Sitzung: 10.02.2009 Jugendhilfeausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 8, Enthaltungen: 3
Vorlage: 51/022/2009
Beschluss:
- Der Jugendhilfeausschuss schließt sich den Ausführungen der Verwaltung zum Aufbau eines Frühwarnsystems und den sich daraus ergebenden Handlungsschritten an.
- Der Jugendhilfeausschuss befürwortet die genannte personelle Verstärkung im Bereich der Prävention in Form einer zusätzlichen Fachkraft mit einem Stundenumfang einer 0,5 Stelle sowie die Aufstockung im Bezirkssozialdienst in Form einer halben zusätzlichen Fachkraftstelle.
- Die Verwaltung wird gebeten, die sachgerechte Eingruppierung der sozialen Fachkräfte im Sinne der Qualität und Kontinuität zu überprüfen.
Bgo. Formella führt aus, dass Haan ein Frühwarnsystem dringend braucht. Es sind alle Anstrengungen zu unternehmen, den Einstieg in eine frühe Prävention zu finden. Am 16. März bietet die Stadt Haan eine Fachtagung zu diesem Thema an.
Familien brauchen frühzeitige Begleitung. Schulträger und OGS brauchen Kontinuität in der Kommunikation. Ein „Begrüssungspaket“ –wie von Heiligenhaus vorgestellt- erlaubt frühe und positiv besetzte Kontakte von Jugendamt und Familien. Eine noch einzurichtende 0,5 Stelle für diese Aufgaben kann aus dem vorhandenen Personalstamm voraussichtlich ab dem 01.06.09 mit einer zur Zeit beurlaubten Kraft besetzt werden.
Stv. Wetterau nimmt den Bedarf zur Kenntnis. Er möchte das Gesamtpaket in der Stellenplanberatung allerdings noch einmal behandeln und enthält sich daher der jetzigen Abstimmung.
AM Blumenrath zeigt sich erfreut über diese zusätzliche Personalressource ohne die eine erfolgreiche Realisation eines Frühwarnsystems nicht möglich wäre, dies ist auch die Rückmeldung aus allen Tagungen zum Thema.
Vors. Sack betont die Aufgabe des Fachausschusses, Position zu beziehen, da hier schliesslich die Fach- und Sachkundigen der Jugendhilfe sitzen. Fachlichkeit und finanzielle Probleme sind dabei strikt zu trennen.
Stv. Treis möchte wissen, „wie stark es wirklich brennt, wie weit der JHA in der Pflicht steht, weiteren Bedarf zu beschliessen“.
Bgo. Formella bezeichnet den Kinderschutz als Thema mit Priorität. Als Barometer können die Erfahrungen von Schulleitern und OGS herangezogen werden. Schulen und Eltern müssen mehr Unterstützung und Beratung erfahren. Ein Begrüssungspaket liefert als Erfolgsmodell u.a. auch den Hinweis: „wo muss ich 2- oder 3mal hingehen..“
Vors. Sack berichtet
von seiner massgeblichen Beteilung an der Entwicklung von Frühwarnsystemen und
würde sich sehr freuen, wenn auch Haan zumindest einen Einstieg realisiert.
Eine Personalressource von 0,5 Stelle ist auch Empfehlung der ISA in einer vom
Land beauftragten Studie. Es sollte dringend vermieden werden, Personalanteile
irgendwo „abzuknapsen“.
In diesem Zusammenhang möchte er auch den Hintergrund
zum Pkt.3 des Beschlussvorschlags näher beleuchten: Was steckt hinter der
Absicht, die Eingruppierung der sozialen Fachkräfte zu überprüfen? Fachkräfte
im sozialen Bereich sind in diesen Zeiten nicht einfach zu bekommen, sind stark
gefordert und stehen häufig hoch in der öffentlichen Wahrnehmung. Viele andere
Städte gruppieren höher ein und werben so wertvolle, erfahrene Fachkräfte von
Haan ab.
Stellv. AL Fischer ergänzt diese Ausführungen aus ihrer Sicht als Leitung des BSD.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen in hoher
Verantwortung, das Arbeitsfeld wird nicht als attraktiv gewertet. Die
derzeitige Vergütung ist für Berufsanfänger interessant, die nach dem Erwerb
einiger Erfahrung dann auf besser vergütete Stellen in umliegenden Städten
abwandern, das ist die Realität!
Zum Begrüssungspaket –wie von der Stadt Heiligenhaus vorgestellt- möchte sie darauf hinweisen, dass der Karton der Stadt Haan leer wäre, bis auf vielleicht einige Prospekte. Dies wäre letztlich nicht mehr als ein Armutszeugnis. Die Zusammenstellung eines vernünftigen Begrüssungspaketes erfordert erhebliche finanzielle Mittel, die –wenn sie nicht über Sponsoren abgedeckt werden- in Haushalt zusätzlich bereit zu stellen sind.
Die zusätzliche 0,5 Stelle ist unabdingbar für die Aufgaben eines ersten Vernetzungsbestrebens.
Bgo. Formella sieht
hier eine Aufgabe der Stellenbewertungskommission, das Hauptamt wird die erforderlichen
Stellenberatungsprozesse steuern. Auch ist die Gesamtentwicklung im TVöD zu
beobachten. Die Thematik soll erneut im Rahmen der Stellenplanberatungen 2010
behandelt werden, der JHA wird Zwischenberichte erhalten.
Vors. Sack ergänzt in Bezug auf die geplante Fachtagung zum Kinderschutz, dass am Termin 16.03.09 festgehalten wird. Er bittet die Freien Träger, alle Ebenen zu berücksichtigen und richtet den Appell an Alle, für diese Veranstaltung kräftig zu werben.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich beschlossen (11 ja, 3 Enthaltungen)