Betreff
Einrichtung eines Stellenanteils von 0,5 im Produkt 040400 (Kultur) im Stellenplan 2016
Vorlage
10/061/2015
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Im Amt 23 werden zurzeit Aufgaben der Wirtschaftsförderung, Liegenschafts-angelegenheiten sowie Tourismus- und Kulturaufgaben wahrgenommen.

 

Zurzeit findet eine Organisationsuntersuchung statt, ob die Ämter 10 und 23 zusammengeführt oder die oben aufgeführten Aufgaben durch Auslagerung in andere Ämter effizienter wahrgenommen werden können. Die im August 2015 erstellten Stellenbeschreibungen mit ihren einzelnen Aufgabenraten werden derzeit einer Schnittstellenanalyse und Aufgabenkritik unterzogen.

 

Ohne dem Ergebnis der Organisationsuntersuchung vorgreifen zu wollen, wäre es laut Verwaltungsgliederungsplan der KGSt völlig untypisch und sachfremd, die Wahrnehmung der Liegenschaftsangelegenheiten im Haupt- und Personalamt organisatorisch anzubinden. Der Verwaltungsgliederungsplan und ein interkommunaler Vergleich sehen eine Anbindung eher im technischen Dezernat oder in der Kämmerei.

Die Schnittstellenanalyse im Bereich der Liegenschaftsangelegenheiten zeigt bereits jetzt, dass diese Aufgaben isoliert von den Aufgaben der Wirtschaftsförderung sowie der Tourismus- und Kulturaufgaben beispielsweise im technischen Dezernat mit vermehrten Fachbezügen wahrgenommen werden könnte. Hiervon betroffen wäre ein Stellenanteil von 1,5.

 

Somit verbliebe ohne Rücksicht auf eine künftige organisatorische Anbindung für die Aufgaben Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus ein Stellenanteil von 4,0 (Wirtschaftsförderung 2,5 und Kultur/Tourismus 1,5 Stellenanteile).

 

Die Stelle 23/14  mit einem Stellenanteil von 1,0 nimmt dabei mit einem Stellenanteil von 0,5 Aufgaben der Wirtschaftsförderung (Einbindung in Projekte, z.B. Handwerkermarkt, Weihnachtsbeleuchtung, Familienkarte, sowie Rechnungslegung und Auftragsbearbeitung) wahr. Mit dem verbleibenden Stellenanteil von 0,5 werden Kulturaufgaben wahrgenommen. Tourismusangelegenheiten werden derzeit kaum wahrgenommen.

Diese sogenannte "Stellenaufsplittung" der Stelle 23/ 14 geht je nach Dringlichkeit der wahrzunehmenden Aufgaben entweder zu Lasten der Wirtschaftsförderung oder des Tourismus bzw. der Kultur. Ein Beispiel hierfür ist die Familienkarte und deren Ausbaufähigkeit.

Die Aufgaben im Rahmen der "Städtepartnerschaften" können derzeit - auch aufgrund einer Langzeiterkrankung - nicht wahrgenommen werden. Ersatzweise behilft sich die Verwaltung mit sogenannten "Honorarkräften", um die dringlichsten Aufgaben im Kulturbereich wahrnehmen zu können. Diese Honorarkräfte können jedoch aufgrund der umfassenden Aufgaben und der geringen Stundenzahl nur einen Bruchteil der krankheitsbedingten Ausfälle mit einem Stellenanteil von 1,0 auffangen, so dass seit Monaten die Kulturaufgaben insgesamt nur mit einem Stellenanteil von 0,5 der Stelle 23/14 wahrgenommen werden.

 

Während sich die Aufgaben der Stelle 40/11 mit einem Stellenanteil von 1,0 im Wesentlichen auf Verhandlungen, Vertragsabschlüsse, Pflege der Städtepartner-schaften, Werbung, Kooperation mit dem Kreis Mettmann und den kreisangehörigen Städten, Planung und Durchführung von Veranstaltungen sowie der technischen Abwicklung usw. fokussiert, nimmt die Stelle 23/14 mit einem Stellenanteil von 0,5 folgende Aufgaben wahr:

 

- Auszahlungen von Zuschüssen an musikalische Vereine

- Rechnungsbearbeitung

- Auszahlung von Gagen an Künstler

- Organisation des Caterings

- Kartenvorverkauf

- Mitgestaltung und Publikation von Werbematerial

- Vorbereitung und Unterstützung des Bürgerfestes u.a.

