Beschluss: Entscheidung ausgesetzt

Beschluss:

 

Die weitere Beratung des Antrages erfolgt zunächst im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport, bevor nach Beteiligung des Haupt- und Finanzauschusses der Rat entscheidet.


Protokoll:

 

Bgm. vom Bovert wertet diesen Antrag als Einbringung, da es der Verwaltung in der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen sei, das Beantragte zu leisten.

 

Stv. Lukat stellt für die WLH-Fraktion klar, dass man den Neubau des Gymnasiums im Zeitplan wolle. Man müsse aber die Einwendungen der GPA beachten. Sie bittet um Übersendung des Vorberichtes der GPA NRW.

 

Bgm. vom Bovert erklärt, die Verwaltung sichte die Unterlagen des Vorberichtes. Aus seiner Sicht seien die seitens der GPA verwendeten Zahlen wegen der fehlenden Fortschreibung als überholt anzusehen. Er sichert einen unverzüglichen Versand des Endberichtes der GPA an die Politik zu, den Vorbericht werde er aber nicht zur Verfügung stellen.

 

Stv. Lemke führt für die CDU-Fraktion aus, bei dem GPA-Vorbericht handele es sich um eine Spiegelstrichsammlung, deren Zahlenkonstrukt als äußerst fragwürdig einzustufen sei. Die CDU wolle an dem Beschluss zur 4-Zügigkeit des Gymnasium-Neubaus festhalten. Diese Entscheidung hätten sich Verwaltung und Politik in intensiven Beratungen nicht leicht gemacht. Die Schule solle nicht nur für wenige Jahre attraktiv sein, dazu gehöre ein differenziertes Angebot für die Oberstufe. Dies könne mangels Räumen in einem 3-zügigen Neubau nicht realisiert werden. Es sei ein Irrglaube, die weit fortgeschrittene Planung für einen 4-zügigen Neubau könne ohne Zeitverlust auf eine 3-zügige Planung umgeplant werden. Wer den 3-zügigen Neubau wolle, stelle das ganze Projekt für die kommenden 2 Jahre infrage.

 

Stv. Ruppert sieht einen eklatanten Widerspruch zwischen dem Bekenntnis der WLH-Fraktion, den Neubau im Zeitplan umzusetzen und dem vorliegenden Antrag. Die seitens der GPA vorgelegten Zahlen reichten nicht aus, um den Ratsbeschluss zur 4-Zügigkeit abzuändern. Es gebe keine neuen Fakten. Die Frage der Zügigkeit habe schließlich nicht nur eine quantitative, sondern mit Blick auf den Erhalt des Status als Europaschule vor allem eine qualitative Komponente. Er verwahre sich zudem dagegen, die Haupt- und Realschule in Haan totzureden.

 

Stv. Stracke empfiehlt, ein Haaner Gesamtkonzept für die weiterführenden Schulen zu erstellen. Das dreigliedrige Schulsystem werde auf Dauer keinen Bestand mehr haben. Schon seit vielen Jahren habe die SPD-Fraktion auf die Gefahren durch die PCB-Belastung im Gymnasium hingewiesen. Die anderen Haaner Schüler dürften nicht aus dem Blick verloren werden. Letztlich zähle der Elternwille. Die Eltern müssten aber in die Lage versetzt werden, auf fundierter Grundlage eine Entscheidung zu treffen. Die Verwaltung solle durch eine geeignete Veranstaltung Sorge tragen.

 

Stv. Sack hätte sich gewünscht, das Thema wäre frühzeitiger behandelt worden. Im Interesse der Eltern und Kinder werde nun Ruhe benötigt. Aus Sicht der GAL-Fraktion habe sich aufgrund der GPA-Zahlen und der Presseberichterstattung nichts an der bestehenden Planung verändert. Die AG Schulentwicklung müsse nun innerhalb kurzer Zeit zu einer Gesamtaussage zum künftigen Haaner Schulsystem gelangen.

 

Stv. Niklaus wirft ein, dass 63 % der Haaner Schüler im letzten Jahr einen anderen Schulabschluss als das Abitur gewählt hätten. Übergeordnetes Ziel aller Debatten müsse sein, den Schulstandort Haan zu stärken.

 

Stv. Morwind befürchtet, dass eine ergebnisoffene Arbeitsweise im AG Schulentwicklung unter diesen Umständen wohl kaum noch möglich sei. Sie wünsche sich eine sachorientierte Diskussion.

 

Stv. Giebels legt dar, dass für eine 3-zügige Planung ein neues pädagogisches Konzept erforderlich werde. Die Verwaltung sei mit der Planung für den Neubau eines 4-zügigen Gymnasiums so gut wie fertig. Das seitens der GPA verwendete Zahlenmaterial sei erkennbar unbrauchbar für eine demographische Beurteilung der künftigen Schülerzahlen. Die auswärtige Beschulung gelte als völlig normaler Vorgang zwischen zwei Städten. Eine 4-Zügigkeit garantiere kleinere Klassen und ein differenziertes Angebot in der Oberstufe.

 

Stv. Lukat bittet darum die Sitzung zu unterbrechen, damit die anwesende Schulleiterin Frau von Wiser die Fragen der WLH-Fraktion beantworten könne.

 

Bgm. vom Bovert unterbricht die Sitzung und begrüßt Frau von Wiser.

 

Diese stellt fest, dass dreizügige Gymnasien immer auch Schüler ablehnen müssten und man derzeit eine stabile 4-Zügigkeit fahre. Weiterhin verweist sie auf die Pflichten einer Europaschule: dritte Fremdsprache und große Angebotsvielfalt (besonders in der Oberstufe). Diese Vorgaben und damit die Rezertifizierung als Europaschule seien im Falle eines dreizügigen Neubaus gefährdet.

 

Nach Wiederaufnahme der Sitzung skizziert 1. Bgo. Formella den weiteren Beratungsgang der Thematik: AG Schulentwicklung (24.11.), BKSA (02.12.), HFA (09.12.) und abschließend Rat (16.12.).


Abstimmungsergebnis:

 

einvernehmlich