Sachverhalt:
Am 26.05.2023 stellte die SPD-Fraktion für
die Sitzung des Rates am 20.06.2023 den Antrag auf Bereitstellung eines Raumes
im Stadtgebiet, der Müttern mit kleinen Kindern die Möglichkeit gibt, in Ruhe
zu stillen bzw. ihrem Kind das Fläschchen zu geben. Der Platz soll zentral und
barrierefrei zugänglich sein. Der Rat ist dem Antrag gefolgt und hat die
weitere Beratung hierzu in den JHA verwiesen.
Die
Verwaltung bedauert, dieses wichtige Angebot zur Unterstützung der Teilhabe von
Müttern mit kleinen Kindern am öffentlichen Leben in Haan nicht bereits in den
aktuellen Räumlichkeiten der Stadtverwaltung anbieten zu können. Die
Raumsituation der gesamten Verwaltung, so auch des Jugendamtes, ist derzeit
beengt und nicht durchgängig barrierefrei. Hinzu kommt, dass das Jugendamt
aktuell auf drei Standorte verteilt ist. Keiner der Standorte eignet sich für
ein Stillzimmer bzw. bietet hierfür überhaupt genug Raumreserve. Für den Neubau
des Rathauses jedoch ist innerhalb der Räumlichkeiten des Jugendamtes ein
Eltern-Kind-Raum eingeplant, welcher die Anforderungen erfüllt. Ohnehin
verfolgt das Jugendamt die Strategie einer barrierearmen Erreichbarkeit, so
dass alle Räumlichkeiten von der Öffentlichkeit auch außerhalb der regulären
Öffnungszeiten aufgesucht werden können und somit auch auf diese Weise eine
hohe Akzeptanz, Bürgernähe und Vertrauen aufgebaut werden.
Grundsätzlich
steht das Team der städtischen Bücherei gern zur Verfügung, um Müttern mit
kleinen Kindern auch schon vor der Nutzbarkeit des neuen Rathauses einen
Rückzugsort zu bieten, zumal dort ein Wickelbereich bereits vorhanden ist. Eine
Ortsbegehung am 18.08.2023 mit drei interessierten Bürgerinnen hat ergeben,
dass eine „Raum-im-Raum-Lösung“ favorisiert wird. Hierfür müsste eine Art
Kabine durch eine Tischlerei angefertigt werden. Ein halbrunder Umriss der Kabine
könnte gewährleisten, dass die fest eingebauten Regale für die Nutzung noch gut
erreichbar sind. Als möglicher Aufstellungsort wurde eine Stelle in der
Abteilung „Geschichte“ gefunden. Die Fenster werden dann aber verdeckt. Zudem
müssten dafür ein Schreibtisch und ein Sessel weichen. Aus Sicht der Verwaltung
kann eine solche bauliche Lösung nur mit einem gewissen finanziellen und
personellen Einsatz von Ressourcen realisiert werden. Es handelt sich um ein
kleines Projekt, das auch unter dem Gesichtspunkt des Brandschutzes geprüft
werden müsste. Die Kosten konnten zum Zeitpunkt des Versandes der Vorlage noch
nicht ermittelt werden. Die Verwaltung favorisiert jedoch auch wegen der
erkennbar nicht unwesentlichen Eingriffe in die Bücherei-Struktur eine pragmatischere
Lösung mit dem – ggfs. temporären – Aufstellen eines Paravents. Damit wird das
Ziel einer Übergangslösung für eine Rückzugsmöglichkeit an zentraler Stelle im
Stadtgebiet mit angemessenem Aufwand erreicht. Die Kosten hierfür sind noch
nicht im Haushaltsplanentwurf 2024 enthalten.
Beschlussvorschlag:
Müttern
mit kleinen Kindern wird an zentraler Stelle im Stadtgebiet während der
regulären Öffnungszeiten eine Rückzugsmöglichkeit zur Versorgung ihrer Kinder
in der Bücherei und im neuen Rathaus zur Verfügung gestellt.
Finanz. Auswirkung:
ca. 100 €
(Paravent)
Nachhaltigkeitseinschätzung:
Keine
Auswirkungen