- Unterstützung bei Abendveranstaltungen

- Planungs- und Koordinierungsaufgaben bei Konzerten der Musikschule,  

  evangelischen Kirche und  Gemeinschaftskonzerte der Chöre

- Unterstützung Städtepartnerschaften

- Vertretung der Stelle 40/11 (derzeit langzeiterkrankt).

 

Selbstverständlich ist im Bereich der Kultur eine Aufgabenkritik und Kosten-Nutzen-Analyse nach Rückkehr des Stelleninhabers der Stelle 40/11 aus der Langzeiterkrankung vorzunehmen. Dabei sind auch die Besucherzahlen zu dokumentieren und gegebenenfalls das Kulturangebot der Stadt Haan der tatsächlichen Nachfrage anzupassen.

 

Es ist aber jetzt schon erkennbar, dass ein Stellenanteil von 0,5 der Stelle 23/11 für die Erledigung der oben aufgeführten Aufgaben und nach Durchführung der Aufgabenkritik nicht ausreichen wird. Insbesondere dann, wenn dringenden Aufgaben aus dem Bereich der Wirtschaftsförderung eine höhere Priorität eingeräumt werden muss.

Mit einem zusätzlichen Stellenanteil von 0,5 ausschließlich im Produkt 040400 (Kultur) könnte hier Entlastung geschaffen und die Durchführung der Kulturangebote der Stadt Haan sichergestellt werden.

Einzelne Schwerpunktprojekte - wie beispielsweise die Familienkarte - könnten dann von dieser Stelle umfassend wahrgenommen werden. Die Stelle 23/11 hätte ihren Schwerpunkt dann im Bereich Wirtschaftförderung und Tourismus und könnte zu Spitzenzeiten den Kulturbereich unterstützen.

 

Der neu einzurichtende Stellenanteil von 0,5 würde den Stellenplan insgesamt nicht zusätzlich belasten, da es sich hierbei um sogenannte "Stellenreste" handelt.

Diese Stellenreste haben sich über mehrere Haushaltsjahre gebildet, in dem zum Beispiel Beschäftigte, die ihre Elternzeit beendet haben, nicht in Vollzeit oder vorheriger Teilzeit wiederkommen, sondern mit einem reduzierten Stellenanteil weiterbeschäftigt werden möchten. Diese Stellenreste sind sehr gering und ergeben sich über viele Jahre auch aus internen Stellennachbesetzungsverfahren (z.B. vorherige Beschäftigte hatte einen Stellenanteil von 0,6 und die Nachfolge nur 0,5).

 

Ein Stellenrest von 0,1 ist beispielsweise bei der Stelle 60/14 dadurch entstanden, weil der Stelleninhaber seine Arbeitszeit unbefristet um einen Stellenanteil von 0,1 reduzieren haben wollte. Die Aufgaben werden dennoch im vollen Umfang mit der reduzierten wöchentlichen Arbeitszeit wahrgenommen.

 

Die Beschäftigte, die für den zusätzlichen Stellenanteil im Kulturbereich eingesetzt werden könnte, ist zurzeit bis zum Jahresende im Rechts- und Ordnungsamt eingesetzt, um dort eine Langzeiterkrankung personell auszugleichen. Im Anschluss bietet es sich an, diesen Stellenanteil von 0,5 im Produkt 040400 (Kultur) dauerhaft zu installieren.

 

 

 

 Verfasser: Gerhard Titzer, Haupt- und Personalamt

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Rat stimmt der Einrichtung eines Stellenanteils von 0,5 im Produkt 040400  (Kultur) für den Stellenplan 2016 ohne zusätzlichen Stellenmehrbedarf zu.