Betreff
Antrag der UWG-Fraktion vom 18.05.2009
hier: Bekämpfung der Herkulesstaude
Vorlage
70/009/2009
Art
Antrag

Sachverhalt:

 

Stellungnahme der Verwaltung:

Die Herkulesstaude oder auch Riesenbärenklau wurde in den letzten Jahren immer Anfang Juli vor der Blüte entlang der Schulwege, vor allem an der Grundschule Steinkulle durch den Betriebshof abgemäht. An den von der Stadt zu unterhaltenden Wanderwegen im Außenbereich mäht der Betriebshof die Herkulesstaude ebenfalls mit ab. Einzeln stehende Pflanzen in den öffentlichen Grünanlagen wurden bisher im Rahmen der Grünpflege ausgegraben. Konkrete Schäden durch die Herkulesstaude sind der Verwaltung derzeit nicht bekannt.

 

Im Geltungsbereich des Landschaftsplanes ist der Kreis zuständig für eine evtl. Bekämpfung der Herkulesstaude.

 

Nach Auskunft der Unteren Landschaftsbehörde und des Kreisbauhofes erfolgte dies bisher im Rahmen der Mäharbeiten an den Wanderwegen, für die der Kreis die Unterhaltung übernommen hat. Punktuell wird die Herkulesstaude zum Schutz seltener Pflanzen in Naturschutzgebieten auch ausgegraben.

 

Sowohl Stadt als auch Kreis haben bisher den Riesenbärenklau nicht wie im Antrag gefordert im gesamten Stadtgebiet, auch abseits der Wege und auf privaten Grundstücken bekämpft. Der Kreis hat dies nach derzeitigem Erkenntnisstand auch nicht vor.

 

Sollte die Stadt wie beantragt die Herkulesstaude im gesamten Stadtgebiet kurzfristig und nachhaltig bekämpfen müssen, wäre der Aufwand in personeller  und finanzieller Sicht nicht unerheblich. Vor allem im Bereich Grube 7 und im Ittertal bestehen mittlerweile große ältere Bestände der Herkulesstaude. Da auf den Einsatz von Herbiziden verzichtet werden soll, kommt als nachhaltigste Methode nur das Ausgraben in Frage. In der Fachliteratur geht man von 100 bis 200 Pflanzen aus, die pro Stunde ausgegraben werden können. Diese Zahl erscheint sehr hoch Gegriffen. Zusammen mit der notwendigen Bestandserfassung und erforderlicher Abstimmung mit den Eigentümern wird der Aufwand für das gesamte Stadtgebiet nach Einschätzung des Betriebshofes im ersten Jahr auf ca. 10.000,- bis 15.000,- € geschätzt. Bei nachhaltiger vorgehensweise müsste die Aktion noch mehrere Jahre durchgeführt werden. Bei geschätzten Kosten ab dem zweiten Jahr von ca. 5.000,- bis 10.000,- € entstehen somit Gesamtkosten von ca. 35.000,- bis 40.000,- € nach vier Jahren. Ob die Maßnahme dann eingestellt werden kann, ist fraglich. Durch Samen im Boden und Verbreitung durch Wind und Wasser aus den Nachbarstädten wird die Herkulesstaude nie komplett verschwinden.

 

Aus vorgenannten Gründen lehnt die Verwaltung die beantragte nachhaltige Beseitigung der Herkulesstaude im gesamten Stadtgebiet ab.

 

Finanz. Auswirkung:

 

im ersten Jahr                        ca. 10.000,- bis 15.000,-- € (geschätzt)

ab dem zweiten Jahr                        ca. 5.000,-- bis 10.000,-- €

Gesamtkosten nach vier Jahren somit:                        ca. 35.000,-- bis 40.000,-- €