Sachverhalt:
Der Verein "Förderkreis Prävention für Kinder psychisch kranker
Eltern KIPKEL e.V." wurde im Jahr 2000 als städteübergreifendes Projekt
gegründet. Zur Prävention psychischer Erkrankungen wurde von den
Kindertherapeutinnen und des Sozialpsychiatrischen Dienstes ein
Beratungsangebot, als Präventionsprogramm, entwickelt. In Beratungsgesprächen
werden die Kinder über die psychische Erkrankung ihrer Eltern aufgeklärt und es
wird ihnen geholfen, eine gesunde Identität aufzubauen. Der Verein finanziert
sich über Vereinsbeiträge, Spenden und über die Pauschalfinanzierung der
beteiligten Städte Haan, Hilden, Erkrath, Langenfeld und Monheim.
Das Projekt arbeitet seit Jahren erfolgreich als präventives
Beratungsangebot für Familien mit minderjährigen Kindern, in denen ein
Elternteil an einer Psychose erkrankt ist oder an einer Persönlichkeitsstörung
leidet. Die Familien werden durch die Zusammenarbeit mit den Rheinischen
Kliniken Langenfeld, den niedergelassenen Ärzten, den Jugendämtern, den
psychologischen Beratungsstellen und
sozialpsychiatrischen Zentren angesprochen. Ziel des Projektes ist es, die
Persönlichkeitsentwicklung der Kinder in einem schwierigen familiären Umfeld zu
unterstützen. Das Beratungsangebot beinhaltet neben Familiengesprächen
Einzelkontakte und Gruppenarbeit mit Kindern. Die Kinder erhalten kindgerechte
Informationen über die psychische Erkrankung der Eltern und lernen durch
therapeutische Hilfe die Erlebnisse emotional zu verarbeiten. Gleichzeitig
bietet KIPKEL Unterstützung beim Aufbau eines sozialen Netzes für die Familie
und Hilfe in Krisensituationen.
In der Praxis werden regelmäßig offene Sprechstunden durchgeführt, an
denen sich Kinder und ihre Eltern ohne Voranmeldung beraten lassen können.
Kinder, deren Eltern psychisch erkrankt sind, leiden häufig unter der
vorzeitigen Verantwortungsübernahme innerhalb der Familie. Die Kinder meiden
soziale Kontakte zu Gleichaltrigen und stellen sich irgendwann die Frage, ob
und wann sie selbst "verrückt " werden. Durch die Arbeit des
Projektes soll durch Einzeltherapie einer Erkrankung des Kindes vorgebeugt
werden. Kinder psychisch kranker Eltern haben ein erhöhtes Risiko, selbst eine
psychische Störung zu entwickeln.
Durch die jährliche Pauschale der beteiligten Jugendämter ist nur ein
Teil der anfallenden Kosten des Projektes zu finanzieren. Durch den Förderkreis
KIPKEL wird weitere finanzielle Unterstützung gewährt.
Die Verwaltung beurteilt aus fachlicher Sicht die Arbeit des Projektes
als konstruktive Ergänzung des vorhandenen Hilfeangebotes für die Eltern der
Stadt Haan.
Die Verwaltung schlägt vor, dem Projekt eine Zuschusserhöhung ab 2021
auf die Summe von 10.000 EUR zu gewähren. Diese Erhöhung steht immer
noch in keinem Verhältnis zu den anfallenden Kosten einer Einzelfallhilfe, die
durch das Projekt eingespart werden.
Leider ist auch in diesem Bereich der Hilfe zur Erziehung eine steigende
Zahl von psychischen Erkrankungen bei Erwachsenen zu verzeichnen, so dass für
die Kinder hier ein weiterer Hilfebedarf entsteht.
Die letzte Erhöhung des Zuschusses der Stadt
Haan erfolgte 2010 von 3.500, - € auf 5.000, - €. Durch die steigenden
umfangreicheren Leistungen in den letzten Jahren beantragt Kipkel eine Erhöhung
der Pauschalzahlungen auf 10.000,-€ bis 12.000,-€.
Beschlussvorschlag:
Der JHA empfiehlt HFA und Rat den Antrag von
Kipkel vom 28. Januar 2021 auf Erhöhung des Pauschalzuschusses von bisher 5.000
€ auf 10.000 € zu beschließen.
Finanz. Auswirkung:
Das bedeutet für die Stadt Haan eine
Mehraufwendung von 5.000, - € ab dem Jahr 2021. Die Gesamtsumme ist etatisiert.