Betreff
Antrag von Kipkel auf Erhöhung des Pauschalzuschusses
Vorlage
51/009/2021
Art
Antrag

Sachverhalt:

 

Der Verein "Förderkreis Prävention für Kinder psychisch kranker Eltern KIPKEL e.V." wurde im Jahr 2000 als städteübergreifendes Projekt gegründet. Zur Prävention psychischer Erkrankungen wurde von den Kindertherapeutinnen und des Sozialpsychiatrischen Dienstes ein Beratungsangebot, als Präventionsprogramm, entwickelt. In Beratungsgesprächen werden die Kinder über die psychische Erkrankung ihrer Eltern aufgeklärt und es wird ihnen geholfen, eine gesunde Identität aufzubauen. Der Verein finanziert sich über Vereinsbeiträge, Spenden und über die Pauschalfinanzierung der beteiligten Städte Haan, Hilden, Erkrath, Langenfeld und Monheim.

 

Das Projekt arbeitet seit Jahren erfolgreich als präventives Beratungsangebot für Familien mit minderjährigen Kindern, in denen ein Elternteil an einer Psychose erkrankt ist oder an einer Persönlichkeitsstörung leidet. Die Familien werden durch die Zusammenarbeit mit den Rheinischen Kliniken Langenfeld, den niedergelassenen Ärzten, den Jugendämtern, den psychologischen Beratungsstellen  und sozialpsychiatrischen Zentren angesprochen. Ziel des Projektes ist es, die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder in einem schwierigen familiären Umfeld zu unterstützen. Das Beratungsangebot beinhaltet neben Familiengesprächen Einzelkontakte und Gruppenarbeit mit Kindern. Die Kinder erhalten kindgerechte Informationen über die psychische Erkrankung der Eltern und lernen durch therapeutische Hilfe die Erlebnisse emotional zu verarbeiten. Gleichzeitig bietet KIPKEL Unterstützung beim Aufbau eines sozialen Netzes für die Familie und Hilfe in Krisensituationen.

In der Praxis werden regelmäßig offene Sprechstunden durchgeführt, an denen sich Kinder und ihre Eltern ohne Voranmeldung beraten lassen können.

Kinder, deren Eltern psychisch erkrankt sind, leiden häufig unter der vorzeitigen Verantwortungsübernahme innerhalb der Familie. Die Kinder meiden soziale Kontakte zu Gleichaltrigen und stellen sich irgendwann die Frage, ob und wann sie selbst "verrückt " werden. Durch die Arbeit des Projektes soll durch Einzeltherapie einer Erkrankung des Kindes vorgebeugt werden. Kinder psychisch kranker Eltern haben ein erhöhtes Risiko, selbst eine psychische Störung zu entwickeln.

 

Durch die jährliche Pauschale der beteiligten Jugendämter ist nur ein Teil der anfallenden Kosten des Projektes zu finanzieren. Durch den Förderkreis KIPKEL wird weitere finanzielle Unterstützung gewährt. 

 

Die Verwaltung beurteilt aus fachlicher Sicht die Arbeit des Projektes als konstruktive Ergänzung des vorhandenen Hilfeangebotes für die Eltern der Stadt Haan.

Die Verwaltung schlägt vor, dem Projekt eine Zuschusserhöhung ab 2021 auf die Summe von 10.000 EUR zu gewähren. Diese Erhöhung steht immer noch in keinem Verhältnis zu den anfallenden Kosten einer Einzelfallhilfe, die durch das Projekt eingespart werden.

Leider ist auch in diesem Bereich der Hilfe zur Erziehung eine steigende Zahl von psychischen Erkrankungen bei Erwachsenen zu verzeichnen, so dass für die Kinder hier ein weiterer Hilfebedarf entsteht.

 

Die letzte Erhöhung des Zuschusses der Stadt Haan erfolgte 2010 von 3.500, - € auf 5.000, - €. Durch die steigenden umfangreicheren Leistungen in den letzten Jahren beantragt Kipkel eine Erhöhung der Pauschalzahlungen auf 10.000,-€ bis 12.000,-€.

 

Beschlussvorschlag:

 

Der JHA empfiehlt HFA und Rat den Antrag von Kipkel vom 28. Januar 2021 auf Erhöhung des Pauschalzuschusses von bisher 5.000 € auf 10.000 € zu beschließen.

 

 

Finanz. Auswirkung:

 

Das bedeutet für die Stadt Haan eine Mehraufwendung von 5.000, - € ab dem Jahr 2021. Die Gesamtsumme ist etatisiert.