Sachverhalt:
Im Amt 23 werden zurzeit Aufgaben der Wirtschaftsförderung,
Liegenschafts-angelegenheiten sowie Tourismus- und Kulturaufgaben wahrgenommen.
Zurzeit findet eine Organisationsuntersuchung statt, ob die Ämter 10 und
23 zusammengeführt oder die oben aufgeführten Aufgaben durch Auslagerung in
andere Ämter effizienter wahrgenommen werden können. Die im August 2015
erstellten Stellenbeschreibungen mit ihren einzelnen Aufgabenraten werden
derzeit einer Schnittstellenanalyse und Aufgabenkritik unterzogen.
Ohne dem Ergebnis der Organisationsuntersuchung vorgreifen zu wollen,
wäre es laut Verwaltungsgliederungsplan der KGSt völlig untypisch und
sachfremd, die Wahrnehmung der Liegenschaftsangelegenheiten im Haupt- und
Personalamt organisatorisch anzubinden. Der Verwaltungsgliederungsplan und ein
interkommunaler Vergleich sehen eine Anbindung eher im technischen Dezernat
oder in der Kämmerei.
Die Schnittstellenanalyse im Bereich der Liegenschaftsangelegenheiten
zeigt bereits jetzt, dass diese Aufgaben isoliert von den Aufgaben der
Wirtschaftsförderung sowie der Tourismus- und Kulturaufgaben beispielsweise im
technischen Dezernat mit vermehrten Fachbezügen wahrgenommen werden könnte.
Hiervon betroffen wäre ein Stellenanteil von 1,5.
Somit verbliebe ohne Rücksicht auf eine künftige organisatorische
Anbindung für die Aufgaben Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus ein
Stellenanteil von 4,0 (Wirtschaftsförderung 2,5 und Kultur/Tourismus 1,5
Stellenanteile).
Die Stelle 23/14 mit einem
Stellenanteil von 1,0 nimmt dabei mit einem Stellenanteil von 0,5 Aufgaben der
Wirtschaftsförderung (Einbindung in Projekte, z.B. Handwerkermarkt,
Weihnachtsbeleuchtung, Familienkarte, sowie Rechnungslegung und
Auftragsbearbeitung) wahr. Mit dem verbleibenden Stellenanteil von 0,5 werden
Kulturaufgaben wahrgenommen. Tourismusangelegenheiten werden derzeit kaum
wahrgenommen.
Diese sogenannte "Stellenaufsplittung" der Stelle 23/ 14 geht
je nach Dringlichkeit der wahrzunehmenden Aufgaben entweder zu Lasten der
Wirtschaftsförderung oder des Tourismus bzw. der Kultur. Ein Beispiel hierfür
ist die Familienkarte und deren Ausbaufähigkeit.
Die Aufgaben im Rahmen der "Städtepartnerschaften" können
derzeit - auch aufgrund einer Langzeiterkrankung - nicht wahrgenommen werden.
Ersatzweise behilft sich die Verwaltung mit sogenannten
"Honorarkräften", um die dringlichsten Aufgaben im Kulturbereich
wahrnehmen zu können. Diese Honorarkräfte können jedoch aufgrund der
umfassenden Aufgaben und der geringen Stundenzahl nur einen Bruchteil der
krankheitsbedingten Ausfälle mit einem Stellenanteil von 1,0 auffangen, so dass
seit Monaten die Kulturaufgaben insgesamt nur mit einem Stellenanteil von 0,5
der Stelle 23/14 wahrgenommen werden.
Während sich die Aufgaben der Stelle 40/11 mit einem Stellenanteil von
1,0 im Wesentlichen auf Verhandlungen, Vertragsabschlüsse, Pflege der
Städtepartner-schaften, Werbung, Kooperation mit dem Kreis Mettmann und den
kreisangehörigen Städten, Planung und Durchführung von Veranstaltungen sowie
der technischen Abwicklung usw. fokussiert, nimmt die Stelle 23/14 mit einem
Stellenanteil von 0,5 folgende Aufgaben wahr:
- Auszahlungen von Zuschüssen an musikalische Vereine
- Rechnungsbearbeitung
- Auszahlung von Gagen an Künstler
- Organisation des Caterings
- Kartenvorverkauf
- Mitgestaltung und Publikation von Werbematerial
- Vorbereitung und Unterstützung des Bürgerfestes u.a.
