Sachverhalt:

Es wird Bezug genommen auf die Vorlage Nr. II/041/2023, welche anlässlich der Sitzung des BSA am 10.05.2023 sowie des JHA am 23.05.2023 beraten wurde. Zwischenzeitlich wurde an einigen Stellschrauben weitergearbeitet. Besonders hervorzuheben ist eine gemeinsame Imagekampagne für den Beruf der pädagogischen Fach- und Ergänzungskräfte in Kitas und Schulen Mitte 2023, an der sich etliche Träger beteiligt haben. Die Botschaft lautete (und lautet weiterhin):

Eine Zukunft für Kinder – und auch für Dich?!

Deine Jobperspektive als pädagogische Fach- oder Ergänzungskraft in Kitas und Grundschulen in Haan

Ø  Sinnstiftende, erfüllende Tätigkeit mit tollen Zukunftschancen

Ø  Unterstützung und Förderung von Kindern beim Großwerden

Ø  Ein wichtiger Beitrag zur (früh)kindlichen Bildung

Ø  Arbeit im Team mit engagierten Pädagog_innen aus Überzeugung

Ø  Sicherer Arbeitsplatz bei geregelter Fünf-Tage-Woche in Voll- oder Teilzeit

Ø  Faire Bezahlung nach Tarif (weit über Mindestlohn)

Ø  Zusatzversorgung für die Rente

Ø  Darüber hinaus unbezahlbare Glücksmomente und Erlebnisse, wie sie nur durch das Zusammenspiel mit Kindern entstehen können

Ø  Gute Chancen auch für Seiteneinsteiger_innen und Menschen, die ihren beruflichen Fokus verändern möchten

Ø  Ausbildungs- und Praktikumsmöglichkeiten

Das Plakat ist als Anlage 1 beigefügt.

Passend hierzu wurde ebenfalls in der Sitzung des JHA am 23.05.2023 eine Neufassung des Kriterienkataloges zur Aufnahme gemeindefremder Kinder in Haaner Kindertageseinrichtungen erweitert, und zwar konkret um Kinder von Mitarbeitenden aller Träger und Einrichtungen in Haan, von Beschäftigten der Stadtverwaltung und von OGS-Mitarbeitenden. Auch diese Änderungen bilden einen kleinen, aber nicht unbedeutenden Baustein zur Fachkräftesicherung im pädagogischen Bereich.

Die Anlage 2 stellt den aktuellen Umsetzungsstand der im Rahmen des Workshops aus 08/22 identifizierten Maßnahmen dar. Erfreulicherweise sind etliche Aspekte inzwischen auf „Grün“ umgeswitcht, also abgearbeitet.

Die intensive Arbeit mit dem Thema „Fachkräftesicherung“ auf kommunaler Ebene hat jedoch ebenso die nicht überraschende Vermutung bestätigt, dass die wirklich bedeutenden Stellschrauben auf Ebene des Landes NRW gedreht werden. Alle guten Ideen aus der Praxis sind zum Scheitern verurteilt, wenn die Finanzierung durch das Land NRW nicht abgesichert ist. Ggfs. individuell bei einzelnen Trägern von Kitas und OGS entstehende Defizite werden z.T. zur Deckung durch die Stadt Haan beantragt, welche jedoch zunehmend sich drastisch verschlechterte finanziellen Rahmenbedingungen kompensieren muss und aus kommunalen Mitteln nur begrenzt unterstützen kann. Hinzu kommen unabdingbare personalwirtschaftliche Maßnahmen im Rahmen der Haushaltskonsolidierung, welche die erforderliche Fachkräftesicherung im pädagogischen Bereich bei der Stadtverwaltung geradezu konterkarieren. Hoffnung gibt, dass die sofortige Wiederbesetzung freiwerdender Stellen in den städtischen Kitas u.a. durch Dauerausschreibungen gesichert ist und auch für den Bereich der OGS Ausnahmeregelungen von der angestrebten sechsmonatigen Wiederbesetzungssperre möglich sind. Gerade im Bereich der OGS fehlen weiterhin deutliche Signale des Landes. In den OGS sind nahezu ausschließlichTeilzeitstellen zu besetzen, die von der Arbeitszeit für teilzeitbeschäftigte Eltern eher unattraktiv sind. Ausgebildete Erzieher_innen möchten ganztags arbeiten – allein schon, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Es gibt weiterhin keine tarifliche Vorgabe für die Eingruppierung der OGS-Kräfte. Auch in Leitungspositionen ein deutliches Ungleichverhältnis zur Kita zu beobachten. Nach Einschätzung der Verwaltung wird es zunehmend schwerer, die erforderlichen Stellen zu besetzen, dies vor allem in dem Szenarion des anstehenden Rechtsanspruches auf eine Ganztagsbetreuung in Grundschulen. Hier muss das Land NRW dringend den Rahmen für attraktive Arbeitsplätze definieren.

In diesem Zusammenhang verweist die Verwaltung auf eine Initiative der AG 78 „Kürzt uns nicht weg“ für den Bereich der Kitas, welche an alle Landtagsabgeordneten des Kreises Mettmann gerichtet war. Das Anschreiben und die Antworten sind als Anlagen 3 bis 5 beigefügt.

Angesichts der erfolgreichen Umsetzung der Stellschrauben, die auf kommunaler Ebene beeinfluss- und steuerbar sind, endet die regelmäßige Berichterstattung der Verwaltung zum Thema „Fachkräftesicherung im pädagogischen Bereich“ an dieser Stelle mit dem Versprechen, daran gleichwohl lösungsorientiert gemeinsam mit allen denkbaren Kooperationspartnern in Haan weiterzuarbeiten und die Fachausschüsse bei Bedarf zu informieren.

 

Beschlussvorschlag:

JHA und BSA nehmen die Ausführungen der Verwaltung zur Fachkräftesicherung im pädagogischen Bereich zur Kenntnis.

 

Finanz. Auswirkung:

Keine

Nachhaltigkeitseinschätzung:

Die Inhalte der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Haan sind durch diese Vorlage nicht berührt.