hier: Überlegungen der Verwaltung
Antrag der CDU-Ratsfraktion vom 16.11.2020
Antrag der SPD Ratsfraktion vom 14.12.2020
Sachverhalt:
Im Kreuzungsbereich der Bachstraße und der
Hochdahler Straße befindet sich lediglich auf dem südlich angebundenen Ast eine
als Fußgängerbedarfsampel erstellte Lichtzeichenanlage. Einer der beiden
Ampelmaste musste in Folge eines Verkehrsunfalls demontiert werden. Zur
Sicherung und Aufrechterhaltung des Verkehrs wurde eine mobile Bedarfsampel
vorübergehend aufgestellt. Die Verwaltung nahm den Verkehrsunfall zum Anlass
den Kreuzungsbereich zu überplanen, und wenn möglich, sicherer zu gestalten.
Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Rotlichtmissachtungen durch
Fahrzeugführer, welche die Lichtsignalanlage (LSA) nicht, oder zu spät,
wahrgenommen hatten. Auch wenn keine signifikanten Unfallzahlen mit Beteiligung
von Fußgängern protokolliert sind, hält die Verwaltung nunmehr eine Verbesserung
der gesicherten Querungsmöglichkeit für die Fußgänger für geboten. Es wurden
drei Lösungsansätze erarbeitet, welche im Folgenden erläutert werden.
Unabhängig von den Überlegungen der Verwaltung beantragte die
CDU-Ratsfraktion mit Schreiben vom 16.11.2020 eine Vollsignalisierung aller
vier Äste der Kreuzung. In Folge der bisher fehlenden Komplettsignalisierung
der Kreuzung kommt es für die aus der Bachstraße herausfahrenden
Fahrzeugführer, insbesondere in den Hochlastzeiten, immer wieder zu deutlichen
Wartezeiten. Fahrzeugführer der unteren Bachstraße verlassen ihr Auto, um durch
Betätigen der Fußgängerampel den Verkehr auf der Hochdahler Straße zu stoppen.
Die CDU-Ratsfraktion verspricht sich durch die Komplettsignalisierung der
Kreuzung eine entspanntere Verkehrssituation und als positiven Nebeneffekt eine
Verringerung der Geschwindigkeit vor dem Kindergarten an der Hochdahler Straße.
Ausarbeitung der Verwaltung:
Zur Verbesserung der Verkehrssituation im
Kreuzungsbereich Hochdahler Straße/Bachstraße stellt die Verwaltung drei
Alternativen zur Diskussion:
1. Beibehaltung
der Fußgängerbedarfsampel. Zurückversetzen des westlichen Ampelmastes und
Reduzierung des Kurvenradius von der unteren Bachstraße in die Hochdahler
Straße (Anlage 1),
2.
Vollsignalisierung des Knotens mit
Fußgängerfurten an allen vier Ästen
(Anlage 2),
3.
Herstellung einer Kreisverkehrsanlage (Anlage
3).
Variante 1
erfordert den geringsten Eingriff in den Bestand und ist damit auch am
kostengünstigsten. Der auf Grünzeit an der Ampel wartende Fußgänger steht nicht
mehr wie bisher in der Flucht des nördlichen Fahrbahnastes, so dass ein
geradeaus schießendes Fahrzeug weder Ampelmast noch Fußgänger gefährdet. Das
Zurücksetzen des Mastes und des Bordsteins geht allerdings zu Lasten des
kombinierten Geh-/Radwegs. Auch bleibt das wiederholt festzustellende
Missachten des Rotlichts durch Fahrzeugführer auf der Hochdahler Straße
bestehen. Viele Verkehrsteilnehmer, vornehmlich aus Norden kommend, nehmen die
Lichtsignalanlage (dann hinter der Kreuzung!) nicht rechtzeitig wahr.
Verbessern könnte diese Situation z. B. eine Vorwegampel. Die geschätzten
Herstellkosten für die Variante 1 liegen bei ca. 40.000,- € ohne, bzw. 55.000,-
€ mit Vorwegampel.
Variante 2
bietet gegenüber der ersten Alternative ein deutlicheres Plus an Sicherheit.
Die Fußgänger können die Fahrbahnen in alle Richtungen gesichert queren. Auf
die Querungsmöglichkeit über den nördlichen Ast der Hochdahler Straße könnte
aus Sicht der Verwaltung auch verzichtet werden. Die aus den untergeordneten
Ästen abfahrenden Fahrzeugführer müssen nicht mehr auf Lücken im Verkehr auf
der Hochdahler Straße warten. Risiken durch zu kleine Lücken müssen nicht mehr
eingegangen werden. Über die Programmsteuerung der LSA bietet sich die beste
Einflussnahmemöglichkeit auf den fließenden Verkehr. Das Plus an Sicherheit
erfordert aber auch ein Mehr an Mitteln. Zudem sind die angebundenen Äste der
oberen und unteren Bachstraße baulich anzupassen. Wegen der zurückversetzten
Haltbalken verkürzt sich die zur Verfügung stehende Aufstellfläche für die
wartenden Fahrzeuge deutlich. Der Rückstau würde sich voraussichtlich bis in
die jeweiligen Engstellen ausdehnen. Daher sollte mindestens die Engstelle in
der oberen Bachstraße beseitigt werden. Anderenfalls könnten sich in die
Bachstraße hereinfahrende Fahrzeuge bis in die Hochdahler Straße zurückstauen.
Die geschätzten Herstellkosten für diese Variante betragen mindestens 150.000,-
€, können aber bei zusätzlichen Fahrbahnaufweitungen noch höher liegen.
Variante 3 ist
für den Hauptverkehrsstrom auf der Hochdahler Straße und die Fußgänger die wohl
komfortabelste Lösung. Die Fußgänger können in allen Richtungen gesichert über
Fußgängerüberwege queren. Der Kraftfahrzeugverkehr wird nicht durch Rotlicht
unterbrochen. Auch die angestrebte Geschwindigkeitsreduzierung vor und hinter
dem Knoten ist mit dieser Alternative am besten umzusetzen. Nachteile können
sich jedoch für den aus der Bachstraße abfließenden Verkehr in den
Hochlastzeiten einstellen, wenn sich keine Lücken im Hauptstrom auf der
Hochdahler Straße ergeben. Auch ist die Problematik der Engstellen ebenso wie
in der Variante 2 zu berücksichtigen. Der Kreisverkehr (KV) verspricht bei
optimierter Platzierung, angepassten Anschlüssen, und ausreichenden
Aufstellflächen den Verkehrsfluss auf der Hochdahler Straße am wenigsten zu
behindern. Er ist damit auch für die Anwohner in Hinsicht auf Lärm und
Schadstoffe am wenigsten belastend. Negative Auswirkungen im Zusammenspiel mit
der Lichtsignalanlage am Knoten Düsseldorfer Str. / Am Schlagbaum / Hochdahler
Straße sollten sich nicht ergeben. Nachteil des KV ist der enorme Preis. Um den
KV verkehrsgünstig zu platzieren, ist jedoch der Erwerb einer privaten
Grundstücksteilfläche erforderlich. Ohne dieses Teilgrundstück ist ein KV zwar
möglich, aber nicht optimal zu realisieren. Dies betrifft weniger die Größe des
KV, als vielmehr die Anordnung der anzuschließenden vier Äste. Die
Herstellkosten eines KV an diesem Knoten betragen ca. 800.000,- €.
Beschlussvorschlag:
Beschluss nach Beratung im Ausschuss.
Finanz. Auswirkung:
siehe Sachverhalt