hier: Abänderung des Maßnahmenplans aus dem Beschluss des PIUA vom 18.02.2014 zum damaligen TOP 8 (Sachstandsbericht Straßenbäume)
Sachverhalt:
Der Planungs- und Umweltausschuss hat in der Sitzung am 18.02.2014 die
Umsetzung des Maßnahmenplans zum Sachstandsbericht Straßenbäume einstimmig beschlossen.
Die WLH schlägt nun vor, die Programm-Nr. 19 des Maßnahmenplans zu
ändern. Programm-Nr. 19 beinhaltet für die Jahnstraße im Falle von
Baumfällungen keine Ersatzpflanzung, freigewordene Baumscheiben werden
verschlossen.
Der Änderungsvorschlag der WLH sieht für die Jahnstraße
Ersatzpflanzungen vor. Zudem sollen bis zu einer Entscheidung über diesen Antrag
alle Fällungen und Asphaltierungsarbeiten unterbleiben, solange diese nicht zur
Verkehrssicherung notwendig sind.
Als Begründung führt die WLH im Wesentlichen die folgenden Gründe an:
1. Der
Gartenstadtcharakter der Stadt Haan würde durch das Fällen von Straßenbäumen
ohne Ersatzpflanzung nachhaltig gestört und beliebte Straßenbilder negativ
beeinträchtigt.
2. Die
zu kleinen Baumscheiben könnten mit technischen Mitteln vergrößert werden.
3. Die
Anwohner der Jahnstraße wären bereit Baumpatenschaften zu übernehmen.
1.
Stellungnahme
der Verwaltung:
Fällungen von Bäumen in städtischen
Grünanlagen einschließlich des Straßenbegleitgrüns dienen ausschließlich der
Erhaltung der Verkehrssicherheit. Eine Ausnahme bilden lediglich Fällungen im
Zusammenhang mit Bauvorhaben.
Weil Straßenbaumaßnahmen im Bereich der Jahnstraße derzeit nicht
vorgesehen sind, besteht für den Beschlussvorschlag der WLH, nur noch Fällungen
zur Abwehr von Gefahrensituationen durchzuführen, kein Anlass.
Zu 1. Bei den Bäumen in der Jahnstraße handelt es sich um schlecht
entwickelte Rotdorne. In Folge der unzureichenden Versorgung mit Wasser und
Nährstoffen sowie des, aufgrund der viel zu kleinen, verdichteten Baumscheiben,
stark eingeschränkten Gasaustausches des Bodens leiden die Bäume unter Krankheiten,
verkümmern und haben kaum noch Zuwachs.
Aus der Sicht der Verwaltung trägt dieser kränkelnde
und unter Mangelerscheinungen leidende Baumbestand nicht positiv zum Stadtbild
bei.
Zu 2. Das es nach dem heutigen Stand der Technik möglich wäre auch
solche Standorte wie die Jahnstraße erfolgreich mit Bäumen zu begrünen ist
richtig. Allerdings helfen dabei die von der WLH vorgeschlagenen Baumscheiben
der Fa. Birkmeier nicht weiter. Das Produkt der Fa. Birkmeier dient lediglich
dazu den sichtbaren Teil des Baumstandortes abzudecken ohne diesen zu befestigen.
Entscheidend für die Entwicklung eines Straßenbaumes
ist aber in erster Linie der durchwurzelbare Raum.
Einen ausreichenden durchwurzelbaren Raum an der
Jahnstraße herzustellen, ohne in den Verkehr einzugreifen, wäre nur möglich indem man diesen unter die
öffentliche Verkehrsfläche ausdehnt. Mit der Hilfe von entsprechenden
Kunststoff- oder Betonsystemen ist dies machbar, aber mit sehr hohen Kosten
verbunden. Zudem müssten diese Systeme in offener Bauweise unter den
vorhandenen Verkehrsflächen installiert werden. Von daher ließe sich eine
solche Maßnahme nur im Zusammenhang mit einer Erneuerung von Fahrbahn und
Gehweg realisieren.
Aus diesem Grund hatte die Verwaltung davon Abstand
genommen und sich im Sachstandsbericht Straßenbäume im Jahr 2014 gegen
Ersatzpflanzungen in der Jahnstraße ausgesprochen.
Die folgende Abbildung soll den technischen Aufwand für
die Herstellung von überfahrbaren, durchwurzelbarem Raum unter Verkehrsflächen
verdeutlichen.
Quelle: www.creabeton-baustoff.ch
Zu 3. Die Verwaltung begrüßt bürgerliches Engagement in diese Richtung
ausdrücklich. Gerade in den trockenen Sommermonaten kann den Straßenbäumen mit
ein paar Eimern sauberen Wassers geholfen werden. Der Abschluss einer Patenschaft
ist hierfür nicht notwendig.
Leider ist dies nicht die Lösung für die Probleme der
Rotdorne in der Jahnstraße. Dort fehlt einfach der ausreichend dimensionierte,
durchwurzelbare Raum.
Fazit
Eine Begrünung der Jahnstraße ist im
derzeitigen Zustand nur unter einem sehr hohen Aufwand umzusetzen. Für
nachhaltige Baumpflanzungen ist die Erweiterung des durchwurzelbaren Raumes
unbedingt notwendig. Dies könnte zum einen durch eine Neuregelung des Verkehrs
und dem Anlegen von großzügigeren Baumbeeten geschehen. Zum anderen könnte mit
hohem Aufwand durchwurzelbarer Raum unter den Verkehrsflächen geschaffen werden.
Aus der Sicht der Verwaltung steht der Nutzen zum Aufwand an dieser
Stelle in keinem Verhältnis. Zudem ist die Jahnstraße in weiten Teilen durch
die privaten Vorgärten begrünt.
Von einer Begrünung der Jahnstraße im öffentlichen Verkehrsraum wir
daher abgeraten. Die Verwaltung empfiehlt den Maßnahmenplan aus dem Jahr 2014
unverändert beizubehalten.
Beschlussvorschlag:
1. Der
Antrag der Fraktion WLH wird abgelehnt.
2. Der Maßnahmenplan aus dem Jahr 2014 wird nicht
abgeändert.