hier: Konsolidierungsvorschläge der Verwaltung / Wegfall von Stellenanteilen mit Stellenplan 2024
Sachverhalt:
Mit Stellenplanvorlage 2024 (Vorlagen-Nr. 10/136/2023) hat die Verwaltung
dem Rat Vorschläge zur Reduzierung von Stellenanteilen unterbreitet, um so die
jährlich steigenden Personalaufwendungen zu reduzieren.
Vor jeder Stellenplaneinbringung wird seitens der Verwaltung eine
aufgabenkritische Betrachtung des Stellenplans mit den darin enthaltenen
Stellenanteilen vorgenommen. Es wird genau hingeschaut, wo künftig
Stellenanteile in den einzelnen Produkten entfallen können. Nur so konnte die
Verwaltung dem Rat in den vergangenen Haushaltsjahren immer wieder
Stellenanteile zur Reduzierung der Personalaufwendungen vorschlagen (siehe
beispielsweise Stellenplan 2023, Einsparung von 2,3 VZÄ), wenngleich sich die
Möglichkeiten hier aufgrund der erforderlichen Aufgabenwahrnehmung sehr in
Grenzen halten.
Aufgrund der äußerst prekären Haushaltslage (drohendes HSK) kam die
Verwaltung mit Stellenplaneinbringung nicht umhin, für die Haushaltsjahre
2024ff einen wesentlich strengeren Maßstab bei der Betrachtung von Einsparungen
bei vorhandenen Stellenanteilen zu legen.
Dabei wurden grundsätzlich freiwillige Aufgaben vor pflichtige Aufgaben
als mögliche Einsparpotenziale gesehen. Des Weiteren wurde geschaut, welche
Stellenanteile derzeit vakant sind und ob eine Wiederbesetzung derzeit
unausweichlich ist. Ein weiterer Aspekt der Betrachtung waren auch die
geförderten Stellen, bei denen die Förderung bereits ausgelaufen ist und die
derzeit vakant sind oder bei denen die Förderung zeitlich begrenzt ist und
anschließend die Personalaufwendungen für diese Stellen zu 100% von der Stadt
Haan in den kommenden Jahren zu tragen sind.
Im DOPA am 30.11.2023 wurde die Verwaltung gebeten, die in der
Stellenplanvorlage 2024 aufgezeigten Vorschläge zur Einsparung von
Stellenanteilen (insgesamt 9,9 VZÄ) zu begründen. Zur besseren Übersicht und
einfacheren Handhabung werden die in der Stellenplanvorlage genannten Stellen
hier nochmals mit den zuständigen Fachausschüssen aufgeführt.
wegfallender (VZÄ) |
Anlass |
Betroffenes Produkte |
Entgeltgruppe/ Besoldungsgruppe |
zuständiger
Fachausschuss |
|
2,7 |
Kommunaler
Ordnungsdienst Stellen-Nr.
32/23, 32/24 und 32/25 |
020110 020210 |
A 8 |
FOA DOPA |
|
1,0 |
Außendienst Stellen-Nr.
32/6 |
020110 020130 020140 020310 |
EG 6 |
FOA DOPA |
|
1,5 |
Schulsozialarbeit Stellen-Nr.
40/73 40/11
40/19 |
030120 030130 030150 |
S 11b S 11b S 11b |
BSA DOPA |
|
1,0 |
Sachbearbeitung
Wohngeld Stellen-Nr.
50/24 |
100300 |
EG 9a |
SIGA DOPA |
|
1,0 |
Aufsuchende
Jugendhilfe Stellen-Nr.
51/91 |
060220 |
S 11b |
JHA DOPA |
|
Erzieher:in Kita
Märchenwald Stellen-Nr.
51/146 (Umsetzung des
KW-Vermerk bei Rückkehr aus Elternzeit) |
060125 |
S 8a |
JHA DOPA |
||
Projektingenieur:in Stellen-Nr. 65/73 |
011300 |
EG 12 |
SPUBA DOPA |
||
0,2 |
Sachbearbeitung
Grundstücksverkehr, Verwaltung, Stellen-Nr. 60/6 |
011200 |
EG 9b |
SPUBA DOPA |
|
0,7 |
Reinigungskräfte
(Umsetzung der KW-Vermerke) Stellen-Nr.
65/64 (0,6 VZÄ) und 65/68
(0,1 VZÄ) |
011300 |
EG 2 |
SPUBA DOPA |
Begründungen zu den einzelnen Einsparvorschlägen:
Kommunaler Ordnungsdienst (2,7 VZÄ)
Mit Vorlage 32-2/029/2023/1 wurden dem Rat zur Wahrnehmung der Aufgaben
im Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) ein Stellenanteil von 5,7 VZÄ aufgezeigt.
