Betreff
Masterplan Neandertal
hier: Beteiligung der Stadt Haan an Maßnahmen
Vorlage
61/029/2010
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Zwischen Frühjahr 2009 und Spätsommer 2010 entsteht unter Beteiligung verschiedener Institutionen und Verbände, Interessenvertreter und Bürger ein Planwerk, das ökologische Aufwertungsmaßnahmen mit dem Anliegen einer nachhaltigen und anspruchsvollen touristischen Entwicklung für das Neandertal in Einklang bringt, der Masterplan Neandertal.

 

Projektträger sind der Kreis Mettmann, die Städte Erkrath und Mettmann sowie die Stiftung Neanderthal-Museum.

 

Der Masterplan Neandertal soll:

 

-      als Leitbild die zukünftig angestrebte Entwicklung aufzeigen und auch langfristig als Orientierungsrahmen dienen.

 

-      als integriertes räumliches Gesamtkonzept fungieren, das den unterschiedlichen Themen (wie z.B. Verkehr, Tourismus, Naturschutz) gerecht wird.

 

-     Handlungsbedarfe, aber auch Entwicklungsschwerpunkte aufzeigen.

 

-     handlungsorientiert sein und konkrete Maßnahmen und Projekte aufzeigen.

 

-      die Grundlage für das zukünftige Handeln der Politik, der Verwaltung sowie privater und öffentlicher Akteure bilden. Dies gelingt jedoch nur, wenn der Masterplan von allen Beteiligten inhaltlich mitgetragen wird.

 

Am 27.5.2010 fand ein Informationsgespräch beim Kreis Mettmann statt, in welchem seitens des Kreises der Haaner Verwaltung die weitere Vorgehensweise dargelegt wurde:

 

Zur Förderung der im Rahmen des Masterplan-Prozesses erarbeiteten Maßnahmen beabsichtigt der Kreis Mettmann, den Ziel II-Antrag bis zum 15. Juli 2010 zu stellen.

 

Bei einem positiven Förderbescheid sind 20 % Eigenanteil und 80 % Förderung von Land / EU zu erwarten. In einem Kooperationsvertrag soll geregelt werden, was Kreis und Städte anteilig tragen.

 

Der Planungsraum liegt zum ganz überwiegenden Teil innerhalb der Stadtgebiete von Erkrath und Mettmann: insofern sind diese Städte besonders an dem Projekt beteiligt. Sehr schwierig stellt sich derzeit die finanzielle Lage der Stadt Mettmann dar. Hier wird von Seiten des Kreises überlegt, wie trotzdem eine Durchführung der Maßnahmen möglich wird, da dem Neandertal herausragende Bedeutung zukommt.

 

Die Stadt Haan ist aufgrund der Lage Gruitens am östlichen Eingang zum Neandertal ebenfalls in die Planung eingebunden. Folgende Projekte wurden von Fachplanern und Arbeitskreisen erarbeitet, die Haan betreffen:

 

1.    Dorfplatz Gruiten (Anlage 1), Gestaltung der Eingangssituation ins Neandertal / Eingangselement, z.B. Skulptur, geschätzte Kosten: ca. 80 T€,

2.                 Themenweg Kalk (Bänke, Info-Tafel, „Mobile-Tagging"[1], Anlage 2), ca. 20-40 T€ mit

3.                 Aussichtspunkt Puderberg, ca. 50 T€,

4.    Rückbau eines Wegeabschnitts mit Düsselbrücke im Ruhe- und Rückzugsbereich des Neandertals (Anlage 3),

5.                 Allgemeine Wegearbeiten, Möblierung der Rad- und Wanderwege, Ausschilderung,

6.                 (Nachrangig für Haan und unklar im Hinblick auf eine mögliche Beteiligung) Tourismusinformation, ca. 1 Mio. €.

 

 

Der Kreis Mettmann hat die Stadt Haan gebeten, zu prüfen, ob eine Beteiligung an den Maßnahmen möglich ist. Von Seiten des Kreises wird derzeit eine Absichtserklärung hinsichtlich der Beteiligung an der Kooperation und Übernahme des Eigenanteils als Voraussetzung angesehen.

 

Dem Kreis wurde diesbezüglich eine Rückäußerung zugesagt.

 

 

Beschlussempfehlung:

 

Auf Grund der angespannten Haushaltslage der Stadt Haan empfiehlt die Verwaltung, von einer Absichtserklärung zur Finanzierung des Eigenanteils der für Haan geplanten Maßnahmen abzusehen, da die erforderlichen Mittel hierfür nicht zur Verfügung stehen.

Der Kreisverwaltung sollte jedoch die allgemeine Bereitschaft der Stadt zur Mitwirkung an einzelnen Projekten zugesichert werden.

 

 

 

Anlagen:

 

1./   Dorfplatz Gruiten

2./                 Themenweg Kalk mit Aussichtspunkt Puderberg und gepl. Wegesperrung im Rückzugsbereich des Talraums

3./   Rückbau eines Wegeabschnitts mit Düsselbrücke im Ruhe- und Rückzugsbereich des Neandertals

 



[1] Mobile-Tagging:

Hierbei wird mit Hilfe eines Kamerahandys ein 2-dimensionaler Barcode fotografiert, decodiert und dessen Inhalt verarbeitet.

In den Codes werden verschiedene Arten von Informationen gespeichert, i.d.R. sind dies URLs (Internetadressen), die den Handybrowser mit nur einem Klick auf die gewünschte Webseite navigieren (hier: weiter gehende Informationen zum jeweiligen Neandertal-Thema).

Lästiges Eintippen von langen URLs auf der dafür ungeeigneten Handy-Tastatur entfällt.

Voraussetzung zum "taggen" der 2D-Codes ist die vorherige Installation einer kostenlosen Software (eines sogen. Readers) für das Handy.

 

 

Beschlussvorschlag:

 

„1.   Die Stadt Haan erklärt ihre Kooperationsbereitschaft der bei der Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen des Masterplans Neandertal.

2.    Zur anteiligen Finanzierung der Maßnahmen werden keine Mittel zur Verfügung gestellt.“