Beschluss:

1.    Der Antrag auf Umzäunung des Schulhofes der Grundschule Mittelhaan, so dass er an den Wochenenden und in den Abendstunden in Zukunft nicht mehr frei zugänglich ist, wird abgelehnt.

2.    Die Verwaltung wird beauftragt gutachterlich prüfen zu lassen, ob die „Aufstellung eines Zauns als Schallschutz zwischen dem Parkplatz und Schulhof“ helfen könnte, die geschilderte Lärmproblematik durch Fehlnutzungen des öffentlichen Schul- und Spielplatzgeländes für die Rückseiten der Häuser entlang der Alsenstraße signifikant zu verbessern (Beauftragung wie unter III. beschrieben).

 


Protokoll:

AM Thomas Kirchhoff hat durch Zurücksetzen des Stuhls kenntlich gemacht, dass er an der Beratung und gegebenenfalls Abstimmung nicht teilnimmt. 

 

Der Vorsitzende Jochen Sack begrüßt die Anwohnenden der Grundschule Mittelhaan und schlägt eine Sitzungsunterbrechung vor, damit sie ihr Anliegen präsentieren können.

 

Nach Unterbrechung der Sitzung erläutern Anwohner_innen noch einmal ihr Anliegen, das bereits im Bürgerantrag und dem eingereichten Forderungskatalog ausführlich beschrieben wurde.  Fotos mit verpixelten Gesichtern der jungen Menschen liegen dem JHA zur Einsichtnahme vor. Darüber hinaus existieren Videoaufnahmen, die auf Wunsch ebenfalls angeschaut werden können.

Man wünscht sich eine gemeinschaftliche Lösung mit der Stadtverwaltung, um in der Umgebung der Grundschule Mittelhaan weiterhin wohnen bleiben zu können. 

 

Jugendreferent Peter Burek bestätigt, dass es sich bei der Stadt Haan um eine kleine Insel zwischen den größeren Städten handelt, in der man ab 16.00 h größere Freiheiten genießt. Dies spricht sich in den umliegenden Städten herum und die jungen Menschen treffen sich in Haan. Dieses Verhalten ist schon seit einiger Zeit zu beobachten, jedoch schon länger nicht mehr mit so extremen Auswirkungen wie an der Grundschule Mittelhaan.  

Herr Burek bietet in seiner Funktion als Jugendreferent an, mit den jungen Menschen Kontakt aufzunehmen und zu intervenieren, um die missbräuchliche und störende Nutzung einzuschränken. Entsprechende Netzwerkpartner, wie z.B. der CVJM, sind bereits eingebunden. Er bittet jedoch zu beachten, dass keine Ordnungsmaßnahmen möglich sind, was kontraproduktiv für die offene Jugendarbeit wäre.

 

Die Ausschussmitglieder stimmen in ihren Redebeiträgen überein, dass das geschilderte Verhalten ganz klar zu verurteilen ist. Jedoch spricht man sich gegen eine Umzäunung des Schulhofes aus. Eingebracht wird die Überlegung über den generellen zukünftigen Einsatz von aufsuchender Jugendarbeit in Form von Streetworkern.

Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, die Kinderrechte hinsichtlich des Rechtes am eigenen Bild und Filmaufnahmen zu schützen. Man dankt Herrn Burek, dass er sich in der o.g. Form einbringen und unterstützen will. 

 

Die 1. Bgo. Annette Herz macht auch noch einmal deutlich, dass die Verwaltung keine Umzäunung des Schulhofes plant. Man steht zur Umsetzung des Spielflächenleitplanes; d.h. Schulhöfe bleiben Spielflächen. Im ersten Quartal 2023 wird eine Koordinierungsgruppe die weitere Fortschreibung des Spielflächenleitplanes vorbereiten. Ein Schwerpunkt der Fortschreibung wird die Entwicklung von Jugendorten sein. Momentan wird der aktuelle Plan bis 2024 abgearbeitet.

Der Schulhof an der Grundschule Mittelhaan ist aus Sicht der Verwaltung möglicherweise deshalb so attraktiv für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, da er nachts beleuchtet ist. Dies hängt jedoch mit der Verkehrssicherungspflicht zusammen und kann nicht abgestellt werden. Geeignete Jugendorte müssen definiert und durch Fördertöpfe oder Eigenmittel realisiert werden. Frau Herz sieht eine geeignete Fläche im Skatepark an der Landstraße, da es dort keine direkten Anwohnenden gibt.

 

Der Vorsitzende Jochen Sack stellt abschließend fest, dass man sich einig ist, dass Herr Burek einen guten Vorschlag unterbreitet hat. Zu den kommenden Haushaltsplanberatungen sollte das Thema der aufsuchenden Jugendarbeit noch einmal diskutiert werden. Der Mangel an Jugendorten wurde schon öfter thematisiert; auch im Zentrum der Stadt muss es einen Platz für Jugendliche geben. Herr Sack verweist auf ein funktionierendes System in den Niederlanden, wo Jugend- und Ordnungsamt zusammenarbeiten und die jungen Menschen an ihren Treffpunkten aufsuchen.

Er wirbt darüber hinaus auch um das Verständnis von Erwachsenen für die Jugendlichen, die Treffpunkte zum „Rumhängen“ brauchen.


Abstimmungsergebnis:

einstimmig zur Kenntnis genommen