Sitzung: 10.05.2023 Ausschuss für Bildung und Sport
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: II/041/2023
Beschluss:
JHA
und BSA nehmen die Ausführungen der Verwaltung zur Fachkräftesicherung im
pädagogischen Bereich zur Kenntnis.
Protokoll:
Die 1. Bgo. Annette Herz berichtet, dass im Nachgang zum Workshop
im August 2022 zum Thema Fachkräftesicherung weiter an den gemeinsam
identifizierten Stellschrauben gearbeitet wurde. U.a. erfolgten verschiedene
Abstimmungsrunden innerhalb der AG 78 und dem OGS-Qualitätszirkel. Dabei hat
sich herausgestellt, dass einige Ansätze von den Trägern individuell
weiterverfolgt werden, während in anderen Bereichen eine Zusammenarbeit mit der
Stadt Haan angestrebt wird.
Das Thema Fachkräftesicherung ist für den Bereich OGS derzeit sogar noch
drängender als in den Kitas. Aktuell sind zwei freie Stellen für Fachkräfte in
der OGS in Gruiten zu besetzen, was im ersten Anlauf nicht von Erfolg gekrönt
war. Derzeit kann nicht für alle Kinder ein Betreuungsplatz zugesagt werden.
Die Verwaltung schreibt die Stellen weiter aus und bittet darum, hierfür die
Werbetrommel zu rühren.
Ein offener Brief an die Landtagsabgeordneten ist platziert, die
Bürgermeisterkonferenz wird sich ebenfalls positionieren. Die OGS muss für
Menschen als Arbeitsplatz attraktiver werden. In der AG 78 hat man sich auf
eine Imagekampagne mit positiven Botschaften geeinigt, die bereits mit Herrn
Sack abgestimmt wurde. In Haan ist mindestens eine Plakataktion geplant, um
neue Fachkräfte, Azubis, Praktikant_innen und Seiteneinsteiger_innen zu finden,
um die OGS- und Kita-Standorte nachhaltig betreiben zu können.
Der Stv. Vincent Endereß dankt Frau Herz für den offenen Brief an
die Landtagsabgeordneten, bei dem es sich um ein sehr fundiertes Schreiben
handelt.
Im konkreten Fall der OGS Gruiten wurden Eltern angeschrieben, dass
nicht jedes Kind einen Platz erhält. Herr Endereß möchte Aufnahmekriterien
einführen, falls diese nicht bereits vorhanden sind. Hierbei sollten die
Fachausschüsse einbezogen werden.
Die 1. Bgo. Annette Herz erwidert, dass es bislang an allen
OGS-Standorten möglich war, Kinder entsprechend der Anmeldungen aufzunehmen.
Aufnahmekriterien gibt es aus diesem Grund bisher nicht, diese müssen aber
sicherlich zukünftig herangezogen werden. In einem ersten Schritt werden die
Eltern gebeten, ihre Bedarfsanmeldungen zu reflektieren und zu konkretisieren.
Möglicherweise muss zudem ein Losverfahren eingesetzt werden.
Der Stv. Vincent Endereß weist darauf hin, dass ein Losverfahren
dramatisch werden kann und bittet um eine sehr sensible Herangehensweise bei
Eltern, die dringend einen Platz benötigen.
Die 1. Bgo. Annette Herz macht deutlich, dass dieses Thema auch
neu für die Schulen ist. Sie habe jedoch volles Vertrauen, dass Herr Weikämper
dieses Thema mit Augenmaß angehen und mit den Eltern im Gespräch bleiben wird.
Natürlich wird die Vorgehensweise auch im BSA abgestimmt.
Der Stv. Martin Haesen macht darauf aufmerksam, dass nicht nur zwischen
berufstätigen und nicht berufstätigen Eltern zu unterscheiden ist. Es gibt auch
Eltern, die arbeitssuchend sind, krankheitsbedingt eine Betreuung benötigen
u.a.
Es ist nicht fair, wenn diese Gruppen ausgeschlossen werden und damit
womöglich Bildungsunterschiede zementiert werden.
Die 1. Bgo. Annette Herz sieht den erfolgsversprechenden Weg
darin, wenn Eltern selbst kritisch ihren angemeldeten Bedarf überprüfen. Wenn
anschießend weiterhin kein Platz für alle Kinder in der OGS ist, erscheint das
Losverfahren als gerechtestes Instrument. Aufgrund der aktuellen
Fachkräftesituation wird aktuell keine andere Möglichkeit gesehen.
Die Stv. Nicola Günther berichtet von der Vollversammlung des
Stadtelternrates. Auch dort wurde thematisiert, ob Kinder in die Kita gebracht
werden müssen, deren Eltern keinen Bedarf haben. Sie hatte das Gefühl, dass die
Eltern schon sensibel sind, um sich von dem Bedarf zu distanzieren. Vielleicht
ergeben sich für die Familien auch andere Möglichkeiten der Betreuung.
Abstimmungsergebnis:
zur Kenntnis genommen