Sachverhalt:
Mit Beschluss zur Gründung
der Gesamtschule Haan zum 01.08.2017 stand fest, dass spätestens zum Einlaufen
der Oberstufe ab dem Schuljahr 2023/2024 räumlicher Erweiterungsbedarf besteht
und hierfür ein Raumkonzept erarbeitet werden muss.
Im Vorlauf des
Genehmigungsverfahrens konnte die Schülerzahlenentwicklung naturgemäß noch
nicht verbindlich prognostiziert werden, so dass neben einer 5-Zügigkeit optional auch ein
Antrag auf Genehmigung einer 4-zügigen Gesamtschule gestellt wurde. Nach zwei
Jahrgängen im Betrieb sowie in Kenntnis der aktuellen Anmeldezahlen für den neuen 5er Jahrgang, ist
jedoch von einer gesicherten 5-Zügigkeit auszugehen bzw., es muss in einzelnen
Jahrgängen sogar mit einer Überhangklasse gerechnet werden.
Aufbauend auf diesen
Erkenntnissen wurde seitens der Verwaltung (Ämter 40 und 65) in Zusammenarbeit mit
der Schule, unterstützt durch das Team Frau Block/Herr Brassat
von der Gesamtschule Barmen, und Herrn Dr, Garbe ein Raumprogramm entwickelt,
das dieser Vorlage als Anlage beigefügt ist.
Neben fehlenden Klassen-,
Gruppen- und Lehrerräumen ist ein zentrales Thema die Mensa. Obwohl diese erst
vor wenigen Jahren fertig gestellt wurde, sind die derzeitigen Verhältnisse
wegen der veränderten Schulform nicht mehr ausreichend. Gebaut wurde sie für
eine Hauptschule im Ganztags- und eine Realschule im Halbtagsbetrieb. Während
an der Realschule der Bedarf ohnehin gering war, bestand ein Bedarf der
Essensversorgung an der Hauptschule überwiegend für die unteren Jahrgänge, die
meist nur zweizügig sind/waren. Die höheren Jahrgänge dürfen in der 1-stündigen
Pause das Schulgelände verlassen. Dies gestaltet sich in der Gesamtschule schon
aus pädagogischen Gesichtspunkten anders. Die Schülerinnen und Schüler der
Sekundarstufe I dürfen das Schulgelände nicht verlassen und müssen somit in der
Schule essen, entweder in der Mensa oder in entsprechenden Aufenthaltsräumen.
Das bedeutet aber auch, dass entsprechender Platz vorgehalten werden muss und
auch die Frequentierung der Mensa eine deutlich höhere ist als bisher. Hierfür
ist die bestehende Mensa vor allem im Hinblick auf die Ausgabe und dortigen
Kapazitäten nicht ausgerichtet. Dies zeichnet sich aktuell bereits ab und
bereitet zunehmend Probleme, so dass auch für den Übergangsbetrieb Provisorien
geschaffen werden müssen.
Mit Blick auf den ohnehin
notwendigen räumlichen Erweiterungsbedarf wird daher auch die Errichtung einer
neuen Mensa empfohlen. Die bisherige Mensa kann andere im Raumprogramm
notwendige Funktionen übernehmen: Nach ersten Überlegungen eignet sie sich
durch die Nischen perfekt für Mittagsangebote sowie Selbstlernbereiche, die
ansonsten alternativ geschaffen werden müssten. Darüber hinaus kann hier eine
Cafeteria entstehen, die vor allem von den höheren Jahrgängen genutzt werden
kann.
Die neu zu schaffende Mensa soll multifunktional eingerichtet werden, so dass sie sowohl als Mensa als auch für kleinere Schulveranstaltungen, Elternabende oder Konferenzen genutzt werden und hierfür entsprechend flexibel möbliert werden kann. Eine erste Überprüfung der Umsetzbarkeit eines Erweiterungsbaus auf dem bestehenden Schulgelände hat im Rahmen der Bedarfsplanung stattgefunden und ist nun zu vertiefen.
Als erste Hochrechnung der Flächenangaben aus dem Raumkonzept Dr. Garbe zzgl. weiterer Nutzflächen, Funktions- und Verkehrsflächen sowie einem Küchen- und Küchenlagerbereich können aktuell ca. 2.800 m² Bruttogeschossfläche genannt werden. Diese wurde wie folgt als erster ca.-Wert ermittelt: 490 m² Klassen- und Kursräume, 20 m² Gruppenräume, 70 m² Berufsorientierung, 40 m² Lehrerstation, 30 m² Büro- und Besprechungsräume im Jahrgangscluster, Mensa und Küche inkl. Lager- und Garderobenbereiche, insgesamt 1.000 m², wurden als Nettoflächenangaben addiert und mit einem Flächenfaktor in Bruttogeschossfläche hochgerechnet. Die Flächen für die Mensa berücksichtigen eine „Koch-Küche“, die es abhängig vom Betreiberkonzept erlaubt, ggf. auch andere Einrichtungen mit zu beliefern.
Gemäß aktuellem Kenntnisstand und Vorgesprächen mit dem Planungsamt lässt sich diese Fläche unabhängig vom Altbau des Schulzentrums auf dem tiefer gelegenen Schulhof an der Wiesengrundstraße darstellen. Aufgrund der vorgenannten weiteren erforderlichen Planungsschritte, insbesondere einem noch detailliert durchzuführenden Flächenabgleich zwischen Bestandsplänen und dem Raumprogramm Dr. Garbe, werden hierzu Konkretisierungen mit fortschreitender Planung erfolgen können.
Ebenso als erste Kostenschätzung anhand der Bruttogeschossfläche, Flächen- und Kostenkennwerten des Baukosteninformationszentrums sowie unter Berücksichtigung von Baupreisindex und Risikofaktorannahmen ergibt sich ein Schätzwert von rd. 11 Mio. EUR brutto für die Baumaßnahme Erweiterungsbau Mensa und Klassentrakt, zzgl. Kosten der losen Möblierung und mobiler Küchenausstattung (z.B. Tabletts, Teller etc.).
Für die weitere Planung und Beteiligung Externer sind davon im Haushaltsplan 135.000 EUR eingestellt. Bisher sind 1,5 Mio. EUR (je 750.000 EUR in 2021 und 2022) für die Erweiterung der Gesamtschule (Klassentrakt) im Haushaltsplan eingeplant.
Alle weiteren Ansätze für das Schulzentrum im Haushaltsplan betreffen allein die Sanierung des Altbaubereiches und können nicht für das hier beschriebene Neubauvolumen verwendet werden.
In der Sitzung des BKSA werden neben der Schulleitung auch Frau Block, Herr Brassat und Herr Dr. Garbe anwesend sein, um das ausgearbeitete Raumprogramm vor allem im Kontext zur pädagogischen Konzeption, einer Gesamtschule im Allgemeinen und in Haan vor Ort zu erläutern.
Beschlussvorschlag:
Das zwischen
Verwaltung und Schule mit externer Unterstützung von Dr.
Garbe erarbeite Raumkonzept für die Städt. Gesamtschule Haan wird zur Kenntnis genommen
und als Grundlage für die weitere Planung beschlossen.
Finanz. Auswirkung:
s. Darstellung im Sachverhalt