hier: Einbringung der Stadtverwaltung
Sachverhalt:
Der Rat fasste in
seiner Sitzung vom 29.06.2021 einstimmig den folgenden Beschluss (Vorlage KSM/001/2021):
„Der Rat der Stadt Haan beschließt den
Beitritt zum Klima-Bündnis. Er stimmt den Zielen des Klima-Bündnis zu. Die
Klimaschutzmanagerin wird beauftragt, den Mitgliedschaftsantrag zu stellen.“
Die Stadt Haan ist
seit September 2021 ordentliches Mitglied des Klima-Bündnis. Das Klima-Bündnis
ist mit fast 2.000 Mitgliedern aus mehr als 25 europäischen Ländern das größte
Städtenetzwerk Europas, das für einen umfassenden und gerechten Klimaschutz
steht. Das Klima-Bündnis Deutschland setzt sich für die Bedürfnisse seiner mehr
als 560 Mitgliedskommunen (rund 54 Prozent der deutschen Bevölkerung) auf
landes- und bundespolitischer Ebene ein.
Anfang September hat
das Klima-Bündnis Politiker_innen auf Bundes- und Länderebene ein neues
Positionspapier vorgelegt. Darin wird gefordert, dass die notwendige
Institutionalisierung von Klimaschutz nur mit der Einführung von Klimaschutz
und Klimaanpassung als kommunale Pflichtaufgabe(n) und einer ausreichenden
Personalausstattung in den Kommunalverwaltungen gelingen kann.
Das Positionspapier
benennt zentrale Elemente, die für den Erfolg von kommunalem Klimaschutz und
Klimaanpassung entscheidend sind. Hierzu gehören u.a. die Verankerung von
Klimaschutz und Klimaanpassung als Ziele von überragendem öffentlichem
Interesse in allen kommunalen Aufgabenfeldern, die flächendeckende Entwicklung
und Umsetzung von ambitionierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepten
sowie eine fördermittelunabhängige Grundfinanzierung für Investitionen und
ausreichend Personal in allen Kommunen. Klimaschutz und Klimaanpassung spielen
zwar flächendeckend eine zunehmend wichtige Rolle, können aber in
finanzschwachen Kommunen nicht in dem Maße verfolgt werden, wie es für die
Erreichung der Klimaschutzziele des Bundes notwendig wäre.
So schreibt das
Bündnis: „Es fehlt eine systematische, personelle und finanzielle
Verankerung von Klimaschutz und Klimaanpassung auf kommunaler Ebene, um die
umfassende Transformation zu einer treibhausgasneutralen und klimaangepassten
Gesellschaft voranzutreiben. Das knappe Budget muss schwerpunktmäßig für die
kommunalen Pflichtaufgaben verwendet werden. Fördermittel des Bundes und der
Länder haben wichtige Impulse für punktuelle Klimaschutz und
Anpassungsmaßnahmen und befristete Personalkapazitäten gegeben, sind aber nicht
geeignet für deren erforderliche systematische, langfristige Planung und
Umsetzung. Klimaschutz und Klimaanpassung stehen bei der Abwägung von
Zielkonflikten häufig hinter Pflichtaufgaben zurück. Durch diese fehlende
Institutionalisierung können Städte und Gemeinden ihr Potenzial nicht
ausschöpfen, vor Ort Klimaschutz und Klimaanpassung umzusetzen.“
Mit dem
Integrierten Klimaschutzkonzept (IKK), welches am 25.10.2022 durch den Rat der
Stadt Haan beschlossen wurde, ist ein wichtiges Fundament für eine langfristig
gedachte Klimaschutzarbeit vor Ort geschaffen worden. Sind die geplanten
Maßnahmen nicht krisensicher mit finanziellen und personellen Ressourcen
hinterlegt, kann eine Umsetzung nicht gewährleistet werden. Eine Einführung als
kommunale Pflichtaufgabe könnte dies maßgeblich beeinflussen.
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt
Haan schließt sich den Forderungen des Positionspapiers des Klima-Bündnis mit
dem Titel „Klimaschutz und Klimaanpassung als kommunale Pflichtaufgabe(n)
verankern“ an.
Finanz. Auswirkung:
keine
Nachhaltigkeitseinschätzung:
Sollten in
Folge des Positionspapiers Klimaschutz und Klimaanpassung zu kommunalen
Pflichtaufgaben werden, würde damit auch die fördermittelunabhängige
Grundfinanzierung für Investitionen und ausreichend Personal für Klimaschutz-
und Klimaanpassungsaufgaben gesichert werden. Dies würde übergeordneten Zielen
und Maßnahmen aus der Nachhaltigkeitsstrategie und dem Integrierten
Klimaschutzkonzept (IKK) zugutekommen.