Betreff
Aktueller Sachstand zum Radverkehrskonzept des Kreises Mettmann
Vorlage
66/025/2021
Art
Informationsvorlage

Sachverhalt:

 

Entwicklung eines Radverkehrskonzeptes (RVK) für den Kreis Mettmann und Implementierung eines Knotenpunktsystems: Sachstand und Präsentation durch die Ingenieurgesellschaft Stolz mbH (IGS)

 

I.          Anlass der Vorlage:

Die IGS wurde von der Verwaltung des Kreises Mettmann beauftragt, ein Radverkehrskonzept für den Alltagsradverkehr im Kreis Mettmann zu erarbeiten sowie ein touristisches Knotenpunktsystem zu entwickeln. Die IGS möchte nun die Gelegenheit nutzen, den kreisangehörigen Städten den aktuellen Sachstand und Projektfortschritt mitzuteilen.

 

II.         Sachverhaltsdarstellung:

1.         Beauftragung eines Büros und Zielstellung des Projekts

Die Verwaltung des Kreises Mettmann hat im Mai 2020 einen Auftrag für die Erarbeitung eines Radverkehrskonzepts (RVK) sowie die Erstellung eines Knotenpunktsystems für den Kreis Mettmann an die Ingenieurgesellschaft Stolz mbH aus Neuss (IGS) vergeben. Die IGS wird das Radverkehrskonzept gemeinsam mit P3 Agentur / Planerbüro Südstadt aus Köln bis Ende 2021 erstellen. Die Erarbeitung der Leistungsbeschreibung und die Auswahl des Büros erfolgten gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten.

 

Im Fokus des Radverkehrskonzepts stehen der Alltagsradverkehr und die Wegebeziehungen zwischen den kreisangehörigen Städten bzw. zu den Nachbarstädten. Der Kreis Mettmann soll für Radfahrer attraktiver werden und es sollen Anreize geschaffen werden, vermehrt Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dies gilt sowohl für kürzere Strecken innerhalb und zwischen den Städten, als auch für Berufspendler, die innerhalb des Kreises weitere Strecken zurücklegen oder in den Kreis ein- oder aus dem Kreis auspendeln.

 

Zudem beinhaltet der Auftrag die Erarbeitung eines touristischen Knotenpunktsystems, mit dessen Hilfe sich vor allem Radtouristen im Kreis Mettmann einfacher zurechtfinden sollen und sich attraktive Touren entlang touristisch interessanter Punkte leicht selbst erstellen können. Für die touristische Vermarktung des neanderlands werden mit Unterstützung der kreisangehörigen Städte Themenrouten entwickelt, die die verschiedenen „Points of Interest“ (POI) miteinander verknüpfen. Die touristische Fahrradwegweisung orientiert sich nicht unbedingt immer an der Routenführung des Alltagsradverkehrs, da die Interessen und Anforderungen der beiden Radfahrgruppen durchaus unterschiedlich sind.

 

2.         Beteiligte Akteure

Bei allen konzeptionellen Arbeiten zum Alltagsradverkehr und zum touristischen Knotenpunkt-system werden die kreisangehörigen Städte, die benachbarten Städte und Kreise, der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC - Ortsgruppe neanderland) sowie touristische Organisationen mit einbezogen.

 

3.         Der bisherige Bearbeitungsprozess

Das Planungsbüro IGS hat sich im Sommer 2020 zunächst in das Projekt eingearbeitet, Grundlagenrecherche betrieben, die Radverkehrskonzepte der kreisangehörigen Städte – soweit vorhanden – ausgewertet und mit der Verwaltung einen Projektzeitplan abgestimmt. Ferner wurde der Beteiligungsprozess für die Kolleginnen und Kollegen der kreisangehörigen Städte und der Expertinnen und Experten aus dem ehrenamtlichen Bereich (ADFC, VCD) erarbeitet sowie mit der Befahrung des Radwegenetzes im Kreis Mettmann begonnen. Bisher wurden gut 400 Kilometer befahren und der Zustand der Radwege wurde erfasst und bewertet. Ebenso wurden erste grundlegende Arbeiten für das touristische Knotenpunktsystem abgeschlossen.

Die Auftaktveranstaltungen mit den kreisangehörigen Städten und den ehrenamtlichen Expertinnen und Experten zur grundlegenden Zusammenarbeit und Abstimmung haben im Juni 2020 stattgefunden. Im Oktober 2020 sowie im Dezember 2020 und Januar 2021 folgten dann Runden zur Erarbeitung der Standards und der Ziele des Radwegekonzepts sowie zur Konzeption eines sogenannten Zielnetzes. Im März 2021 fand der erste Workshop mit den Vertreterinnen und Vertretern der kreisangehörigen Städte zum touristischen Knotenpunktsystem statt.

 

4.         Bürgerbeteiligung über den „Wegedetektiv Kreis Mettmann“

Im August 2020 wurde ein wichtiges Tool zur Bürgerbeteiligung – die aufgrund der Corona-Pandemie ohne eine Auftaktveranstaltung auskommen musste – freigeschaltet: der sogenannte. „Wegedetektiv Kreis Mettmann“ (www.wegedetektiv.de/kreis-mettmann).

 

Mit dem „Wegedetektiv“ konnten konkrete Vorschläge zur Verbesserung des Radwegenetzes gemacht und visualisiert werden. Auf einer Internetseite konnten Bürgerinnen und Bürger in einer Kreiskarte eine Stelle oder Strecke markieren und dem Büro bzw. dem Kreis Mettmann mitteilen, was sie dort an der konkreten Radwegesituation verbessern würden. Dabei war der „Wegedetektiv“ kein Mängelmelder. Es ging vielmehr um strukturelle Verbesserungen. Die Bürgerbeteiligung sollte dabei helfen, Netzlücken aufzuspüren und den Bedarf an Radwege-verbindungen zwischen den Städten zu ermitteln und zu verorten. Es ging ferner um Vorschläge, wie das Wegenetz durch Ausbau und Sanierung auf ganzen Strecken sicherer, komfortabler und leistungsfähiger gemacht werden könnte.

Bis zum Ende der Laufzeit – Ende November 2020 – erhielt der Wegedetektiv mehr als 1100 Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern, die IGS für die weitere Bearbeitung auswertet.

 

5.         Projektsachstand und nächste Schritte

Die Projektstruktur, der Zeitplan sowie das weitere Vorgehen, der aktuelle Arbeitsstand zu Zielen, Standards und zur Zielnetzkonzeption für den gesamten Kreis und die jeweilige Stadt werden in der Sitzung durch das Büro erläutert. Anregungen dazu werden in der Sitzung und auch im Nachgang von der Verwaltung aufgenommen.

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss nimmt den aktuellen Sachstand zum Radverkehrskonzept für den Kreis Mettmann zur Kenntnis.