Betreff
Antrag der Fraktion WLH vom 24.02.2017
hier: Abänderung des Maßnahmenplans aus dem Beschluss des PIUA vom 18.02.2014 zum damaligen TOP 8 (Sachstandsbericht Straßenbäume)
Vorlage
70/016/2017
Art
Antrag

Sachverhalt:

Der Planungs- und Umweltausschuss hat in der Sitzung am 18.02.2014 die Umsetzung des Maßnahmenplans zum Sachstandsbericht Straßenbäume einstimmig beschlossen.

 

Die WLH schlägt nun vor, die Programm-Nr. 19 des Maßnahmenplans zu ändern. Programm-Nr. 19 beinhaltet für die Jahnstraße im Falle von Baumfällungen keine Ersatzpflanzung, freigewordene Baumscheiben werden verschlossen.

 

Der Änderungsvorschlag der WLH sieht für die Jahnstraße Ersatzpflanzungen vor. Zudem sollen bis zu einer Entscheidung über diesen Antrag alle Fällungen und Asphaltierungsarbeiten unterbleiben, solange diese nicht zur Verkehrssicherung notwendig sind.

 

Als Begründung führt die WLH im Wesentlichen die folgenden Gründe an:

1.    Der Gartenstadtcharakter der Stadt Haan würde durch das Fällen von Straßenbäumen ohne Ersatzpflanzung nachhaltig gestört und beliebte Straßenbilder negativ beeinträchtigt.

2.    Die zu kleinen Baumscheiben könnten mit technischen Mitteln vergrößert werden.

3.    Die Anwohner der Jahnstraße wären bereit Baumpatenschaften zu übernehmen.

 

 

 

1.     Stellungnahme der Verwaltung:

Fällungen von Bäumen in städtischen Grünanlagen einschließlich des Straßenbegleitgrüns dienen ausschließlich der Erhaltung der Verkehrssicherheit. Eine Ausnahme bilden lediglich Fällungen im Zusammenhang mit Bauvorhaben.

 

Weil Straßenbaumaßnahmen im Bereich der Jahnstraße derzeit nicht vorgesehen sind, besteht für den Beschlussvorschlag der WLH, nur noch Fällungen zur Abwehr von Gefahrensituationen durchzuführen, kein Anlass.

 

Zu 1.     Bei den Bäumen in der Jahnstraße handelt es sich um schlecht entwickelte Rotdorne. In Folge der unzureichenden Versorgung mit Wasser und Nährstoffen sowie des, aufgrund der viel zu kleinen, verdichteten Baumscheiben, stark eingeschränkten Gasaustausches des Bodens leiden die Bäume unter Krankheiten, verkümmern und haben kaum noch Zuwachs.

 

              Aus der Sicht der Verwaltung trägt dieser kränkelnde und unter Mangelerscheinungen leidende Baumbestand nicht positiv zum Stadtbild bei.

 

 

Zu 2.     Das es nach dem heutigen Stand der Technik möglich wäre auch solche Standorte wie die Jahnstraße erfolgreich mit Bäumen zu begrünen ist richtig. Allerdings helfen dabei die von der WLH vorgeschlagenen Baumscheiben der Fa. Birkmeier nicht weiter. Das Produkt der Fa. Birkmeier dient lediglich dazu den sichtbaren Teil des Baumstandortes abzudecken ohne diesen zu befestigen.

 

              Entscheidend für die Entwicklung eines Straßenbaumes ist aber in erster Linie der durchwurzelbare Raum.

 

              Einen ausreichenden durchwurzelbaren Raum an der Jahnstraße herzustellen, ohne in den Verkehr einzugreifen,  wäre nur möglich indem man diesen unter die öffentliche Verkehrsfläche ausdehnt. Mit der Hilfe von entsprechenden Kunststoff- oder Betonsystemen ist dies machbar, aber mit sehr hohen Kosten verbunden. Zudem müssten diese Systeme in offener Bauweise unter den vorhandenen Verkehrsflächen installiert werden. Von daher ließe sich eine solche Maßnahme nur im Zusammenhang mit einer Erneuerung von Fahrbahn und Gehweg realisieren.

 

              Aus diesem Grund hatte die Verwaltung davon Abstand genommen und sich im Sachstandsbericht Straßenbäume im Jahr 2014 gegen Ersatzpflanzungen in der Jahnstraße ausgesprochen.

 

              Die folgende Abbildung soll den technischen Aufwand für die Herstellung von überfahrbaren, durchwurzelbarem Raum unter Verkehrsflächen verdeutlichen.

 

 

Unbenannt.JPG

   Quelle: www.creabeton-baustoff.ch

 

 

 

Zu 3.     Die Verwaltung begrüßt bürgerliches Engagement in diese Richtung ausdrücklich. Gerade in den trockenen Sommermonaten kann den Straßenbäumen mit ein paar Eimern sauberen Wassers geholfen werden. Der Abschluss einer Patenschaft ist hierfür nicht notwendig.

 

              Leider ist dies nicht die Lösung für die Probleme der Rotdorne in der Jahnstraße. Dort fehlt einfach der ausreichend dimensionierte, durchwurzelbare Raum.

 

 

 

Fazit

Eine Begrünung der Jahnstraße ist im derzeitigen Zustand nur unter einem sehr hohen Aufwand umzusetzen. Für nachhaltige Baumpflanzungen ist die Erweiterung des durchwurzelbaren Raumes unbedingt notwendig. Dies könnte zum einen durch eine Neuregelung des Verkehrs und dem Anlegen von großzügigeren Baumbeeten geschehen. Zum anderen könnte mit hohem Aufwand durchwurzelbarer Raum unter den Verkehrsflächen geschaffen werden.

 

Aus der Sicht der Verwaltung steht der Nutzen zum Aufwand an dieser Stelle in keinem Verhältnis. Zudem ist die Jahnstraße in weiten Teilen durch die privaten Vorgärten begrünt.

 

Von einer Begrünung der Jahnstraße im öffentlichen Verkehrsraum wir daher abgeraten. Die Verwaltung empfiehlt den Maßnahmenplan aus dem Jahr 2014 unverändert beizubehalten.

 

Beschlussvorschlag:

1.    Der Antrag der Fraktion WLH wird abgelehnt.

2.     Der Maßnahmenplan aus dem Jahr 2014 wird nicht abgeändert.