Sitzung: 05.09.2023 Jugendhilfeausschuss
Protokoll:
Frau Silvia
Böhm berichtet als ehrenamtliche Vorsitzende des Vereins „Neue Wege e.V.“ über
die Arbeit des Vereins, der sich für die Förderung von Maßnahmen der
Jugendgerichtshilfe einsetzt und damit der Jugendkriminalität wirksam begegnen
möchte.
Kooperationspartner
sind die Städte Erkrath, Mettmann, Haan, Heiligenhaus und Wülfrath.
Die Kolleg_innen der Jugendhilfe im Strafverfahren sind im Rahmen ihrer
Stelle Mitglieder im Vorstand des Vereins. Die Projekte für die straffällig
gewordenen Jugendlichen werden durch die Kolleg_innen der Städte geplant und
umgesetzt.
Finanziert
werden die Maßnahmen durch Mitgliedsbeiträge, Bußgelder und Spenden. Die
angebotenen Arbeitsprojekte für die jungen Menschen finden meistens in der
Natur statt, unterstützt von den Bauhöfen der Städte, Naturschützern etc.
Mittlerweile existiert ein Opferfonds, der jugendlichen Straftäter ein
zinsloses Darlehen bis zu 800,- € gewährt. Dieses soll zur Zahlung an und zum
Schutz der Opfer genutzt werden, um langjährige Zivilverfahren zu vermeiden.
Für die Jugendlichen ist eine Ratenzahlung oder eine Ableistung durch
Arbeitsstunden möglich.
VA
Tatjana Fischer informiert,
dass sie seit Februar 2023 mit einer halben Stelle als Nachfolgerin von Herrn
Sosna in der Jugendgerichtshilfe tätig ist.
Im Jahr 2022 gab es in Haan 117 Straftaten – meistens im Bereich der
Kinderpornographie (38) – von Tätern zwischen 14 und 21 Jahren; dieses Jahr hat
sie bisher 40 neue Fälle aufgenommen. Frau Fischer teilt mit, dass die Gerichte
sehr langsam arbeiten und manchmal Fälle eineinhalb Jahre zurückliegen, bis sie
verhandelt werden. Dies gestaltet sich sehr schwierig, da eine schnelle
Reaktion für die jungen Menschen wichtig ist. Darüber hinaus berichtet sie vom
Graffiti-Projekt, das einmal im Jahr stattfindet, und für das sie schon mit
Jugendreferent Peter Burek im Gespräch ist, um geeignete Flächen zu benennen.
Frau Fischer fungiert darüber hinaus als Ansprechpartnerin z.B. für die Pflege
und Säuberung von öffentlichen Plätzen, für die jugendliche Straftäter
eingesetzt werden können.