Betreff
Aufwertung des Bach-Tals durch Anlage von Wildblumenwiesen und Pflanzung heimischer Laubbäume
hier: Antrag der CDU-Ratsfraktion vom 03.07.2016
Vorlage
70/010/2016
Art
Antrag

Sachverhalt:

Das Haaner Bachtal wurde Ende der 70er / Anfang der 80er Jahre als Naherholungsfläche mit naturnahem Charakter ausgebaut und ist in dieser Form dauerhaft zu pflegen und zu erhalten. Gegliedert wird die Grünfläche durch Funktionsflächen wie Spiel- und Erholungszonen, die sich mit Naturräumen abwechseln. Gehölz-, Gras- und  Staudenbereiche bieten in einem Biotopverbundsystem auf dem gesamten Verlauf des Haaner Baches Lebensraum für Vögel, Insekten und Amphibien.

Die Leitgehölze der Baumarten sind in den feuchten Zonen standortgerechte einheimische Pappel, Weide, Erle, sowie Esche und Ahorn in den trockeneren Hangbereichen. Als Unterpflanzung und Deckgehölze dienen einheimischer Hartriegel, Haselnuss, Wildkirsche, Wildapfel, Eberesche und verschiedene Wildrosen. An der nördlichen Anbindung Robert-Koch-Straße sind Obsthochstämme angepflanzt worden. Die bachbegleitenden Weiden werden überwiegend durch regelmäßige Schnittmaßnahmen als Kopfbäume erhalten und dienen einer großen Anzahl von Tieren als ökologische Nische.

Die Wiesenflächen gliedern sich in kurzgeschnittene ebene Rasenbereiche im Kleingarten und an der Straße „Am Bollenberg“, die zum Spielen freigegeben sind. Die geneigten Wiesenstücke westlich des Kleingartens werden maximal zweimal jährlich gemäht um Verbuschung zu unterbinden und Kräuter zu fördern. Entlang des Wasserlaufs und in den Überschwemmungsbereichen findet eine einmalige Mahd pro Jahr ca. im Oktober statt. Dort sind Hochstaudenfluren anzutreffen. Leider hat sich in diesen Flächen die Balsamine als Neophyt etabliert und heimische Arten verdrängt. Sie dient jedoch den Bienen und Hummeln als Nahrungsquelle während der blütenärmeren Zeit im Spätsommer.

Somit  findet sich im gewünschten Bereich wenig Potential für eine sinnvolle Aufwertung der Naturvielfalt.

Das Haaner Bachtal ist naturnah ausgebaut und bietet wenig Möglichkeit zur ökologischen Aufwertung. Die zusätzlich entstehenden Kosten und der zusätzliche Arbeitsaufwand können durch den Betriebshof nicht erbracht werden.

 

 

Kosten:

Die vorgeschlagenen Wildblumenwiesen erfordern entgegen der Aussage sie seien pflegearm und kostengünstig herzustellen jedoch einigen finanziellen Aufwand.

Das zitierte Pilotprojekt  Karl-August-Jung-Platz zeigt, dass der Boden aufgearbeitet werden muss und jährlich eine neue Aussaat erfolgen muss, da es sich dort lediglich um Aussaat von Gründüngung handelt, welche zu überwiegenden Teilen aus Gelbsenf, Phacelia und Klee besteht. Diese Mischung ist einjährig und muss jährlich in eine neu zu pflügende Fläche gesät werden. Die Kosten liegen bei ca. 0,30€ je m².

Bei einer nachhaltigen Aussaat mit dauerhaften Kräutern und Wildblumen, ggf. unterstützt mit einer Zündungspflanzung fertiger Stauden, ist ein Betrag von 2,50€ je m² anzusetzen.

Wildwiesen müssen zwingend, je nach Artenzusammensetzung ein- oder zweimalig je Jahr gemäht werden, verbunden mit einem Abtrag des Mähgutes. Hier ist mit Kosten von etwa 0,20€ je m² Fläche und Mähgang zu rechnen.

Die bestehende Personalstärke und das Aufgabenvolumen erlauben es nicht, eine solche Maßnahme durch das Betriebshofpersonal durchzuführen.

 

 

Vorschlag zur Realisierung:

Zur Umsetzung des Projektes mit Hilfe von Spendengeldern oder ehrenamtlichem Engagement kann der CDU Ratsfraktion wahlweise die Wiese am Rathaus oder am Kreisverkehr Dieker Straße / Diekermühlen Straße zur Verfügung gestellt werden.

 

Beschlussvorschlag:

Der Antrag der CDU-Ratsfraktion zur Aufwertung des Bach-Tals durch Anlage von Wildblumen-Wiesen und Pflanzung heimischer Laubbäume vom 03.07.2016 wird abgelehnt.