hier: Werkstattverfahren zur Vorbereitung eines möglichen Bebauungsplanverfahrens
Sachverhalt:
1. Anlass
Die Wilma Immobilien-Gruppe hat die Fläche „Tenger-Nord“ mit dem Ziel
erworben, diese einer städtebaulichen und freiraumplanerischen Entwicklung
zuzuführen. Sie hat in diesem Kontext die Verwaltung informiert, dass sie
beabsichtigt ein Beteiligungsverfahren durchzuführen, um bereits vor einem möglichen
Bebauungsplanverfahren die Öffentlichkeit und auch die Nachbarschaft umfassend
beteiligen zu können. Die Entwicklungsfläche ist im Flächennutzungsplan als
Wohnbaufläche und teilweise als Grünfläche dargestellt.
2. Konzept Werkstattverfahren
Mit einem innovativen Beteiligungsverfahren, das durch das Büro ISR
begleitet wird, verfolgt der Projektentwickler das Ziel, Ideen zu generieren,
die Transparenz zu erhöhen und Akzeptanz zu schaffen.
Bei der Entwicklung des
Planungsraums sollen nach Angaben des Unternehmens nicht nur (städte)bauliche
Aspekte eine Rolle spielen. Auch der Freiraumplanung und -sicherung will der
Projektentwickler hohe Bedeutung beimessen, weshalb sich die Planungsteams aus
Büros aus den Bereichen Stadtplanung und Landschaftsarchitektur zusammensetzen
sollen. Die Begleitung des
Werkstattverfahrens durch ein Gremium aus externen Expert_innen (Stadtplaner_innen
und Landschaftsarchitekt_innen) soll dabei zur Qualitätssicherung und Akzeptanz
beitragen.
Der Projektentwickler plant die Durchführung eines mehrstufigen
Werkstattverfahren mit insgesamt drei öffentlichen Stufen:
Nachbarschaftswerkstatt I –
Infowerkstatt
Im Rahmen der 1. Nachbarschaftswerkstatt sollen erste Rahmenbedingungen
sowie Informationen zum Vorhaben an die interessierte Öffentlichkeit
herangetragen werden. Die Bürger_innen sollen dabei die Gelegenheit erhalten,
Meinungen, Ideen, Bedürfnisse aber auch Sorgen mitzuteilen. Ziel dieser
Veranstaltung ist es, die Qualitäten und Chancen für das Areal herauszuarbeiten
und eine gemeinsame Vision für eine Entwicklung der Fläche zu erarbeiten.
Nachbarschaftswerkstatt II –
Ideenwerkstatt
Die zweite Nachbarschaftswerkstatt dient dazu, die Ergebnisse des 1.
Workshops zu reflektieren und den Umgang mit diesen zu transportieren.
Angedacht ist, dass bspw. zwei Planungsteams (je bestehend aus Büros der
Stadtplanung und Freiraumplanung) jeweils zwei Varianten entwickeln und die
Vorzüge sowie den Mehrwert der Flächenentwicklung aufzeigen.
Die Ideenwerkstatt dient weiterhin dazu, die präferierten Varianten zu
evaluieren und sich auf Leitvorstellungen zu verständigen, die im Rahmen der
weiteren Ausarbeitung der Varianten zu Grunde gelegt werden sollen.
Das Gremium formuliert in seiner Sitzung individuelle und allgemeine Überarbeitungshinweise
zur weiteren Ausarbeitung.
Infoabend – Vorstellung der
Ergebnisse
Im Zuge des Infoabends werden die ausgearbeiteten präferierten Varianten
der Öffentlichkeit vorgestellt und gemeinsam weiterqualifiziert. Ziel ist es,
eine weitestgehende Zustimmung und Akzeptanz für eine der Varianten einzuholen,
welche als Grundlage für weitere, bauleitplanerische Schritte herangezogen
werden kann.
Das Gremium empfiehlt einen der Entwürfe als Grundlage für die weiteren
bauleitplanerischen Schritte und formuliert Überarbeitungshinweise zur weiteren
Qualifizierung.
3. Zeitlicher Rahmen
Die erste Nachbarschaftswerkstatt ist im März vorgesehen. Nach einer
ersten Entwurfs- und Arbeitsphase sollen die Ergebnisse dann in der zweiten
Werkstatt im April oder Mai diskutiert werden. Es knüpft eine zweite Entwurfs-
und Arbeitsphase an, über deren Ergebnisse im August informiert werden soll.
Anschließend könnte im Herbst der Aufstellungsbeschluss für ein
Bebauungsplanverfahren gefasst werden.
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss nimmt die Ausführungen zum
geplanten Werkstattverfahren zur Kenntnis.