Sachverhalt:
Im Rahmen des StadtUmland.NRW - Aufrufes des
Landes NRW hat sich der Kooperations-raum „Zwischen Rhein und Wupper“ mit dem
Wettbewerbsbeitrag auch in der zweiten Phase durchgesetzt. In einem äußerst
knappen Zeitraum von im Wesentlichen nur drei Monaten ist ein Zukunftskonzept
entstanden, das von der Fachjury als besonders vorbildhaft ausgezeichnet wurde.
Dieser Erarbeitungsprozess wurde nach dem Wettbewerbserfolg in der ersten Phase
mit 200.000 Euro aus Landesmitteln unterstützt.
In der nächsten Phase soll das Konzept im
Sinne eines Zwischenergebnisses intensiv in den beteiligten
Gebietskörperschaften politisch beraten und gemeinsam fachlich konkretisiert
werden. Parallel werden Gespräche mit dem Land über die weitere etwaige
prozess- und projektbezogene Förderung für den Kooperationsraum geführt.
Die Hauptverwaltungsbeamtinnen und -beamten
der beteiligten Städte Burscheid, Düsseldorf, Erkrath, Haan, Heiligenhaus,
Hilden, Hückeswagen, Langenfeld, Leverkusen, Mettmann, Monheim am Rhein,
Ratingen, Remscheid, Solingen, Velbert, Wermelskirchen, Wülfrath, Wuppertal
sowie des Kreises Mettmann haben die Zielrichtung der Kooperation im Vorwort
zusammengefasst:
„Mit 18 Kommunen und 1 Kreis zwischen Rhein
und Wupper haben wir uns auf den Weg gemacht, um die aktuellen und zukünftigen
Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Unser Kooperationsraum von Leverkusen
bis Velbert und Düsseldorf bis Hückeswagen ist historisch mit gemeinsamen
Wurzeln verbunden und aktuell eng verflochten. Hier wohnen 2 Millionen
Menschen, die ihr Leben ganz selbstverständlich über Stadtgrenzen hinweg in der
Region organisieren. Jede und Jeder findet für die eigene Lebenssituation zum
Wohnen, Arbeiten und Erholen einen Platz: Urbanes Leben an Rhein und Wupper,
Landschaftserlebnis in den Wäldern und an den Wasserflächen des Bergischen
Landes - Alle sind ganz nah dran.
Um diese Lebensqualität in die Zukunft zu
tragen, müssen insbesondere zwei aktuelle Entwicklungen gemeinsam gestaltet
werden:
Wir wachsen! Entgegen der Prognosen aus den
letzten zwei Jahrzehnten nehmen die Bevölkerungszahlen wieder zu – und dieser
Trend erreicht nach der Rheinschiene nun auch die Kommunen im Bergischen Land.
Neuer, bezahlbarer und adäquater Wohnraum muss auf der Grundlage einer
gemeinsamen Entwicklungsstrategie für den urbanen und ländlich geprägten Raum
ermöglicht werden.
Wir sind mobil. Die engen Verflechtungen
zwischen den Polen des Alltaglebens Arbeiten, Wohnen, Freizeit sind verbunden
mit zunehmendem Verkehr, der zusammen mit dem steigenden Transitaufkommen an
die Grenzen der Leistungsfähigkeit unserer Infrastruktur kommt. Die täglichen
Wege werden zum Zeitfresser und gewinnen als Faktor von Lebensqualität an
Bedeutung. Wir wollen gemeinsam über unsere Grenzen denken und die Lebenswelt
der Menschen in den Mittelpunkt stellen. Wir wollen Nähe – zwischen Stadt und
Land, zwischen Alteingesessenen und neuen Nachbarn, zwischen Wohnen, Arbeiten
und Erholung. Nähe, die auch Zeit schenkt. Jedem jeden Tag. 2 Millionen Stunden
für Lebensqualität.
Mit diesem Ziel
sind wir mit einem ambitionierten Prozess in die Zusammenarbeit eingestiegen.
Wir danken dem Land NRW für die fachliche und finanzielle Unterstützung, ohne
diesen Impuls wäre dieser Start eines neuen Kooperationsraumes nicht möglich gewesen. Mit dem Zukunftskonzept liegt die
Grundlage der gemeinsamen Entwicklung für die nächsten Jahre vor. Wir freuen
uns auf die weitere Zusammenarbeit!“
Das Zukunftskonzept „Zwischen Rhein und Wupper: zusammen – wachsen“ wurde als Wettbewerbsbeitrag für die zweite Stufe am 07.04.2017 fristgerecht beim Land eingereicht. Am 25.04.2017 wurden die Hauptverwaltungsbeamten der 19 beteiligten Gebiets-körperschaften sowie die Öffentlichkeit über den Stand des Prozesses informiert. Am 10.05.2017 tagte die Fachjury, das Beratungsergebnis wurde am 17.05.2017 von Minister Michael Groschek auf der Fachmesse „polis Convention“ in Düsseldorf/Meerbusch verkündet. Das Juryprotokoll liegt als Anlage bei.
Aufgrund eines herausragenden methodischen wie inhaltlichen Niveaus sowie ihrer innovativen und integrierten Ausrichtung wurde das Konzept „Zwischen Rhein und Wupper“ neben zwei weiteren Konzepten mit besonderem Vorbildcharakter für NRW hervorgehoben:
„Das Zukunftskonzept verfolgt das Leitbild „zusammen – wachsen“ und wird ergänzt durch ein weiteres thematisches Leitbild „eine Stunde mehr Zeit“ für besondere Lebensqualität. Mit dem Ziel, mehr Lebensqualität für die Menschen in der Region zu schaffen, hat der neugegründete Verbund für die räumliche Perspektive fünf mögliche Betrachtungsweisen und Szenarien erarbeitet. Diese dienen als Annäherung an ein gemeinsames Raumverständnis. Positiv wird bewertet, dass bei der integrierten Betrachtung neben den Schwerpunktthemen Wohnen/ Siedlungsentwicklung und Mobilität auch Freiraum und Freizeit mitgedacht werden. Zudem sind die unterschiedlichen Szenarien mutig und kritisch gedacht und zeigen auch „schmerzhafte“ Auswirkungen für die jeweiligen Beteiligten auf. (StadtUmland-NRW.de)“
Bis Ende 2017 schließt sich nun eine Phase der intensiven Beratung und Konkretisierung des Konzeptes an. Dabei wird weiter mit den externen Büros und dem bestehenden Arbeitskreis der kommunalen Vertreter gearbeitet. Auch die Bergische Gesellschaft füllt die Rolle der Koordinierung und Federführung bis zum Ende des Jahres aus. Für den Herbst 2017 ist eine Regionalkonferenz zur Information und Beteiligung der Politik geplant, im Rahmen derer ein Grundsatzbeschluss über die Frage der Weiterführung der Kooperation über 2017 hinaus angestrebt wird.
Das Konzept in Langfassung, die vier als
Wettbewerbsbeitrag geforderten Plakate sowie ein informativer Kurzfilm stehen
auf der Website des Projektes http://rhein-wupper.nrw zur Verfügung. Die Langfassung ist
ebenfalls dem Ratsinformationssystem zu entnehmen.
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur
Kenntnis.