hier: Verbesserung des ÖPNV durch Taktverdichtung
Gemeinsamer Antrag des Stv. Herrn Schniewind und der GAL-Haan vom 22.08.2019
Sachverhalt:
Der Antrag des Stv. Herrn Schniewind und der GAL-Haan vom 22.08.2019 wurde in die Sitzung des Unterausschusses ÖPNV am 16.09.2019 eingebracht. Darin wird eine Verbesserung der Taktung der Buslinien 692, 742, 784, 786, 792 / O1 und SB 50 beantragt.
Die v. g. Buslinien sollen wie folgt bedient werden:
· werktags in der Zeit von 06.00 Uhr bis 20.00 Uhr im 20-Minuten-Takt,
· sonn- und feiertags im 30-Minuten-Takt sowie
· an allen Wochentagen in der Zeit von 20.00 bis 00.00 Uhr mindestens im 30-Minuten-Takt
Jetzt schon kürzere Taktungen sind vom Antrag nicht betroffen.
Um den Antragsgegenstand gegenüber dem bestehenden Bedienungsangebot einordnen zu können, hat die Verwaltung in Anlage 1 für die v. g. Linien exemplarisch jeweils einen Aushangfahrplan je Richtung beigefügt.[1] Die Verwaltung hat auf dieser Grundlage die zusätzlich beantragten Fahrten ermittelt und in einer Übersicht in Anlage 2 dargestellt.
Demnach bestünde in den Zeiten zwischen 00:00 und 06:00 Uhr (einschließlich der Schwachverkehrszeit morgens) über alle Linien zunächst kein Anpassungsbedarf.
Im Rahmen der zeitlich nachfolgenden Beratung des Bürgerantrags der Fridays for Future Ortsgruppe Haan am 02.12.2019 im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr (SUVA) hat die GAL jedoch beantragt, bei den Beratungen des GAL Antrags im UA ÖPNV zur Taktverdichtung auch die Betriebe mit einzubinden. Denn teilweise seien gerade die Busverbindungen zur Frühschicht unzureichend.[2]
Im hier vorliegenden Antrag werden samstags die gleichen Bedienungsstandards zugrunde gelegt wie montags bis freitags. In diesem Zusammenhang ergäbe sich samstags die stärkste Taktverdichtung. Dabei würde insbesondere das Angebot auf den Linien O1, 742, 786 und 792 in der Schwach- und Normalverkehrszeit durch zwei Zusatzfahrten verbessert. Lediglich das Angebot der soweit in Haan am stärksten bedienten Linie 784 entspricht weitgehend der Antragsforderung. Jedoch wären selbst hier Zusatzfahrten samstags zwischen 06.00 und 20.00 Uhr notwendig. Wie sich die Anpassungserfordernisse gem. Antrag im Übrigen darstellen würden, kann der Übersicht entnommen werden.[3]
Die von der Stadt Haan beschlossene Verdichtung auf der Linie SB 50 montags bis freitags zwischen 20:00 bis 0:00 Uhr sowie samstags zwischen 17:00 und 0:00 Uhr auf einen 30-Minuten-Takt wird nach erfolgter Beratung in den politischen Gremien des Kreises Mettmann voraussichtlich zum Fahrplanwechsel am 20.04.2020 umgesetzt. Diese Taktverdichtung ist daher bereits in der beigefügten Übersicht berücksichtigt worden.
Darüber hinaus hatte die Stadt Haan bereits eine Angebotsausdehnung auf den Linien 786 zwischen Haan und Erkrath sowie 742 zwischen Mettmann und Haan im Tagesverkehr montags - freitags zwischen ca. 13 und 15 Uhr beschlossen.
Die Kreisverwaltung hat dem Kreistag hierzu einen Beschlussentwurf vorgelegt, dass diese Maßnahmen unter dem Vorbehalt einer Zustimmung der betroffenen kreisangehörigen Städte Bestandteil des Nahverkehrsplans für den Kreis Mettmann werden. Da zuletzt eine positive Rückmeldung der Städte Mettmann und Erkrath noch ausstand, ist diese Taktverdichtung noch nicht in der beigefügten Übersicht enthalten.
Die Fraktionen im Haaner Stadtrat hatten bis zum Beginn der Herbstferien 2019 die Möglichkeit, zum beigefügten Antrag ergänzende Fragen und Anregungen an die Verwaltung zu richten. Es sind keine diesbezüglichen Eingaben eingegangen.
Im Rahmen der Einbringung des Antrags wurde seitens der Rheinbahn bereits mitgeteilt, dass die Kapazitäten für eine solch umfassende Taktverdichtung derzeit nicht vorhanden seien. Da hier viele Buslinien angesprochen werden, deren Veränderungen auch viele umliegende Städte beträfe, müsste der Auftrag an die Rheinbahn über eine regionale Entscheidung wie beispielsweise die Nahverkehrspläne erfolgen.
Die Gesamtmaßnahme wird jedoch nicht aus den aktuellen Nahverkehrsplänen herleitbar sein.
Darüber hinaus sind aus Sicht der Verwaltung Ansätze zu erarbeiten, mit denen der Nahverkehr gezielter gestärkt werden kann.
Dies beinhaltet im Hinblick auf eine Finanzierbarkeit von Maßnahmen eine Differenzierung des zu schaffenden Angebots nicht nur hinsichtlich Wochen- und Tageszeiten, sondern auch raumstruktureller Kriterien.
In der letzten Sitzung des Unterausschusses ÖPNV bestand zudem Konsens, Überlegungen zu umfassenderen Taktverdichtungen im Sinne einer strategischen Vorgehensweise gemeinsam mit den seit längeren bestehenden Ansätzen zur Anpassung des Haaner Liniennetzes zu betrachten.
Diesbezügliche Ansätze der Verwaltung beinhalten u. a. die Etablierung einer dicht bedienten Ortsbusline mit neuem Linienverlauf und werden unter dem Tagesordnungspunkt „Liniennetz“ dargestellt.
[1] Da es keine Haltestelle gibt, an der alle Linien in beide Richtungen abfahren, wurden z. T. Aushangfahrpläne für verschiedene Haltestellen abgefragt.
[2] Der Wirtschaftsförderung der Stadt Haan ist eine diesbezügliche Problemsituation nicht bekannt.
Ein stichprobenartiges Anschreiben in den Gewerbe- / Industriegebieten wäre seitens der Wirtschaftsförderung möglich, würde aber voraussichtlich keine repräsentative Bedarfsaussage ergeben. Es gibt in Haan keinen Unternehmerverband, ggf. kann die IHK einbezogen werden.
[3] Durch die exemplarisch zugrunde gelegten Aushangfahrpläne kann die Übersicht Ungenauigkeiten in Bezug auf Einzelfahrten zu bestimmten Uhrzeiten beinhalten.
Beschlussvorschlag:
„Beschluss gemäß Beratung im Ausschuss“