Beschluss:

Für den Zuständigkeitsbereich des Jugendhilfeausschusses werden die in den Produkten genannten Ansätze des Ergebnis- und Finanzplanes wie im vorliegenden Haushaltsplanentwurf 2023 ausgewiesen dem Haupt- und Finanzausschuss zur Beschlussfassung empfohlen.

 

Über vorliegende Veränderungsanträge zum Haushalt wird nach Beratung eine Empfehlung ausgesprochen.

 

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Die SPD-Fraktion beantragt die Einstellung einer Stelle für aufsuchende Jugendarbeit.

 

Abstimmungsergebnis:

12 ja / 0 nein / 1 Enthaltung

einstimmig angenommen

 


Protokoll:

Nachdem die STOVR’in Doris Abel auf die Veränderungsanträge der Verwaltung hingewiesen hat, schlägt Stv. Vincent Endereß vor, alle vier Veränderungsanträge en bloc abzustimmen. Mit diesem Vorgehen sind alle Ausschussmitglieder einverstanden.

 

Die Stv. Marion Klaus verweist auf den schon einmal gestellten SPD-Antrag zur aufsuchenden Jugendarbeit. Durch fehlende Jugendorte und den fehlenden Bezug zu Einrichtungen sowie die nach Covid entstandenen Störungen im Sozialverhalten ist es mehr als nötig, die Jugendlichen zu unterstützen. Wegen der unterschiedlichen Einsatzzeiten werden zwei Halbtagsstellen beantragt.

Der Stv. Vincent Endereß fragt, warum eine weibliche und eine männliche Person gesucht werden soll. Dies widerspricht jeglichen Vorgaben und eine Ausschreibung ist so nicht rechtskräftig. Die CDU-Fraktion möchte sich auf die Verwaltungsmeinung stützen, ob man zwei halbe Stellen favorisiert.

Die Stv. Marion Klaus erwidert, dass die Definition „männlich/weiblich“ herausgenommen werden kann.

 

Der Abteilungsleiter Dietmar Pantel sieht Chancen, Jugendliche auf diesem Weg zu erreichen. Er äußert allerdings seine Bedenken hinsichtlich der Ausschreibung für halbe Stellen in der momentan schwierigen Situation Personal zu finden. Generell wird es schwer werden, pädagogische Fachkräfte für die erforderliche Arbeitszeit zu finden.

 

Jugendreferent Peter Burek sieht grundsätzlich die Vorteile von zwei halben Stellen, die weiblich und männlich besetzt sind. Ansonsten ist der Einsatz in Wochenend- und Abendstunden nicht möglich. Die Streetworker wären im Jugendamt angebunden und deren Anlaufstellen wären auch städtische Einrichtungen, in denen gezielt Projekte, z.B. auch mit dem CVJM, angestoßen werden könnten. Es liegt ein Angebot der Caritas vor, Streetworker stundenweise „einzukaufen“. Heute fand ein Termin im Rahmen der Suchtprävention statt und demnach ist Haan eine „Wohlfühlstadt“ im Gegensatz zu anderen Städten. Beim Austausch der Jugendreferenten im bergischen Land wurde mitgeteilt, dass viele Städte das Thema Streetworker nicht mehr weiterverfolgen. Befristete Stellen machen keinen Sinn, da eine langfristige Arbeit notwendig ist.

Von der Caritas liegt ein gutes Angebot vor, das einen Einsatz von z.B. 7 Std./Woche je Streetworker vorsieht. Es bestehen Chancen, dass diese beiden Stellen refinanziert werden könnten. Die beiden Mitarbeitenden haben viel Erfahrung und sind auch abends und am Wochenende flexibel. Herr Burek macht darauf aufmerksam, dass es sich hierbei um präventive Arbeit handelt; Streetworker werden nicht dafür eingesetzt, um Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten zu ahnden. Abteilungsleiter Dietmar Pantel ergänzt, dass diese Personen organisatorisch bei der Jugendförderung angesiedelt würden – wie ein mobiles Jugendhaus. Er schlägt vor, schon jetzt eine Kooperation mit der Caritas einzugehen, damit schnell etwas passiert.

 

Der Stv. Vincent Endereß weist darauf hin, dass das Thema Ordnungswidrigkeiten bereits im FOA besprochen wurde und der Kommunale Ordnungsdienst und aufsuchende Jugendarbeit getrennt zu sehen sind, da sonst die Gefahr von Vertrauensverlust besteht.

 


Abstimmungsergebnis:

12 ja / 0 nein / 1 Enthaltung

einstimmig angenommen