Sitzung: 18.09.2024 Ausschuss für Bildung und Sport
Beschluss: einstimmig abgelehnt
Abstimmung: Ja: 0, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 51/099/2024
Beschluss:
Beschlussvorschlag:
1.
Der BSA empfiehlt dem Rat der Stadt Haan die
Neufassung der Beitragsstaffel entsprechend der Anlage 1 zur Satzung über die
Erhebung von Elternbeiträgen für die Betreuung von Kindern in
Kindertageseinrichtungen, Tagespflege, Offener Ganztagsschule im Primarbereich
in der Stadt Haan zum 01.08.2025.
2.
Der Rat der Stadt Haan beschließt zudem die Änderung der
Satzung über die Erhebung von Elternbeiträgen für die Betreuung von Kindern in
Kindertageseinrichtungen, Tagespflege, Offener Ganztagsschule im Primarbereich
in der Stadt Haan zum 01.08.2025 im Hinblick auf die Geschwisterregelung.
Protokoll:
Die 1. Bgo. Annette Herz macht deutlich, dass es zwischen dieser und der Vorlage 40/062/2024 zur Festlegung von Standards im Ganztag einen Kausalzusammenhang gebe. Nur durch die Erhöhung der Elternbeiträge können zusätzliche Mittel für eine (Teil-)Freistellung der OGS-Leitungen erfolgen. Der Vorschlag der Verwaltung zur Beitragserhöhung sei sozial ausgewogen, da nur die höheren Einkommensgruppen betroffen seien, und aus haushalterischen Gründen unbedingt notwendig.
Stv. Felix Blossey stellt für die SPD-Fraktion fest, dass es aus deren Sicht keine Erhöhung geben werde, schon gar nicht in den heutigen Zeiten. Für ihn stünden die beiden Vorlagen in keinem Zusammenhang.
Stv. Vincent Endereß erklärt, dass man im BSA nur über die OGS-Einrichtungen sprechen könne, die seit Jahren sehr gute Arbeit leisten. Für die CDU-Fraktion sei die Erhöhung nicht grundsätzlich abzulehnen und für die höheren Gehaltsstufen zu diskutieren.
Die 1. Bgo. Annette Herz nimmt
den von Herrn Endereß geäußerten Hinweis hinsichtlich der falschen Formulierung
in der Vorlage (Seite 4, 3. Absatz) auf und wird diesen im Nachgang der Sitzung
entsprechend ändern in „Anlässlich der
Sitzung des Stadtelternrates am 26.06.2024 wurde darüber diskutiert, die
aktuelle Geschwisterregelung zu überarbeiten.“
Stv. Nicola Günther
plädiert für die GAL-Fraktion ebenfalls gegen eine Erhöhung der Beiträge und
wolle die Qualität der Betreuung nicht an die Beiträge geknüpft wissen. Sie
empfinde die Verquickung der Beiträge als sehr ungünstig. Dieser Meinung
schließt sich Stv. Sonja Lütz für die WLH-Fraktion an und verweist
nochmals auf den OGS-Anspruch, der erst im Jahr 2026 bestünde.
Die 1. Bgo. Annette erklärt, dass bereits jetzt die
Trägerverträge mit den entsprechenden Qualitätsstandards neu ausgeschrieben
werden müssten. Die Träger bräuchten Planungssicherheit und die Stadtverwaltung
müsse wissen, wie es finanziert werden könne.
AM Thomas Kirchhoff
schließt sich für die FDP-Fraktion den Vorredner_innen an und werde die
Erhöhung ablehnen. Auch er sehe das Land NRW in der Pflicht und die Kommunen
sollten die Landesregierung unter Druck setzen.
Stv. Tobias Kaimer
macht deutlich, dass die CDU-Fraktion ebenfalls gerne eine Beitragsfreiheit
einführen würde, dies aber bei der derzeitigen Haushaltslage unmöglich sei. Er
bittet die Ausschussmitglieder noch einmal ihre Meinung zu überdenken, da nur
die höheren Einkommensstufen mit neuen Stufen über 100 T€ mehr belastet werden
sollen. Seitens der CDU-Fraktion könne man sich vorstellen, auch hier eine
weitergehende Staffelung vorzusehen, so z.B. einen Höchstbeitrag ab einem zu
versteuernden Einkommen von mehr als 150 T€.
