hier: Beschluss zur weiteren Vorgehensweise
Sachverhalt:
Das
Bussystem in Haan bedarf aufgrund städtebaulicher und verkehrlicher
Entwicklungen sowie veränderter Nutzererwartungen einer Überprüfung.
Die
Verwaltung wurde in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt
und Verkehr am 26.05.2020 beauftragt, weitere Überlegungen zum Linennetz in
Haan anzustellen. Gemäß Beschluss des Fachausschusses sollen Ausarbeitungen aus
dem Jahr 2013 Grundlage für die Überarbeitung sein.[1] Darüber hinaus
beinhaltet die vom Rat der Stadt Haan am 25.03.2021 beschlossene
Nachhaltigkeitsstrategie die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für eine
geänderte Ortsbuslinie durch ein externes Verkehrsplanungsbüro.
Das
Büro Mathias Schmechtig, NahverkehrsConsult, Kassel wurde beauftragt, die
Machbarkeit bzw. Sinnhaftigkeit einer modifizierten Ortsbuslinie zu prüfen. Die
Ortsbuslinie soll die wesentlichen Haaner Quellen und Ziele in enger Taktfolge
verbinden. Die Verknüpfungen zum Regionalverkehr sind zu optimieren, so dass an
attraktiven Umsteigepunkten gut nutzbare ÖPNV-Verbindungen für Pendler
geschaffen werden. Geprüft wird darüber hinaus u. a.:
- |
die
Anbindung der im Stadtteil Gruiten entstandenen städtebaulichen Entwicklungen
(z. B. Wohngebiet Hasenhaus und Technologiepark) |
- |
die
Betriebsabwicklung an der Haltestelle "Haan Markt" (ggf.
alternative Standortkonzepte) |
In der Sitzung des Arbeitskreises ÖPNV am 31.05.2021 wurden die ersten Untersuchungsergebnisse der Machbarkeitsstudie vorgestellt. Auf Basis der formulierten Vorgaben zur Anbindung von Teilbereichen wurden drei Liniennetzvarianten besprochen.
Die
in o. g. Sitzung vorgestellte Variante 0 beinhaltet eine Linienführung
entsprechend den Ausarbeitungen aus dem Jahr 2013. Es wird eine gegenläufige
Ringlinie in Haan Süd mit Erschließung weiter Teile des südlichen Stadtgebiets
eingerichtet.
Die Variante 1 ist eine vom Gutachter
weiterentwickelte Ringlinien-Lösung. Variante 2 ist eine Weiterentwicklung auf
Basis der Linienführung der heutigen O1. Alle drei Varianten des Ortsbusses
beinhalten die innere Erschließung des Industrieparks Haan Ost und Bedienung
des Krankenhauses. Darüber hinaus ist jeweils eine Anbindung der Linie 786 in
Erkrath vorgesehen.[2]
Seitens
des Arbeitskreises ÖPNV bestand der Wunsch, Hinweise und Anregungen zum
Ortsbuskonzept im Nachgang an die Sitzung schriftlich mitzuteilen.
In der 2. Sitzung des Arbeitskreises ÖPNV am
24.08.2021 hat der Gutachter seine Einschätzung zu den bis dahin eingegangenen
Stellungnahmen zusammenfassend dargelegt. Er empfiehlt, die Stellungnahmen
entsprechend den Ausführungen in der Synopse in Anlage 1 zu behandeln.
Zudem
hat der Gutachter eine überschlägige Kostenabschätzung zu den
Liniennetzvarianten mit den Bedienungsvarianten „10-Minuten-Takt“ und
„20-Minuten-Takt“ vorgelegt. Diese erste überschlägige Schätzung des
zusätzlichen jährlichen Finanzierungsbedarfs bewegt sich je nach
Liniennetzvariante und Bedienungsqualität zwischen einem mittleren
sechsstelligen Euro-Bereich und rd. zwei Millionen Euro.
Herr
Mathias Schmechtig wird in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Mobilität
am 23.11.2021 die Untersuchungsergebnisse der Machbarkeitsstudie vorstellen.
Aufgrund der Informationsdetails sind die Folien der Präsentation bereits
dieser Sitzungsvorlage in Anlage 2 beigefügt.
Für
die weitere gutachterliche Bearbeitung ist eine politische Entscheidung
erforderlich, mit welcher Grundkonzeption einer Liniennetzvariante die
Machbarkeitsstudie weiter ausgearbeitet werden und in Verhandlungen mit dem
Aufgabenträger getreten werden soll bzw. welcher Budgetrahmen für eine
Verbesserung des Ortsbusverkehrs zugrunde gelegt werden kann.
Seitens
des Arbeitskreises ÖPNV wurde hierzu keine konkrete Empfehlung an den
Fachausschuss ausgesprochen. Aus den bisherigen Rückmeldungen, auch im Nachgang
an die letzte Sitzung des Arbeitskreises ÖPNV, hat die Verwaltung eine
überwiegende Priorisierung zur Weiterbearbeitung auf Grundlage der Variante 2
vernommen.
[1] Diese Ausarbeitungen wurden seinerzeit u. a. in Kenntnis der Bestandsaufnahme und -analyse des Nahverkehrsplans des Kreises Mettmann erarbeitet. Letztere hatte u. a. bekannte Erschließungsdefizite im Industriepark Haan Ost sowie in den Bereichen Haan Mitte und West aufgezeigt. Die Liniennetzüberlegungen aus 2013 waren jedoch aufgrund einer bestehenden Stau-Problematik nicht sinnvoll vor einer baulichen Ertüchtigung des Straßennetzes im Bereich „Polnische Mütze“ umsetzbar. Inzwischen ist die Stau-Problematik behoben, so dass die Überlegungen aus 2013 nach Beratung im Fachausschuss wieder aufgegriffen werden sollen.
[2] siehe auch Karten in Anlage 2
Beschlussvorschlag:
Alternative
A: Die
Stadtverwaltung wird beauftragt, mit dem Kreis Mettmann in seiner Funktion als
ÖPNV-Aufgabenträger bzgl. einer Realisierung der Variante [ alt: 0/1/2 ] zu
verhandeln. Nach einer Konkretisierung der finanziellen Auswirkungen für die
Stadt Haan wird der Sachstand dem Rat der Stadt für eine Beschlussfassung zur
weiteren Vorgehensweise vorgelegt.
Alternative
B: Die
Stadtverwaltung wird beauftragt, mit dem Kreis Mettmann und der Rheinbahn AG
ein Konzept zur wirksamen Verbesserung des Ortsbusverkehrs in einem
Budgetrahmen für eine zusätzliche Finanzierung von jährlich [ n.n.] Euro
abzustimmen. Das Konzept ist dem Rat der Stadt zur Beschlussfassung zur
weiteren Vorgehensweise vorzulegen.
Finanz. Auswirkung:
Der
Beschlussvorschlag gem. Alternative A oder B beinhaltet eine
Richtungsentscheidung zu den weiteren verwaltungsseitigen und gutachterlichen
Tätigkeiten im Rahmen des bestehenden Auftrags. Hierdurch entstehen keine
Kosten.