Betreff
Betreuungsmanagement - Fortführung der Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für den Kreis Mettmann e. V. - Bericht durch den Caritasverband
Vorlage
51/048/2011
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Mit Ratsbeschluss vom 24.06.2008 wurde der Caritasverband für den Kreis Mettmann e. V. auf der Grundlage des Konzepts vom 23.05.2008 mit dem sog. Betreuungsmanagement beauftragt.

 

Vorangegangen waren über eine mehrjährige Diskussion in den politischen Gremien über den künftigen Bedarf an Unterbringungsplätzen für Wohnungslose und Flüchtlinge sowie über die Standortfrage. Eine Aufarbeitung der zurückliegenden Diskussionen und Beschlusslage erfolgte mit Vorlage SozA/22 vom 15.05.2008, die in die Einführung des Betreuungsmanagements mündete.

 

Nach Schaffung der notwendigen Strukturen und der Verfügbarkeit des qualifizierten Personals nahm das Betreuungsmanagement am 01.09.2008 die Arbeit auf.

 

Die Anfangsphase des Betreuungsmanagements war dadurch geprägt, dass durch die Mitarbeiter des Caritasverbandes alle in den Übergangsheimen untergebrachten Personen in persönlichen Gesprächen die Gründe für die Unterbringung sowie die Möglichkeiten bzw. Hemmnisse zur „Platzierung“ auf dem Wohnungsmarkt ausgelotet wurden.

 

In der Folgezeit wurde über die Arbeit des Betreuungsmanagements und der Fortschritte regelmäßig in den politischen Gremien berichtet.

 

Ab 2010 trat die Stadt Haan (bis heute) als Mieterin auf, um die durchaus vorhandenen Vorbehalte auf dem Wohnungsmarkt leichter überwinden zu können. Zielsetzung war und ist, Vermietern über diese Art der Anmietung Sicherheit zu geben und für bis zu einem Jahr die in einer von der Stadt angemieteten Wohnung untergebrachten Personen im Rahmen einer Nachsorge zu betreuen und in die „Mietfähigkeit“ zu begleiten. Auch wenn es in Richtung „Untermieter“ oder Vermietern die eine oder andere besondere Problemstellung gab, hat sich dieses System bewährt.

 

Mit dem vom Caritasverband im Frühjahr 2011 vorgestellten Jahresbericht 2010 wurde eine Erfolgsbilanz vorgelegt, die sich in den Zahlen der nachfolgenden Übersicht ausdrückt. Seit Anfang 2011 sind im Bereich der Wohnungslosen höhere Zugangszahlen als Abgänge zu verzeichnen. Ebenso Anfang 2011 steigen die Zahlen der zugewiesenen Flüchtlinge stark an.

 

Entwicklung der Belegungszahlen seit Dezember 2008:

 

Standort

Belegungen; Anzahl Personen

Dezember 2008

August 2009

Februar 2010

Januar 2011

Oktober 2011

Dellerstr.

16

15

11

19

20

Heidfeld

18

5

5

5

5

Neandertalweg

17

6

4

--

--

Gräfrather Str.

--

--

--

--

3

Wohnungslose

51

26

20

24

28

 

 

 

 

 

 

Ellscheid

14

11

16

23

23

Düsseldorfer Str.

17

19

12

14

25

Flüchtlinge

31

30

28

37

48

 

 

 

 

 

 

Gesamt

82

56

48

61

76

 

 

Die Entwicklung seit 2010 im Bereich des drohenden Wohnungsverlustes, die sich in 2011 zum Teil verschärft fortsetzt, erforderten und erfordern ein zusätzliches und intensives Tätigwerden unter dem Begriff der Prävention. Diese Tätigkeit mit der vorrangigen Zielsetzung, Wohnungsverlust zu vermeiden, ist regelmäßig zeitintensiv und richtet sich nicht nur an die Betroffenen, sondern geht in vielfältige Richtungen. So sind durch das Betreuungsmanagement regelmäßig Transferleistungsträger, der Soziale Dienst der Stadt Haan, besondere Dienste, z. B. die Schuldnerberatung, sowie Vermieter u. a. im Sinne eines Hilfeplans einzubinden.

 

Sowohl die Arbeit mit Personen, die in Mietverhältnisse gebracht werden konnten bzw. künftig werden (hierzu sind auch die von der Stadt eingegangen Mietverhältnisse angesprochen), als auch die Tätigkeiten zur Vermeidung des Wohnungsverlusts müssen von wirkungsorientierter Nachhaltigkeit bestimmt sein. Nicht verschwiegen werden darf, dass nicht in jedem Fall Wohnungsverlust zu vermeiden ist. Die Nachhaltigkeit bei Personen, die in Mietverhältnisse gebracht werden konnten, ist jedoch gegeben.

 

Die umfangreichen Tätigkeiten im Rahmen des Betreuungsmanagements kann durch den Sozialen Dienst der Stadt Haan nicht geleistet werden, da dieser mit anderen Aufgaben vollständig ausgelastet ist.

 

Die Entscheidung über die Fortführung des Betreuungsmanagements ist jetzt erforderlich, um dem Caritasverband im Hinblick auf notwendige personalrechtliche Entscheidungen Sicherheit zu geben.

 

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Caritasverband für den Kreis Mettmann e. V., Johannes-Flintrop-Str. 19, 408ss Mettmann, wird mit der Fortführung des Betreuungsmanagements in den Jahren 2012 und 2013 auf der Grundlage der Fortschreibung des Konzepts vom 19.10.2011 beauftragt. Der Caritasverband erhält ein Entgelt in Höhe von 109.840 Euro jährlich.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die erforderlichen Mittel in die Haushalte 2012 und 2013 einzusetzen.

Finanz. Auswirkung:

 

Produkt 050110:       109.840 Euro / Jahr

 

Im Finanzplan 2011 - 2014 wurde mit Ratsbeschluss vom 29.03.2011 für 2012  Aufwand in  Höhe von 40.000 Euro sowie für die Jahre 2013 und 2014 jeweils 30.000 Euro eingesetzt.