Protokoll:

 

Stv. Anette Braun-Kohl: Im vergangenen November 2021 hat man mit den Bürger_innen im Rahmen einer Ortsbegehung gesprochen. Die in der Vorlage gefasste Begründung ist teilweise nicht nachvollziehbar. Beispielsweise in der Frage der Verkehrsführung am Amselweg, wo sich bei den Anliegern eine grundsätzliche Ablehnung abzeichnet. Auch die Verkehrsführung am Finkenweg hinsichtlich der Freigabe des Radverkehrs in beide Richtungen, ist nicht nachvollziehbar. Wir denken, dass der Anlieger mitgenommen werden muss. Das ist nicht erfolgt.

 

Stv. Bernd Stracke: Mit der Veröffentlichung der geplanten Verkehrsführung des Vogelviertels folgte großes Entsetzen bei den Anliegern.

Hinsichtlich der Thematik Dooring-Unfälle ist doch fraglich, wie viele Dooring-Unfälle vor und nach der Verkehrsänderung festgestellt wurden und werden.

Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass Radfahrende, die von vorne an den parkenden Fahrzeugen vorbeifahren, sehr mittig fahren. Warum schickt man dem Radfahrer dann noch den Autoverkehr entgegen? Oder gedenkt man noch mehr Parkräume zu eliminieren? Anders als in der Ohligser Straße, gibt es im Vogelviertel keine alternativen Abstellmöglichkeiten für den MIV.

Bezüglich der Verkehrsführung am Amselweg: Früher war die Verkehrsführung zweispurig angelegt und es hat Niemanden gestört, wenn die rechte Seite zugeparkt worden ist. Jetzt, wo die Parkplätze wegfallen, verbreitert sich der Verkehrsraum und es ist anzunehmen, dass sich das Geschwindigkeitsniveau erhöht. Darüber hinaus ist zu hinterfragen, warum der Verkehr von der Feldstraße über den Amselweg geführt wird und dort nicht mehr rauskommt? Wie verhält sich die Verkehrsführung mit der Leistungsfähigkeit des Kreisverkehrs am Amselweg? Es staut sich dort schon jetzt. Man schickt nun den Verkehr durch das gesamte Vogelviertel. Es ist schon jetzt festzustellen, dass sich im Vogelviertel immer wieder LKW festfahren. Wir bitten dringlich ein Gespräch mit den Anwohnenden zu suchen. Die Ansprüche sind natürlich sehr unterschiedlich, aber die Verwaltung muss die Nutzerinteressen entsprechend gewichten.

 

Stv. Andreas Rehm: Wir protestieren. Schüler_innen werden kriminalisiert. Die Schüler_innen fahren selbstverständlich die Diekermühlenstraße hoch, denn das ist der kürzeste Weg. Doch nun ist auch die Zufahrt über den Drosselweg nicht möglich. Wir wissen, dass sich der Verkehr wie Wasser seinen Weg sucht. Unserer Ansicht nach sollen die Schüler_innen gefahrlos hochfahren können. Die Bedenken bezüglich des Parkraums teilen wir nicht: Wofür haben wir den großen Parkplatz am Gymnasium Adlerstraße gebaut? Wir haben jedoch Bedenken hinsichtlich der Befahrbarkeit für die Schulbusse, die nicht um die Kurve kommen könnten. Außerdem befürworten wir eine Aufstellfläche für den Schulbus an der Diekermühlenstraße.

 

Guido Mering: Grundsätzlich ist bei der Gestaltung der Verkehrsführung im Vogelviertel klar, dass wir nicht alle Interessen berücksichtigen können und es immer einen geben wird, der etwas gegen die Planung hat. Daher berücksichtigt die Straßenverkehrsbehörde vorangestellt die straßenverkehrsrechtlichen Gesichtspunkte. Sie steht auch mit den Zustellern, der Post, Polizei und den Rettungsdiensten im Austausch. Das vorliegende Ergebnis ist unter Berücksichtigung eben jener Belange erwachsen.

Wir werden in einem Testlauf die Diekermühlenstraße vom Drosselweg bis zum Gymnasium Adlerstraße als Fahrradstraße ausweisen. Das Parken würde entsprechend beschildert werden. Insgesamt werden wir hierdurch den Radfahrer „entkriminalisieren“. Wenn nun letztlich so viele Anmerkungen zur Verkehrsführung Vogelviertel vorliegen, dann wäre es auch nicht im Sinne der Verwaltung, die vorliegende Planung umzusetzen. Dann drehen wir lieber noch eine Runde.

 

Stv. Vincent Endereß: Wir würden die Anmerkungen aufbereiten. Geben Sie uns eine Chance alle Anmerkungen und Forderungen aufzuschreiben und Ihnen vorzulegen.

 

Stv. Meike Lukat: Im nächsten UMA sollte dann eine neue Verkehrsplanung in Gänze mit der Fahrradstraße vorgestellt werden. Es sollte dann auch dargestellt werden, welche Parkplätze entfallen. Bevor wir in einem Vor-Ort-Termin gemeinsam diskutieren, sollten wir der SVB eine Chance geben Ihre Planung vorzustellen.

 

Stv. Vincent Endereß: Ich lade zu einem Vor-Ort-Termin ein.