Betreff
Prüfung der Kapazitäten der Schulsozialarbeit
Antrag der SPD-Fraktion vom 19.05.2022
Vorlage
40/031/2022
Art
Informationsvorlage

Sachverhalt:

 

Ausgehend vom Antrag der SPD-Fraktion vom 19.05.2022 zur Prüfung der Ausweitung der Schulsozialarbeit an den Haaner Schulen wurde die Verwaltung in der Sitzung des HFA am 14.06.2022 beauftragt, hierzu für die Sitzung des BSA am 22.09.2022 eine Vorlage zu erstellen.

 

Grundsätzlich begrüßen die Haaner Schulleitungen ebenso wie die Verwaltung den Antrag auf Einrichtung zusätzlicher Stellen für die Schulsozialarbeit. Hierzu ist eine Mail der Haaner Grundschulleitungen vom 27.06.2022 beigefügt. Eine Ausweitung der Stellen kann seitens der Verwaltung, so wünschenswert dies auch sei, zum jetzigen Zeitpunkt allerdings leider nicht empfohlen werden. Ein nicht unerheblicher Grund hierfür ist die aktuelle Haushaltssituation und das drohende Haushaltssicherungskonzept, das zusätzliche freiwillige Leistungen grundsätzlich ausschließt. Die nachstehenden Gesichtspunkte sollen jedoch aufzeigen, dass die Verwaltung ihre Haltung nicht ausschließlich mit der aktuellen Haushaltssituation begründet, sondern insbesondere das an den Haaner Schulen bereits überaus beachtliche Angebot darstellt:

 

-               An den Haaner Grundschulen sind neben zwei städtischen Schulsozialarbeiterinnen auch drei Sozialpädagoginnen des Landes eingesetzt. Diese sind vorrangig für die systematische präventive und zielgerichtete Förderung in der Schuleingangsphase zuständig und leisten hier gerade vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem Zuwachs an Flüchtlingskindern wertvolle Arbeit in der Unterstützung der Lehrkräfte vor Ort.

 

-       In allen Grundschulen gibt es rhythmisierte Ganztagsklassen, d.h., ein Tandem aus Lehrkraft und pädagogischen Fach- und Ergänzungskräften arbeitet gemeinsam mit multiprofessionellem Blick auf die Kinder, kann diese fördern und fordern und notwendige Unterstützungsleistungen frühzeitig  einleiten.

 

-       Die für die Städte Haan und Hilden zuständige Psychologische Beratungsstelle unter der Leitung von Herrn Topp kann jederzeit sowohl von Eltern als auch von Schulen zur Unterstützung konsultiert werden. Die Zusammenarbeit mit den Haaner Schulen ist konstruktiv und gut.

 

-       Im Jugendamt wurde gerade in diesem Jahr eine neue Fachstelle zum Erzieherischen Kinder- und Jugendschutz geschaffen. Neben der Erstellung eines Konzeptes, dem Aufbau eines Netzwerkes gilt es dort vor allem erste Bedarfe im Bereich der Primärprävention festzustellen und zu erarbeiten, vor allem in Zusammenarbeit mit den Schulen.

 

-       Durch Auflösung von Haupt- und Realschule wurden die „Einsatzzeiten“ der für die weiterführenden Schulen zuständigen Schulsozialarbeiterin neu abgestimmt, so dass zusätzliche Ressourcen für das Gymnasium bereitstehen. An der Gesamtschule stehen grundsätzlich zusätzliche Stellenressourcen des Landes zur Verfügung, die nur leider derzeit vakant sind.

 

-       An allen Schulen werden durch Fördermittel des Landes und im Rahmen des durch den Rat zur Verfügung gestellten Antimobbing-Budgets Angebote in den Bereichen „Soziales Lernen“, „Gewaltprävention“ und „Selbstbehauptung“ durchgeführt.    

 

 

Eine Ausweitung dieses guten Angebotes ist grundsätzlich wünschenswert, aber aus Sicht der Verwaltung aktuell nicht zu realisieren. Hinzu kommt, dass auch hier der Fachkräftemangel deutliche Spuren hinterlässt. So konnten bereits auf Landesebene in diesem Jahr lange nicht alle ausgeschriebenen Stellen besetzen werden und auch die Vakanz an der Gesamtschule zeigt, dass die Bewerberlage aktuell nicht ausreichend ist. Aus Sicht der Verwaltung ist es daher umso wichtiger, bestehende Ressourcen durch den Ausbau eines Netzwerkes optimal zu nutzen.    

    

Beschlussvorschlag:

 

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.

 

Finanz. Auswirkung:

 

Keine