Sachverhalt:

Aufgrund der Beratung des Antrages der GAL vom 11.3.2014 „Fairtrade Stadt“ hat der HFA am 29.4.2014 beschlossen:

„Eine Steuerungsgruppe außerhalb der Verwaltung wird damit beauftragt, die Vorbereitungen zur Erfüllung der Kriterien für den Titel „Fairtrade Stadt“ zu treffen und zur Ratssitzung am 23.9.2014 vorzustellen.“

Der Beschluss erging einstimmig.

Nach einer Auftaktveranstaltung am 13.11.2014 hat sich eine Steuerungsgruppe gebildet, die aus engagierten Bürgern, Vertretern der im Rat vertretenen Parteien sowie Einzelhändlern, Vertretern der Weltläden, der Freien Waldorfschule Gruiten und Medienvertretern besteht, die den Prozess für die Bewerbung und die Erfüllung der Kriterien steuert. Die Wirtschaftsförderung hat den Prozess begleitet und auch operative Aufgaben übernommen.

Nach mehreren Arbeitstreffen der Steuerungsgruppe mit den sich daraus ergebenen operativen Arbeitsaufträgen  - insbesondere in der Akquise und Überzeugung von Handel und Gastronomie - kann die Stadt Haan nunmehr die Kriterien erfüllen.

Im Einzelnen sind das für eine Stadt in der Größenordnung von 30.000 – 35.000 Einwohnern nachfolgende Kriterien:

ü  In sieben Geschäften des Handels werden zwei Produkte geführt.

ü  In vier Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten.

ü  Bildung einer Steuerungsgruppe.

ü  Befürwortender Ratsbeschluss.

ü  Jeweils eine Schule, ein Verein und eine Kirche werden für die Initiative gewonnen.

ü  Pro Jahr sollen mindestens vier Artikel erscheinen, bei denen die Kampagne thematisiert wird. Hierbei zählen nicht nur Printmedien, sondern auch die Veröffentlichung von Online-Artikeln.

Zum Hintergrund:

Generell ist bei deutschen Verbrauchern eine positive Tendenz zu einem nachhaltigeren Konsum spürbar. Sie legen vermehrt Wert auf Herkunft der Produkte sowie Art der Produktionsverfahren und leisten durch ihr Einkaufsverhalten einen persönlichen Beitrag. Diese Tendenz wird auch im Haaner Einzelhandel bereits deutlich: Nicht nur die Discounter im Stadtgebiet führen bereits verschiedene Fairtrade-Produkte, sondern auch weitere Lebensmittler wie auch inhabergeführter Handel. Durch Vermittlung der Wirtschaftsförderung ist es gelungen, Händler und Gastronomen zu bewegen, fair gehandelte Produkte ins Sortiment aufzunehmen.

Der faire Handel wurde vom europäischen Parlament als effizienteste Art der Entwicklungsförderung bezeichnet. Die Kampagne Fairtrade-Towns und die Berücksichtigung des fairen Handels in der öffentlichen Beschaffung tragen zu einem positiven Image der Stadt bei. Die Städte kommen damit ihrer sozialen Verantwortung nach und nehmen eine Vorbildfunktion gegenüber ihren Bürgerinnen und Bürgern ein.

Nach erfolgter Beschlussfassung im Rat soll die Bewerbung bei TransFair e.V. eingereicht werden.

Als weiterer operativer Projektschritt der Steuerungsgruppe ist ein Flyer geplant, der das in Haan verfügbare Sortiment fair gehandelter Produkte abbildet.

Beschlussvorschlag:

Die Stadt Haan beschließt an der Fairtrade-Towns Kampagne teilzunehmen und den Titel „Fairtrade-Town“ anzustreben. Hierzu sollen die fünf Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne erfüllt werden.

Bei offiziellen Anlässen und Besprechungen des Bürgermeisters wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel verwendet. Bei Präsenten werden fair gehandelte Produkte bevorzugt.

Finanz. Auswirkung:

Geringe Mehrkosten bei der Beschaffung von Kaffee von ca. 50 €.