AM Dr. Svenja Kahlke-Kreitzberg macht auf fehlende pädagogische Angebote in der OGS aufmerksam. Eltern
beklagen zu viel freies Spiel und zu wenige AG-Angebote. Daher könne sie sich einer Erhöhung der
Beiträge ebenfalls nicht anschließen.
Die 1. Bgo. Annette Herz zeigt sich sehr überrascht über die
geäußerte Kritik und bittet um vertrauliche Mitteilung der Details. Die
Erfahrungen der Verwaltung seien völlig andere, noch hätte es je eine
Schließung von Einrichtungen gegeben. Sie bittet darum, Beschwerden zukünftig
direkt an Frau Schmidt zu richten.
Frau Herz verweist ebenfalls auf das unterfinanzierte System durch das
Land NRW, was die Kommunen ausbaden müssten. Das Konnexitätsprinzip würde mit
Füßen getreten. Alle Nachbarkommunen hätten das gleiche Problem, jedoch steht
Haan vergleichsweise gut dar, auch bezüglich der Standards. Frau Herz berichtet
über ihre stattgefundenen Termine im Landtag, die jedoch nichts gebracht hätten.
Sie macht deutlich, dass die Vorlage zu den OGS-Qualitätsstandards
seitens der Verwaltung zurückgezogen werde, wenn der Ausschuss den
Beitragserhöhungen nicht zustimme.
Die StOAR’in Astrid Schmidt zeigt sich erschüttert über die
Kritik an den OGS-Einrichtungen und weist diese entschieden zurück. Sie hätte
sich diese in der Sitzung des OGS-Qualitätszirkels am vergangenen Donnerstag
gewünscht, um sich hierüber auszutauschen. Die OGS-Standards in Haan seien im
Vergleich zu anderen Städten bereits sehr hoch. Vor allem die flächendeckende
Rhythmisierung an allen OGS-Standorten sei über die Stadtgrenzen hinaus
bekannt, so dass sich andere Schulen vor Ort in Haan beraten ließen.
AM Dirk Wirtz
berichtet aus der OECD-Studie, dass in Deutschland falsch investiert werde. Die
Gelder gehörten in die OGS-Einrichtungen und Kitas. Die von Herrn Kaimer
angesprochene Einführung der Gehaltsstufen im oberen Segment halte er für
sinnvoll; man könne nicht nur das Land in die Pflicht nehmen. Jeder Euro sei
ein gut investierter Euro.
Stv. Sonja Lütz
bittet um Sitzungsunterbrechung für Frau Bernhild Kurosinski als Vertreterin
des Stadtelternrates. Die Ausschussmitglieder stimmen der Unterbrechung zu, so
dass die Vorsitzende Annegret Wahlers die Sitzung unterbricht.
Frau Kurosinski berichtet, dass man als Eltern gerne an den
Qualitätskriterien mitgearbeitet und sich in die Diskussion des
OGS-Qualitätszirkels eingebracht hätte. Die Schulpflegschaft sei aus drei
OGS-Einrichtungen mit Elternbeschwerden angesprochen worden. Diese würde nicht
die Organisation der Einrichtungen betreffen, die hervorragend laufen würde.
Die Stadtschulpflegschaft würde gerne eine Eltern-umfrage zur Qualität starten.
Die Vorsitzende Annegret Wahlers beendet die
Sitzungsunterbrechung.
Die 1. Bgo. Annette Herz macht deutlich, dass auch sie immer
ansprechbar sei und tatsächlich würden schon einige Schulleitungen
Elternbefragungen durchführen. Dies werde in der nächsten Schulleitersitzung
mit allen Schulleitungen thematisiert.
Stv Martin Haesen
teilt mit, dass es im OGS-Qualitätszirkel immer möglich sei, die Tagesordnung
zu erweitern oder die von Frau Kurosinski angesprochenen Punkte unter
Verschiedenes anzusprechen. Gerne würde er zukünftig die Tagesordnung zur
Verfügung stellen.
Abstimmungsergebnis:
keine ja-Stimmen / 9 nein-Stimmen / 5 Enthaltungen
einstimmig abgelehnt