- Unterstützung bei Abendveranstaltungen
- Planungs- und Koordinierungsaufgaben bei Konzerten der Musikschule,
evangelischen Kirche und Gemeinschaftskonzerte der Chöre
- Unterstützung Städtepartnerschaften
- Vertretung der Stelle 40/11 (derzeit langzeiterkrankt).
Selbstverständlich ist im Bereich der Kultur eine Aufgabenkritik und
Kosten-Nutzen-Analyse nach Rückkehr des Stelleninhabers der Stelle 40/11 aus
der Langzeiterkrankung vorzunehmen. Dabei sind auch die Besucherzahlen zu
dokumentieren und gegebenenfalls das Kulturangebot der Stadt Haan der tatsächlichen
Nachfrage anzupassen.
Es ist aber jetzt schon erkennbar, dass ein Stellenanteil von 0,5 der Stelle
23/11 für die Erledigung der oben aufgeführten Aufgaben und nach Durchführung
der Aufgabenkritik nicht ausreichen wird. Insbesondere dann, wenn dringenden
Aufgaben aus dem Bereich der Wirtschaftsförderung eine höhere Priorität
eingeräumt werden muss.
Mit einem zusätzlichen Stellenanteil von 0,5 ausschließlich im Produkt
040400 (Kultur) könnte hier Entlastung geschaffen und die Durchführung der
Kulturangebote der Stadt Haan sichergestellt werden.
Einzelne Schwerpunktprojekte - wie beispielsweise die Familienkarte -
könnten dann von dieser Stelle umfassend wahrgenommen werden. Die Stelle 23/11
hätte ihren Schwerpunkt dann im Bereich Wirtschaftförderung und Tourismus und
könnte zu Spitzenzeiten den Kulturbereich unterstützen.
Der neu einzurichtende Stellenanteil von 0,5 würde den Stellenplan
insgesamt nicht zusätzlich belasten, da es sich hierbei um sogenannte
"Stellenreste" handelt.
Diese Stellenreste haben sich über mehrere Haushaltsjahre gebildet, in
dem zum Beispiel Beschäftigte, die ihre Elternzeit beendet haben, nicht in
Vollzeit oder vorheriger Teilzeit wiederkommen, sondern mit einem reduzierten
Stellenanteil weiterbeschäftigt werden möchten. Diese Stellenreste sind sehr
gering und ergeben sich über viele Jahre auch aus internen Stellennachbesetzungsverfahren
(z.B. vorherige Beschäftigte hatte einen Stellenanteil von 0,6 und die
Nachfolge nur 0,5).
Ein Stellenrest von 0,1 ist beispielsweise bei der Stelle 60/14 dadurch
entstanden, weil der Stelleninhaber seine Arbeitszeit unbefristet um einen Stellenanteil
von 0,1 reduzieren haben wollte. Die Aufgaben werden dennoch im vollen Umfang
mit der reduzierten wöchentlichen Arbeitszeit wahrgenommen.
Die Beschäftigte, die für den zusätzlichen Stellenanteil im
Kulturbereich eingesetzt werden könnte, ist zurzeit bis zum Jahresende im
Rechts- und Ordnungsamt eingesetzt, um dort eine Langzeiterkrankung personell auszugleichen.
Im Anschluss bietet es sich an, diesen Stellenanteil von 0,5 im Produkt 040400
(Kultur) dauerhaft zu installieren.
Verfasser: Gerhard Titzer, Haupt- und
Personalamt
Beschlussvorschlag:
Der Rat stimmt der Einrichtung eines Stellenanteils von 0,5 im Produkt
040400 (Kultur) für den Stellenplan 2016
ohne zusätzlichen Stellenmehrbedarf zu.