Betreff
Sachstandsbericht Straßenbäume 2014
Vorlage
70/031/2014
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Mit Beschluss vom 03.12.2013 beauftragte der PlUA die Verwaltung, einen aktualisierten Sachstandbericht Straßenbäume samt Maßnahmenplan (Anlage 2) vorzulegen.

Die nachstehende Vorlage zeigt auf, welche Maßnahmen an Straßenbäumen von 2008-2013 durchgeführt wurden, bzw. welche Maßnahmen zukünftig durchzuführen sind und mit welchen Risiken die Erhaltung des Baumbestandes der Stadt Haan in Zukunft behaftet sein kann.

 

Gemäß Sitzungsvorlage 70/005/2008 hat der PlUA am 02.012.2008 folgenden Lösungsansatz und Zeitplan einstimmig beschlossen:

 

Lösungsansatz:

Angesicht der bereits oben näher ausgeführten großen Bedeutung von Straßenbäumen im relativ stark verdichteten und versiegelten Straßenraum Haans wird für einen Lösungsansatz davon ausgegangen, dass derjenige vorhandene Straßenbaumstandort erhalten wird, welcher dem jeweiligen Baum genügend Raum zum dauerhaften Wachstum lässt, damit die o.g. Konflikte durch Wurzeldruck für die Zukunft weitestgehend ausgeschlossen werden können.

 

 

Daraus ergibt sich folgende –abgestufte- Vorgehensweise ( siehe Anlage. Maßnahmenplan):

 

o    Vergrößerung von Baumscheiben auf ca. 6m² an den Standorten, an denen ausreichend Raum zur Verfügung steht und der Baumerhalt wie auch Benutzbarkeit und Verkehrssicherheit der Wegeflächen dauerhaft gesichert sind.

 

o    Austausch der vorhandenen, nicht mehr am Standort haltbaren Bäume und Nachpflanzung von geeigneten Ersatzbäumen unter Berücksichtigung der individuellen Standorterfordernisse (Zukunftsorientiert, da besonders durch Neuzüchtungen sämtliche Probleme des Altbestandes behoben werden ).

 

o    Die Aufgabe des Standortes (Oft die einzige Lösung für Extremstandorte: Zu schmale Gehwege, Probleme mit Versorgungsleitungen, nur begrenzter, nicht erweiterbarer Wurzelraum).

 

 

Zeitplan:

Die Umsetzung eines solchen Konzeptes kann nur  sukzessive und über einen längerfristigen Zeitraum erfolgen. Hierfür sind mehrere Gründe Ausschlag gebend:

 

o    In Anpassung an das Straßensanierungsprogramm sind im Vorgriff nur die dringend notwendigen Verkehrssicherungsmaßnahmen durchzuführen. Ansonsten ist die Sanierung der Straßenbäume mit den Baumaßnahmen des Straßensanierungsprogramms abzustimmen und z.B. zeitgleich durchzuführen.

 

o    Eine Fällung und eine Neupflanzung eines Baumes an einem Baumstandort erfolgt nur dann, wenn eine Dringlichkeit (z.B. Verkehrssicherheit der Verkehrsflächen, Beschädigungen an Gebäuden oder Leitungen) gegeben ist und keine anderen Maßnahmen sinnvoll durchführbar sind. Bei der Dringlichkeit der Umsetzung sollte ebenfalls zwischen Baumstandorten in stark frequentierten Wohnbereichen und solchen in Gewerbegebieten differenziert werden. Weiterhin sind die spezifischen Anforderungen besonderer Anliegereinrichtungen (z.B. Altenwohnheime) zu berücksichtigen.

 

o    Da in der Regel Baumalleen gleicher Arten / Sorten an längeren Straßenabschnitten gepflanzt sind, soll durch die zeitlich gestreckte Umgestaltung der Problemstandorte eine langsame Umwandlung  des Straßenbaumbestandes erfolgen.

 

o    Für die Umsetzung des vorgeschlagenen Konzeptes rechnet die Verwaltung mit einem Umsetzungshorizont von ca. 15 Jahren. Bei einer jährlichen Umgestaltung von ca. 15 Standorten könnte so die Zahl der gesamten 201 Baumstandorte abgearbeitet werden.


An der damals durch die Verwaltung aufgezeigten und vom Ausschuss einstimmig beschlossenen Vorgehensweise wurde festgehalten.

 

Demnach werden abgängige Straßenbäume in der Regel 1:1 ersetzt, nicht ausreichend große Baumscheiben nach Möglichkeit vergrößert.

 

 

 

Aktueller Sachstand:

 

Im Jahre 2013 sammelten Bürger Spendengelder für Ersatzpflanzungen von Zierkirschen in der Berliner Straße (siehe Maßnahmenplan Nr. 1). Die Verwaltung hat deshalb ihr ursprüngliches Vorhaben, die Bäume bei Abgängigkeit sukzessive zu fällen und nicht zu ersetzen, aufgegeben. Mit den gespendeten Mitteln konnten insgesamt 5 Bäume in vorhandene Lücken gepflanzt werden.

Zwischen 2008 und 2013 konnten im Rahmen des Straßensanierungsprogramms lt. Maßnahmenplan 2008 (Wilhelmstraße und Bismarckstraße) 63 Baumstandorte saniert werden.

Zusätzlich noch 48 Standorte geringerer Priorität außerhalb des Maßnahmenplanes in der Kölner Straße und Eisenbahnstraße.

Im Zuge von Einzelstandortsanierungen wurden durch den Betriebshof der Stadt Haan im o.g. Zeitraum weitere 31 Baumstandorte saniert, sodass insgesamt 142 Standorte in 5 Jahren abgearbeitet werden konnten.

Im selben Zeitraum pflanzte der Betriebshof 61 Ersatzbäume an Straßen in Haan und Gruiten, wobei 13 Bäume aus Spendengeldern finanziert werden konnten.

 

Ob die Anzahl der ersatzgepflanzten Bäume in den nächsten Jahren weiterhin relativ gering ausfällt ist zu bezweifeln. Das Bakterium Pseudomonas syringae setzt den städtischen Roßkastanien heftig zu, sodass bereits einige Bäume gefällt werden mussten. Auch die Massaria-Krankheit der Platane setzt sich in unseren Breiten immer mehr durch und verursacht teils starke Kronenschäden durch vertrocknende Äste. Der Eichenprozessionsspinner mit seinen Gefahren für Baum und Mensch ist bislang noch kein Thema für die Stadt Haan, es bleibt zu hoffen, dass die in anderen Regionen eingeleiteten Gegenmaßnahmen schnell zum dauerhaften Erfolg führen. Diese Entwicklung lässt erwarten, dass zukünftig mit erhöhten Zahlen im Bereich der Ersatzpflanzungen gerechnet werden muss.

 

 

 

Empfehlung der Verwaltung:

Die Verwaltung empfiehlt den Fortbestand der 2008 beschlossenen Vorgehensweise und die Abarbeitung des als Anlage 2 beigefügten Maßnahmenplanes.

Grundsätzlich erfolgen die vorgesehenen Maßnahmen an Straßenbäumen in Abstimmung mit dem Straßensanierungsprogramm.

 

 

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Sachstandsbericht Straßenbäume wird zur Kenntnis genommen.

Dem beigefügten Maßnahmenplan wird zugestimmt.

Die Verwaltung wird alle 5 Jahre einen aktualisierten Sachstandsbericht Straßenbäume inklusive Maßnahmenplan vorlegen

 

Finanz. Auswirkung:

 

Siehe Maßnahmenplan