Betreff
Zukünftige Bewirtschaftung des Waldfriedhofes
Vorlage
70/004/2015
Art
Beschlussvorlage
Untergeordnete Vorlage(n)

Sachverhalt:

Mit Ratsbeschluss vom 25.03.2014 wurde die Bewirtschaftung des städt. Waldfriedhofes einschl. gärtnerischer Pflege versuchsweise befristet bis zum 31.12.2015 an den Betriebshof übertragen. Vereinbarungsgemäß legt die Verwaltung hiermit  einen Erfahrungsbericht zur endgültigen Entscheidungsfindung vor.

 

Die bis zum 30.6.2014 im Vertragsrahmen an den Fremdunternehmer vergebenen Arbeiten sind seit Beginn der Probezeit von einer befristet eingestellten Vollzeitkraft erbracht worden. Die Kraft ist für einen langzeiterkrankten Mitarbeiter beschäftigt. Die Befristung läuft im Mai aus und eine weitere befristete Verlängerung ist nicht möglich. Die Mitarbeiterin hat sich in der Erprobungsphase hervorragend bewährt. Andere Mitarbeiter mit gleicher Qualifikation stehen dem Betriebshof nicht zur Verfügung. Aus diesen Gründen ist eine Entscheidung über die zukünftige Bewirtschaftung des Waldfriedhofes durch den Betriebshof noch vor den Stellenplanberatungen notwendig.

 

Vorgehensweise:

 

Zu Beginn der Übernahme durch den Betriebshof wurde eine Zustandsanalyse des Friedhofes durchgeführt. Es wurde eine Prioritätenliste erstellt und eine gezielte Entwicklung in Richtung zukunftsorientierter Gestaltung und ertragssteigernden Maßnahmen konzipiert. Ziel war und ist es, die Attraktivität des städtischen Waldfriehofes zu erhöhen und durch gezielte Maßnahmen  die Unterhaltung wirtschaftlicher durchzuführen.

 

Hierzu gehören u.a.:

Ø  Grundreinigung der Anlage mit Toren, Gebäuden, Wegen, Schildern

                                                                                                                              (erledigt)

Ø  Umgestaltung des Zugangsbereiches und Platzfläche an der Kapelle

                                                                                                                              (erledigt)

Ø  Grundreinigung und Umgestaltung der Kapelle, Renovierung der Fassade

                                                                                                                              (erledigt)

Ø  Aufasten von Bäumen an den Wegen, Freischneiden von Durchfahrten

                                                                                                                              (erledigt)

Ø  Starker Rückschnitt der Hecken zwischen den Grabfeldern zur Schaffung von Transparenz und Beseitigung von Angsträumen                                                              (in Arbeit)

Ø  Entfernen von einzelnen störenden, gefährlichen oder zu dicht stehenden  Bäumen         (in Arbeit)

Ø  Schaffung von „Fenstern“ an der westlichen Grenze mit Ausblick in die Heidelandschaft  (erledigt)

Ø  Verbesserung der Belichtung im Waldteil um Grabbepflanzung  wieder zu ermöglichen    (z.T. erledigt)

Ø  Aufarbeitung und Ausbesserung der Wegeflächen                    (z.T. erledigt)

Ø  Neugestaltung des Parkplatzbereiches an der Leichlinger Straße

Ø  Neuordnung und Einrichten des Lagerplatzes

Ø  Reparaturen an Toren, Zäunen, Gebäude                                     (z.T. erledigt)

Ø  Schaffung eines IRIS gestützten Friedhofkatasters                          (in Arbeit)

 

Aufgrund der Probephase wurde auf die Anschaffung eines Minibaggers verzichtet. Eine Zusammenarbeit mit einem Haaner Friedhofsgärtner, der den Aushub für Erdbestattungen erledigt, hat sich bewährt.

 

Durch die erhöhte Auslastung städtischer Maschinen ( Kehrmaschine, Hubarbeitskorb, Häcksler) konnten  Synergieeffekte  bei der Säuberung der befestigten Wege, der Baumpflege und Kompostierung erzielt werden.

 

Leistungen, die ehemals durch einen Fremdunternehmer erbracht und von den Nutzungsberechtigten mit dieser abgerechnet wurden, können jetzt direkt über die Gebühren berechnet werden (siehe Ratsbeschluss zur Anpassung der Friedhofsgebührensatzung (SV-Nr. 60/058/2014) vom 06.05.2014). Der Leistungsumfang wurde erweitert und hat eine Verbesserung der Einnahmen bzw. Verringerung der Ausgaben zur Folge (Durchführung der Arbeiten in direktem Zusammenhang mit der Beerdigung, Abräumen aufgegebener Grabstellen, Reparaturen der Trockenmauern, Einebnung und Anlage neuer Grabfelder ).

 

Es gibt eine Vielzahl von wertschätzenden Rückmeldungen auch von Bestattern und Pfarrern zum verbesserten Erscheinungsbild. Ein weiteres Indiz für die positive Entwicklung ist der Anstieg der Beerdigungszahlen:

 

Im Jahr 2009 wurde ein Höchststand von 87 Beerdigungen erreicht, seit dem sind die Zahlen stark rückläufig, eine Entwicklung, die auf den meisten Friedhöfen beobachtet werden kann. Im Jahr 2013 gab es lediglich noch 66 Bestattungen auf dem Waldfriedhof. Dieser Trend konnte in den vergangenen Monaten umgekehrt werden. Die Anzahl der Fallzahlen stieg in 2014 auf 71, im Januar 2015 konnten bereits 8 Beerdigungen verbucht werden.

 

Gelingt es die Bestattungszahlen durch die begonnenen und geplanten Maßnahmen mindestens stabil zu halten oder sogar zu erhöhen, würden ohne Gebührenerhöhungen die Personalkosten (bis zum Deckungsgrad - derzeit 78%) refinanziert.

 

Die Friedhofsverwaltung wird über das Projekt „Entwicklung des Waldfriedhofes“ noch vor der Sommerpause berichten (vrgl. SV-Nr. 60/055/2014 Zukünftige Nutzung und Entwicklung des städtischen Waldfriedhofes). Ebenfalls wird eine neue Gebührenbedarfsberechnung vorgelegt.

Beschlussvorschlag:

 

Die Bewirtschaftung des städt. Waldfriedhofes einschließlich der gärtnerischen Pflege wird dem Betriebshof übertragen.

 

Finanz. Auswirkung:

 

Siehe Vorlage