Aufgrund des drohenden HSK und der damit dringend erforderlichen
Reduzierung der Personalaufwendungen kam die Verwaltung zu dem Ergebnis, dass
der KOD seine Aufgaben zunächst mit 3,0 VZÄ unter deutlich reduzierten
Einsatzzeiten wahrnehmen könnte und somit Personalauswendungen für einen
Stellenanteil von 2,7 VZÄ nicht entstehen.
Einsparpotenzial:
Personalaufwendungen i.H.v. ca.
131.000 € jährlich
(ohne Ortszuschläge und unter
Berücksichtigung der
Anhebung des Sockelbetrages ab
11/2024 und der
Besoldungsanpassung i.H.v. 5,5
% ab 02/2025)
Außendienst (1,0 VZÄ)
Durch die Wahrnehmung von Tätigkeiten, die bisher aufgrund des
Nichtvorhanden-seins eines kommunalen Ordnungsdienstes durch die
Verkehrsüberwachung erfolgt sind (bspw. Ermittlungen, Durchsuchungszeugen für
die Polizei usw.), kann im dortigen Außendienst eine ganze Stelle eingespart
werden (siehe hierzu Vorlage 32-2/029/2023, Seite 7 Ziffer 3).
Einsparpotenzial:
Personalaufwendungen i.H.v. ca.
54.200 € jährlich
Schulsozialarbeit (1,5 VZÄ)
Die Schulsozialarbeit wurde damals vom Land mit 80 % gefördert.
Zwischenzeitlich ist die Förderung ausgelaufen und die Stadt Haan trägt die
Personalaufwendungen zu 100%. Schulsozialarbeit findet an allen städtischen
Schulen statt. Die zusätzlichen 1,5 Stellenanteile wurden auf politischen
Wunsch in den Stellenplan 2023 aufgenommen, dies aber unter damals besseren
finanziellen Rahmenbedingungen. Diese neuen Stellenanteile, die noch nicht
besetzt werden konnten, werden nunmehr zur Haushaltskonsolidierung angeboten.
Einsparpotenzial:
Personalaufwendungen i.H.v. ca.
99.400 € jährlich
Sachbearbeitung Wohngeld (1,0 VZÄ)
Aufgrund der gesetzlichen Änderungen im Wohngeldwesen war in 2023 von
einer erheblich gesteigerten Fallbearbeitung insbesondere bei Erstanträgen
auszugehen, da davon auszugehen war, dass sich der Kreis der
Wohngeldberechtigten verdreifachen werde. Zwischenzeitlich hat sich das Antragsaufkommen
und die Fallbearbeitung stabilisiert und die Aufgaben können trotz der vakanten
Stelle 50/24 erledigt werden. Daher bietet es sich nun an, diesen Stellenanteil
von 1,0 beim Produkt 100300 einzusparen.
Einsparpotenzial:
Personalaufwendungen i.H.v. ca.
62.200 € jährlich
Aufsuchende Jugendhilfe (1,0 VZÄ)
Die Stelle aufsuchende Jugendhilfe wurde in 2023 ausgeschrieben,
allerdings gab es insgesamt nur eine Bewerbung, welche zudem nicht die
erforderlichen Voraussetzungen erfüllte (Studium der Sozialen Arbeit/der
Sozialpädagogik). Das liegt zum einen an dem Fachkräftemangel, zum anderen aber
auch daran, dass das vom JHA vorgesehene Konzept die Stelle sehr unattraktiv
gemacht hat (zwei halbe Stellen/ Arbeit in den Abendstunden und am Wochenende).
Während des Ausschreibungsverfahrens wurde die Aufgabe zunächst an die
aufsuchende Suchthilfe der Caritas befristet delegiert.
Da die Erfahrungen mit der Caritas sehr positiv waren und die Aussicht,
die beiden halben Stellen besetzen zu können, bei nahezu Null liegt, kann die
Stelle entfallen. Das Jugendamt setzt stattdessen dauerhaft auf die Caritas.
Diese Überlegungen wurden dem JHA in seiner Sitzung am 28.11.2023 bereits
mitgeteilt.
Einsparpotenzial:
Personalaufwendungen i.H.v. ca.
66.200 € jährlich
Erzieher_in Kita Märchenwald (0,8 VZÄ)
Die Verwaltung hatte sich mit den Fraktionsvorsitzenden im März 2022
aufgrund des Fachkräftemangels bei Erzieher_innen darauf verständigt, vakante
Stellen aufgrund einer Schwangerschaft unbefristet statt befriste
auszuschreiben, um Personal gewinnen zu können. Im Stellenplan des Folgejahres
sollen die Stellenanteile berücksichtigt und mit einem KW-Vermerk versehen
werden, so dass auf Dauer (über mehrere Jahre) es nicht zu einer Ausweitung der
gesamten Stellenanteile bei den Erzieher_innen und damit des Stellenplans
insgesamt kommt. Mit dieser Maßnahme sollten insbesondere Kita-Schließungen
wegen Personalmangel vermieden werden. Die Einsparung von 0,8 VZÄ ist nun die Umsetzung
des KW-Vermerks.
