Betreff
Stellenplanberatungen - Stellenplan 2022
hier: Einrichtung einer Stelle „Projektingenieur/in Freiraummanagement“ im Stellen-plan 2022, EG 11
Vorlage
10/076/2021
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Im Betriebshof (Amt 70) ist eine zusätzliche Vollzeitstelle für ein nachhaltiges Freiraummanagement städtischer Freianlagen mit dem Schwerpunkt Außenanlagen städtischer, bebauter Liegenschaften sowie Grünanlagen, Parkanlagen und sonstige, städtische Grünflächen erforderlich. Darüber hinaus ist die Akquise und die Verwendung von entsprechenden Fördermitteln aus geeigneten Programmen des Bundes und der Landesregierung zur Umsetzung notwendiger Maßnahmen ein wesentlicher Stelleninhalt.

 

Insbesondere die Außenanlagen der städtischen Gebäude, aber ebenso die Haaner Grün- und Parkanlagen, sind, von einigen wenigen Neuanlagen abgesehen, am Ende ihres Lebenszyklus angekommen, eine Revitalisierung ist dringend notwendig, um die Leistungsfähigkeit der Anlagen sowie die Ökosystemdienstleistung der grünen Strukturen zukünftig zu sichern. Reine Pflegemaßnahmen reichen in der Regel nicht mehr aus, um die Anlagen in einem Zustand zu erhalten, der den Ansprüchen der Nutzenden und den Herausforderungen der Klimaanpassung gerecht wird. Als ein Beispiel seien hier die in der heutigen Zeit, unter anderem durch die OGS-Betreuung, in besonderem Maße beanspruchten Schulhöfe zu nennen. Unter anderem bedingt durch die Corona-Pandemie, werden die städtischen Grün- und Parkanlagen immer stärker frequentiert. Dadurch kommt es zu Übernutzungen, welche sich durch Schäden an der Vegetation, der Ausstattung und zunehmende Vermüllung äußert. Die Aufenthaltsqualität wird hierdurch in vielen Fällen erheblich gemindert. Aspekten wie Nachhaltigkeit und Klimaresilienz kommt eine immer größer werdende Bedeutung zu, welcher die Gestaltung und Ausstattung der Bestandsanlagen in der Regel nicht, oder nur ansatzweise, gerecht werden.

 

Bund und Land unterstützen die Kommunen im Rahmen von verschiedenen Förderprogrammen mit erheblichen Zuwendungen bei der Umsetzung von Maßnahmen, die beispielsweise der Klimafolgenanpassung dienen, beziehungsweise bestimmte Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllen. Des Weiteren sind diese Förderprogramme dazu geeignet, den Haaner Gartenstadtcharakter weiter herauszuarbeiten und für breite Bevölkerungsschichten erlebbar zu machen. Es kann davon ausgegangen werden, dass weitere Förderprogramme zu grünen Themen aufgelegt werden. Die besondere Schwierigkeit besteht hierbei darin, stets den Überblick über die sich ständig verändernde Landschaft der laufenden Förderprogramme zu haben und für die anstehenden Maßnahmen innerhalb einer vom Fördergeber vorgegebenen Frist vollständige Förderanträge einzureichen. Darüber hinaus fällt ein erheblicher Aufwand für verwaltungsinterne Abstimmungen, der Beteiligung von Politik, TÖBs und für die Betreuung von externen Ingenieurbüros an sowie die Abrechnung der Fördermittel an. Zur Ausschöpfung der Förderkulisse ist daher eine Unterstützung notwendig.

 

Im Stellenplan 2020 wurde im Amt 70 eine Projektingenieurstelle „Grün- und Freianlagenplanung“ zur fachlichen Begleitung der folgenden, damals wie heute aktuellen, Projekte geschaffen:

 

-           Neugestaltung Alter Kirchplatz

-           Sanierung und Aufwertung Park Ville d‘Eu

-           Planung von Sanierung und Aufwertung des Grünzug Haaner Bachtal

einschließlich der Spielplätze

-           Freiraumplanerische Begleitung des Radwegs Sandbachtal

-           Umsetzung des Spielflächenleitplan 2025, Neugestaltung, Sanierung und

Aufwertung der Spielplätze im Stadtgebiet

-           Neugestaltung Neuer Markt

-           Neugestaltung Alter Markt

-           Neugestaltung Fußgängerzone

-           Sanierung und Aufwertung von Schillerpark, Sandbachtal und Windhövel

-           Aufwertung der Nebenanlagen der Kaiserstraße einschließlich der

Rathauskurve

 

Aus organisatorischen Gründen ging die Gesamtprojektleitung der Umsetzung des „Integrierten Handlungskonzept Innenstadt Haan“ auf das Amt 70, Betriebshof und damit auf den im Juni 2020 eingestellten Projektingenieur „Grün- und Freianlagenplanung“ über.

Die Gesamtprojektleitung des „Integrierten Handlungskonzept Innenstadt Haan“ war zunächst beim Stadtplanungsamt angesiedelt, konnte von dort aber aufgrund fehlender Kapazitäten, unter anderem bedingt durch die über lange Zeit unbesetzte Stelle des Stadtplanungsamtsleiters, nicht in der Form fortgeführt werden, wie ein Projekt dieser Größenordnung und Tragweite es erfordert.

 

Es hat sich im Laufe des vergangenen Jahres herausgestellt, dass der Projektingenieur „Grün- und Freianlagenplanung“ alleine mit den nun in seiner Verantwortung liegenden Großprojekten „Integriertes Handlungskonzept Innenstadt Haan“, der Sanierung des „Grünzugs Haaner Bachtal“ und der Umsetzung des „Spielflächenleitplans“ ausgelastet ist und dies auch auf viele Jahre sein wird. In der Zwischenzeit bewegen sich aber immer mehr Freianlagen in Richtung des Endes ihres Lebenszyklus, neue Projekte kommen hinzu und es ist derzeit nicht absehbar, dass das sich dadurch zwangsläufig aufstauende Projektvolumen in naher Zukunft durch nur einen Projektingenieur abgearbeitet werden kann.

 

Gemäß dem kompetenzorientierten Ansatz und der damit verbundenen Qualitätssicherung bzw. -steigerung sollen zukünftig daher alle Außenanlagen der öffentlichen Gebäude, vor allem auch Schulen und Kitas, - ergänzend zu den Flächen des Stadtgrüns - bei Amt 70 mit deren Fachexpertise über die Planung, dem Bau und der Bewirtschaftung betreut werden. Vor diesem Hintergrund ergibt sich aus der Sicht der Amtsleitung 70 ein zusätzlicher Stellenbedarf von insgesamt einer vollen Projektingenieurstelle.

Beschlussvorschlag:

 

Der Rat der Stadt Haan beschließt die Einrichtung einer Stelle „Projektingenieur/in Freiraummanagement“ im Stellenplan 2022.

Finanz. Auswirkung:

 

Ca. 74.500 € /jährlich

Im Haushaltsjahr 2022 werden die Personalkosten laut Entscheidung Verwaltungsvorstand vom 26.10.2021 nicht eingeplant, da eine Stellenbesetzung voraussichtlich erst ab dem zweiten Halbjahr 2022 realisierbar ist (Fachkräftemangel).

Die in 2022 anfallenden Personalkosten für diese Stelle sollen mit den eingeplanten Gesamtpersonalkosten kompensiert werden.