wahlers hofft hier auf von der Verwaltung aufgezeigte Alternativen, um
Möglichkeiten zu schaffen.
Darüber hinaus stellt Frau
Wahlers fest, dass die Positionen nun bekannt sind, ein weiteres Gespräch
zwischen Verwaltung und Vereinen stattfinden soll, um die Angelegenheit im
nächsten BSA zu beraten. Natürlich mit dem Ziel, dass die Vereine auch dann
noch, trotz des bereits vorangeschrittenen Jahres, eine realistische
Verwendungsmöglichkeit haben. Im BSA wird der Bericht nur zur Kenntnis
genommen.
Abstimmungsergebnis:
einvernehmlich