Einsparpotenzial:
Personalaufwendungen i.H.v. ca.
53.000 € jährlich
Projektingenieur_in (1,0 VZÄ)
Aufgrund der Organisationsuntersuchung des Gebäudemanagements und des
daraus resultierenden Personalbedarfs sieht die Verwaltung derzeit nicht die
Notwendigkeit die derzeit vakante Stelle eines/einer Ingenieur_in zu besetzen.
Die Maßnahme wird seitens der Verwaltung als Kompensationsvorschlag für andere
zusätzliche Stellenbedarfe, die sich aus der Organisationsuntersuchung ergeben
haben, unterbreitet. Zudem war die Stelle lange Zeit aufgrund des
Fachkräftemangels vakant. In der Gesamtbetrachtung und Risikobewertung kommt
die Verwaltung zu dem Schluss, dass die Stärkung des Bauunterhalts Vorrang vor
der Besetzung der Stelle der/des Projektingenieur_in haben muss.
Einsparpotenzial:
Personalaufwendungen i.H.v. ca.
81.300 € jährlich
Sachbearbeitung Grundstücksverkehr, Verwaltung (0,2 VZÄ)
Die Stelle konnte durch eine interne Umbesetzung und Umorganisation innerhalb
des Bauverwaltungsamtes von 0,8 auf 0,6 Stellenanteile reduziert werden.
Einsparpoetenziel:
Personalaufwendungen i.H.v. ca.
13.000 € jährlich
Reinigungskräfte (0,7 VZÄ)
Der Inhaber der Stelle wurde intern auf die Stelle 65/68 umgesetzt.
Aufgrund der Umsetzung erfolgt die Reinigung extern. Der bisherige
Stelleninhaber nimmt noch Reinigungsaufgaben im geringen Umfang im Rathaus
wahr, so dass der Stellen-anteil von 0,7 auf 0,1 reduziert und der KW-Vermerk
teilweise umgesetzt werden konnte. Der KW-Vermerk erfolgte aufgrund eines Ratsbeschlusses,
die Stellen für eigenes Reinigungspersonals (sozialverträglich) abzubauen.
Aufgrund des Wechsels des Stelleninhabers 65/64 auf die Stelle 65/68
konnte der Stellenanteil von 0,5 auf 0,4 und somit auf den tatsächlichen
Reinigungsbedarf angepasst werden.
Insgesamt kann somit ein Stellenanteil von 0,7 eingespart werden.
Einsparpotenzial:
Personalaufwendungen i.H.v. ca.
32.700 € jährlich
Seit Einbringung des Stellenplans im Oktober 2023 bieten sich bei zwei
weitere Stellen zur Personalkostenreduzierung an.
Klimaanpassungsmanager_in (1,0 VZÄ)
Produkt: 150200, Stellen-Nr. 03/3, EG 11
zuständige Fachausschüsse: UMA und DOPA
Nach Einbringung des Haushaltes hat der Bund das
Bundesklimaanpassungsgesetz im November beschlossen. Das Land hat die Aufgabe
(Erstellung eines Klimaanpassungskonzeptes und Einrichtung einer
Personalstelle) noch nicht auf die Kommunen übertragen. Sollte die Aufgabe übertragen
werden, ist zumindest der Antrag auf Förderung über die Deutsche
Anpassungsstrategie (DAS) gestellt und die Verwaltung wird die fehlende Stelle
nebst 10 % Eigenmittel i.H.v. 24.999,90 € in den HH 2025 ff. einstellen. Der
gemäß IKK-Beschluss kalkulierte Eigenanteil von 60.000 € wird damit
unterschritten.
Der Stellenanteil ist im Stellenplanentwurf 2024 noch enthalten.
Einsparpotenzial:
Personalaufwendungen i.H.v. 25.000
€ (bei 10% Eigenanteil/ 90 %
Förderung)
Freiraumplaner_in (1,0 VZÄ)
Produkt: 011400, Stellen-Nr. 70/53 (1,0 VZÄ, EG 11)
zuständige Fachausschüsse. UMA und DOPA
Aufgrund der prekären Haushaltslage fehlen derzeit die finanziellen
Mittel, um im Freiraummanagement Projekte in Haan anzustoßen, zu planen und zu
realisieren.
Die Stelle ist derzeit vakant. Daher schlägt die Verwaltung vor, die
Stelle nicht zu besetzen und als Konsolidierungsbeitrag im Stellenplan zu
streichen.
Der Stellenanteil ist im Stellenplanentwurf 2024 noch enthalten.
Einsparpotenzial:
Personalaufwendungen i.H.v. ca.
76.500 € jährlich
Beschlussvorschlag:
Beschluss nach Beratung.
Finanz. Auswirkung:
Mögliche Einsparung bei den Personalaufwendungen von insgesamt 694.500 € jährlich.
Nachhaltigkeitseinschätzung:
keine